Tag 282; Ein Lied für ihn

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Ich bin gerade in Strausberg Stadt unterwegs. Ich habe vor, heute ein kleines Lied für Tim zu spielen. Es soll sein Lieblings Lied sein, dass ich auf dem Keyboard spielen will; Requiem vor a Dream! Ich stehe jetzt vor dem Laden, wo ich mir für heute das Keyboard reservieren ließ und trete ein. "Guten Morgen." Grüße ich den Mitarbeiter hinterm Tresen. "Ah, Herr Schmidt. Guten Morgen. Heute wollen sie sich das Keyboard abholen, ja?" Fragt er dann mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Ja, genau. Das war heute." Antworte ich ebenfalls lächelnd. Ich trete zu ihm und reiche ihm den Zettel, den man mir gab. Er verschwindet dann kurz nach hinten und kommt dann wieder mit dem Keyboard und einem anderen Kollegen nach vorne. Der Kollege stellt sich hinter den Tresen, während der andere sich zu mir stellt. "So, dann kann es ja los gehen. Ich habe alles dabei." Sagt er und trägt das Keyboard unter dem Arm nach draußen. Als ich damals nach gefragt habe, ob man sich denn hier auch Instrumente ausleihen könne, bejahte der junge Mann und fragte dann, wofür ich es bräuchte. Ich erzählte ihm dann, dass ein guter Freund von mir im Krankenhaus im Koma liegt und ich ihm gerne sein Lieblings Lied vorspielen wolle. Er fand das total rührend und war auch gleich Feuer und Flamme dafür. Wir suchten dann zusammen nach einem Keyboard und haben uns halt unterhalten. Als er dann fragte, ob er vielleicht mit kommen und mich beim spielen filmen dürfte, habe ich ihn zuerst verblüfft angesehen. Aber er erzählte mir dann, dass er bei einer bestimmten Vereinigung tätig wäre, die sich mit Schicksalsschlägen von Teenagern auseinandersetzt und die jeden unterstützt, der sich um diese Teenager kümmern würde. Schließlich willigte ich ein und so sind wir jetzt in seinem Auto unterwegs zum Krankenhaus. Natürlich habe ich auch vorher im Krankenhaus nach gefragt, ob das überhaupt okay wäre, dass ich mit einem Keyboard ein Lied für Tim spielen würde. Die Schwester meinte, dass es eine ganz wundervolle Idee ist und wollte mir auch einen Fuß für das Keyboard organisieren.

Wir sind jetzt am Krankenhaus und gehen zu Tim ins Zimmer. Tatsächlich steht bereits ein Fuß im Zimmer und gerade als Kim das Keyboard platziert, kommt die Schwester in den Raum. "Guten Morgen, Stephan. Du hast den Fuß schon gesehen, wie ich sehe." Lächelt sie freundlich. "Ja, danke, Anna. Das ist wirklich lieb von dir." Antworte ich. "Ach, das ist doch nichts. Ich darf doch zu sehen, oder? Weißt du, Stephan... Ich finde es wirklich richtig toll, dass du immer jeden Tag kommst um bei Tim zu sein. Seine Werte haben sich jeden Tag immer ein bisschen gebessert. Vielleicht schaffst du es ja, ihn zum aufwachen zu bringen. Ich drücke dir auf jeden Fall ganz fest die Daumen!" Sagt sie dann und greift nach meinen Händen. Ich werde etwas rot und lächle sie verlegen an. "Ja, das hoffe ich auch." "Bist du fertig mit flirten? Ich habe alles vorbereitet. Du kannst dann los legen." Kichert Kim dann und zieht eine Kamera aus seiner Tasche. "Ich... Ich flirte gar nicht! Außerdem bin ich in einer sehr glücklichen Beziehung!" "Schön für dich. Dann hoffe ich, dass deine Freundin nicht allzu eifersüchtig ist." Lächelt er wieder. Anna kichert, denn ich habe ihr schon mal erzählt, dass ich Schwul bin. Mit einem breiten Grinsen drehe ich mich komplett zu Kim um und sage in trällerndem Ton; "Mein FREUND ist nicht eifersüchtig, keine Sorge." Als ich das sage, trinkt Kim gerade einen Schluck aus seiner Flasche, spuckt aber dann alles wieder in hohem Bogen aus und schaut mich kurz mit großen Augen an. Anna und ich lachen laut auf und ich deute auf meinen Mundwinkel. "Du hast da was." Grinse ich frech und Kim wischt sich schnell über den Mund. Er schluckt kurz und stellt dann die Flasche ab. "Du bist Schwul?" Fragt er und ich lächle. "Ja. Hast du jetzt ein Problem mit mir?" Frage ich zurück und lege den Kopf etwas schief. Er schaut mich kurz verblüfft an, schüttelt dann aber lächelnd den Kopf. "Nein, hab ich nicht. Ich war nur so überrascht, weil ich das jetzt nicht erwartet hätte." "Sowas steht einem ja auch nicht auf der Stirn geschrieben." Kichere ich und Kim stimmt mit ein. "Dann lass uns mal anfangen. Sonst werden wir erst heute Abend fertig." Sagt Kim dann und tüftelt an der Kamera rum. Ich setze mich auf den kleinen Hocker vor dem Keyboard und schalte es ein. Ich drehe noch die Lautstärke etwas runter und suche mir eine passende Melodie aus. Dann hält Kim die Kamera auf sich selbst und gibt mir das Zeichen, dass er jetzt mit dem filmen anfängt. "Hallo, alle zusammen. Hier ist wieder euer Kim. Heute mal direkt aus dem Krankenhaus." Begrüßt er seine 'Zuschauer' und wirkt dabei wie ein richtiger Profi, der sowas täglich macht. "Heute bin ich hier bei dem 15 jährigen Tim, der von seinem Vater so übel verprügelt wurde, dass er jetzt im Krankenhaus im Koma liegt. Und das nur, weil sein Vater gegen die Beziehung von Tim war! Echt krass, was in den Köpfen mancher Leute so abgeht! Tim ist wohl mit einer Frau zusammen, die etwas älter ist, als er selbst, aber jetzt genug erstmal davon." Sagt er weiter und schwänkt jetzt die Kamera zu mir. "Das hier ist ein Kumpel von Tim, nämlich der Stephan. Sag Hallo, Stephan!" "Hallo, Stephan!" Winke ich dann in die Kamera. Kim schmunzelt kurz und erzählt dann weiter; "Ja, wie ihr seht, ist Stephan ein kleiner Spaßvogel! Nun zum Grund meines Hierseins; Stephan hatte nämlich eine ganz wundervolle Idee gehabt, bei dessen Umsetzung ich und eine nette Schwester vom Krankenhaus ihm helfen wollen. Stephan hat nämlich die Idee gehabt, für Tim sein Lieblings Lied auf dem Keyboard zu spielen. Eine echt geniale Idee wie ich finde und hoffentlich findet Tim die Idee auch toll und wird schneller wieder gesund. So, Stephan! Dann leg mal los!" Lächelt Kim mir dann zu und ich lege meine Finger auf die Tasten. "Ach, noch ganz kurz, Stephan; Welches Lied ist es denn, dass du für Tim spielst?" Fragt er dann noch schnell. "Requiem vor a Dream!" Antworte ich ihm knapp und er meint dazu; "Cool! Das ist wirklich ein geiles Lied. Okay, dann jetzt." Ich nicke dankend und fange dann an zu spielen. Meine Finger gleiten förmlich über die Tasten und in Gedanken sehe ich Tims lächelndes Gesicht vor mir, wie er sich freut, dass ich extra für ihn sein Lied spiele. Ich setze gerade all meine Hoffnung in dieses Stück und bete dafür, dass Tim es hören kann und schnell wieder auf wacht. Die beiden anderen nehme ich gerade gar nicht wahr. Auch nicht, dass Kim das alles hier mit seiner Kamera aufnimmt. Jetzt, in diesem Moment, gibt es nur Tim und mich! Das Spiel ist zu Ende und Kim verabschiedet sich noch von den 'Zuschauern'. Er lobt mich kräftig und klopft mir auf die Schulter. Anna wischt sich Tränen aus den Augen und umarmt mich kurz. Dann räumen Kim und ich wieder alles zusammen und fahren zurück zum Laden.

Street Boy; Der Preis für meine Dienste beträgt.... (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt