Tag 367; Party mit Rene

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Es ist ein wunderschöner Morgen heute. Ich sitze wieder im Garten am Zaun und streichle dem kleinen Hund vom Nachbarn über das Fell. Lustigerweise liegt er dabei auf meinem Schoß. Der kleine Frechdachs hat sich doch tatsächlich einen Tunnel unterm Zaun gegraben um auf meine Seite zu kommen. Gut, dass Gwen eine Stubenhockerin ist und nicht gerne raus geht, sonst hätte sie den kleinen bestimmt verjagt. Ein lautes Pfeifen holt mich aus meinen Gedanken. "Charlie! Komm her, mein Junge!" Ruft eine zarte Mädchenstimme. Ich nehme den Hund, dessen Name Charlie ist, in den Arm und stehe mit ihm auf. "Guten Morgen. Ich nehme an, dass der kleine hier dein Charlie ist?" Lächele ich sanft. Ein kleines braunhaariges Mädchen steht in der Tür mit einem Napf in der Hand. Als sie mich bemerkt, zuckt sie leicht zusammen. "Wer ist da?!" Fragt sie plötzlich panisch und lässt den Napf fallen. "Oh, entschuldige bitte. Ich wollte dich nicht erschrecken. Mein Name ist Stephan und ich wohne hier nebenan. Ich habe schon oft mit Charlie durch den Zaun gespielt. Jetzt ist er doch tatsächlich zu mir rüber gekommen, der kleine Schlingel." Erkläre ich ihr ruhig. Sie steht regungslos in der Tür, schaut starr nach vorne. Was hat sie bloß? "Stephan..." Wiederholt sie meinen Namen. "Genau. Entschuldige bitte nochmal, dass ich dich erschreckt habe." "Wie ist... Charlie denn zu dir rüber gekommen?" Fragt die kleine. "Er hat einen Tunnel gegraben. Komm her, dann kannst du ihn sehen." Ich will mich gerade wieder hin setzen, als ich ein leises "Ich kann nicht..." höre und in meiner Bewegung einfriere. Sie kann nicht zu mir rüber kommen? Wieso nicht? Ich richte mich wieder auf und schaue zu ihr rüber. Sie hat eine zierliche Figur und schönes Kastanienbraunes Haar, das ihr über die Schulter hängt. An ihren Füßen trägt sie keine Schuhe und sie hat generell ein weißes Nachthemd an. Mein Blick wandert zu ihrem Gesicht. Sie hat einen seitlichen Pony und schöne blaue Augen, die allerdings irgendwie leer aussehen. Sie starren immer noch nur gerade aus. Mir läuft kurz ein Schauer über den Rücken. "Verrätst du mir, wie du heißt?" Frage ich sanft. "Michelle..." Haucht sie kaum hörbar. "Darf ich dich etwas fragen, Michelle?" "Ja..." "Du... bist du... blind?" Frage ich vorsichtig und darauf bedacht, sie mit der Frage nicht zu verletzen. "Ja, Stephan... das bin ich..." Sagt Michelle bedrückt. "Das tut mir leid... Äh... wenn du möchtest... Du brauchst ja einfach nur meiner Stimme folgen. Dann kommst du direkt an den Zaun. Dann kann ich dir auch den Tunnel zeigen, den Charlie gegraben hat. Also... mit fühlen und so... aber nur wenn du magst! Ich will dich natürlich zu nichts zwingen oder überreden, was du selbst gar nicht möchtest." Jetzt lächelt Michelle etwas und dreht den Kopf leicht in meine Richtung. "Danke, Stephan. Ich würde gerne den Tunnel sehen, den Charlie gegraben hat." Während sie sich jetzt zu mir rüber pirscht, erzähle ich ihr ein bisschen über mich. Das ich halt Schwul bin und jetzt mit meinem Freund zusammen lebe. Das Tim von seinem Vater geschlagen wurde, aber jetzt auch als mein Sohn mit hier lebt. Dann hat Michelle die Stelle gefunden, an der ich sitze und sich ebenfalls ins Gras gesetzt.

"Stephan? Was machst du denn da?" Ruft plötzlich eine Stimme nach mir. Als ich mich dann umdrehe, sehe ich Franz mit Boxer in der Tür stehen. "Guten Morgen, mein Schatz. Ich knüpfe neue Kontakte mit der Nachbarin. Komm her, dann stelle ich euch vor." Grinse ich ihm entgegen. Er kommt lächelnd zu mir und setzt sich hinter mich, wobei ihm Charlie auffällt, der immer noch bei mir ist. "Wer ist denn der kleine Kerl?" Fragt er sanft und streichelt ihm über den Kopf. "Das ist Charlie. Er gehört Michelle. Franz, das ist Michelle. Michelle, das hier ist mein Freund Franz." Stelle ich die beiden einander vor. "Hallo, Michelle. Freut mich, dich kennen zu lernen." "Mich auch, Franz. Stephan hat schon ein bisschen über dich erzählt. Er liebt dich wirklich sehr, dass konnte ich die ganze Zeit über in seiner Stimme erkennen." Lächelt Michelle uns zu. Franz macht kurz große Augen, lächelt dann aber sanft und küsst mich auf die Lippen. "Ja, das weiß ich. Ich liebe Stephan auch sehr, Michelle. Er ist mir sehr wichtig geworden. So wichtig, dass ich vor lauter Liebe ein ganzes Haus für ihn gekauft habe." Franz schlingt seine Arme um meinen Hals und knabbert kurz an meinem Nacken. "Ach so? Das ist also der Grund, weshalb ihr jetzt nebenan wohnt? Das ist toll und unglaublich romantisch!" Schwärmt Michelle jetzt. "Na komm, Schnucki. Wir haben noch was vor heute. War toll dich kennen gelernt zu haben, Michelle. Bis nächstes mal dann." Sagt Franz dann und steht wieder auf. "Ja, ich weiß. Dann geh mal wieder zurück zu Frauchen, Charlie. Mach es gut, Michelle." Stehe ich dann auch auf. "Ja, bis dann. Sehen wir uns dann morgen wieder?" "Gleiche Uhrzeit, gleiche Stelle, Michelle. Freu mich schon, dich dann wieder zu sehen." Lächele ich ihr freundlich zu. Sie nickt freudig und geht dann auch langsam wieder ins Haus. Die Jungs sind auch schon wach und wir bereiten zusammen das Frühstück vor und stürzen uns auch direkt darauf. Als wir fertig sind räumen wir alles ordentlich ab. Und dann machen wir uns fertig. Wir wollen jetzt zum Straussee und dort etwas im Wasser planschen, bis wir dann um ca 15 Uhr wieder zurück gehen und uns für die Party heute Abend fertig machen. Hoffentlich klappt auch alles wie geplant.

Street Boy; Der Preis für meine Dienste beträgt.... (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt