Tag 257; Der Abschiedsbrief

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Ich wache auf und sehe in das schlafende Gesicht von Franz. Er hat sich auf die Seite gedreht und seine Arme um mich gelegt. Ich lächle, als ich an seine letzten Worte von gestern zurück denke; "Gute Nacht, mein Schatz. Ich liebe dich." Hauchte er mir ins Ohr und gab mir einen Kuss, bevor ich endgültig ins Land der Träume verschwand. Vorsichtig küsse ich jetzt seine Lippen und passe dabei auf, ihn nicht zu wecken. Als ich mich dann aufrichte, sehe ich überall Dunkelheit. Wie spät wird es wohl sein? Erstmal muss ich aber pullern, dann werde ich nach sehen, wie spät es ist. Ich krabble also aus dem Bett und sehe dann, dass ich ja immer noch nackt bin. Ich taste kurz nach meiner Boxer, aber die ist noch etwas feucht. Dann gehe ich auf die Toilette und als ich fertig bin, wieder zurück ins schöne warme Bett neben meinen schönen warmen Freund. Hihi, Freund! Endlich kann ich das sagen, ohne danach irgendwie ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich schaue schnell noch auf mein Handy und sehe, dass es 1:15 Uhr ist. Wow, es ist mitten in der Nacht! Plötzlich spüre ich Hände auf meinen Schultern und dass mich jemand nach hinten zieht. Ein kurzer Schrei entfährt mir, aber da merke ich schon, dass es Franz ist, der mich zu sich gezogen hat. "Man! Erschreck mich doch nicht so!" Grinse ich frech und er kichert bloß. Ich lege mein Handy wieder auf den Tisch neben dem Bett und kuschel mich an Franz. Wir küssen uns wieder und er streicht über meine Hüfte. "Hey, Schnucki, weißt du was?" Haucht er mir zu. "Was denn?" "Ich hab jetzt Bock drauf!" Grinst er schelmisch und zieht mich zu sich. "Franz... wir sind in einem Krankenhaus! Wenn die Schwester rein kommt?" Protestiere ich, obwohl ich auch ziemlich Lust drauf hätte, dass Bett ein zu sauen. "Es ist mitten in der Nacht. Wenn sie keiner ruft, kommt sie auch nicht." Seuselt Franz verführerisch und küsst mich bereits am Hals. "Deine Wunde..." Keuche ich kurz. "Der geht es gut. Wenn du willst, dann kannst du ja heute die Zügel in die Hand nehmen." Zwinkert er dann und dreht uns beide so, dass ich jetzt rittlings auf ihm sitze. "Du bist wirklich ein böser Junge!" Kichere ich. "Dann musst du mich wohl leider bestrafen!" Grinst er nun frech und drückt meine Hüfte runter. Ich spüre schon die Erregung in seiner Boxershort und auch ich habe schon ein steifes Glied. Ich grinse nun ebenfalls und ziehe das Nachthemd hoch, das Franz trägt. "Dieses Nachthemd steht dir nicht!" Sage ich dabei. Es sieht wirklich schlimm an ihm aus! Dieses weiß und dann noch diese leicht bunten Punkte darauf... grauenvoll! "Dann ziehe es mir schnell aus, damit du nicht deswegen noch schlapp machst." Erwidert Franz und wir lachen dann. Ich tue es auch direkt und werfe das Nachthemd auf den Boden. Er sieht auch mit einem dicken Pflaster am Bauch noch sexy aus! Dann beuge ich mich vor und liebkose seinen Oberkörper und Hals. Währenddessen steckt Franz mir einen Finger rein und bereitet mich vor. Ich stöhne in seinen Hals und lecke ihn ab. "Wir müssen aber aufpassen, dass es nicht zu laut wird! Sonst kommt doch noch jemand rein!" Keucht Franz und zieht die Finger aus mir. Ich nehme sein Glied in die Hand und platziere es an meinem Eingang, um mich dann auch direkt drauf zu setzen. Das Gefühl, wenn er in mich eindringt, ist nach wie vor unglaublich. Eine Welle der Erregung überkommt mich und ich muss mir auf die Unterlippe beißen, damit ich nicht zu laut stöhne. Franz legt noch die Decke um meine Hüfte, für den Fall das doch jemand rein kommt. Als ich dann anfange, mich zu bewegen, stöhnen wir beide zusammen. Ich beuge mich wieder vor und küsse ihn. Nach kurzer Zeit gehen wir in einen Zungenkuss über und stöhnen in diesen. Dann richtet Franz sich auf und greift an meinen Hintern. Er hebt mich etwas hoch um mich wenig später wieder auf sein Becken zu drücken. Das macht mich immer total an! Unsere bereits verschwitzten Körper reiben an einander und wir stöhnen heftig in unseren Kuss. Ich komme dann auch zwischen uns und nur wenig später spüre ich Franz heißen Saft in mir. Erschöpft lassen wir uns ins Bett fallen und Keuchen. Dann rolle ich auf die Seite und kuschel mich an Franz.

Als wir dann wieder aufwachen, ist die Sonne bereits auf gegangen und genau in diesem Moment kommen die Schwestern mit zwei Tabletts zu uns rein. Etwas irritiert schauen wir die beiden an. "Wir können ihren Freund ja nicht einfach verhungern lassen, nachdem er gestern so aufgelöst wegen der Attacke auf sie gewesen ist." Lächelt eine uns zu. Wir lächeln zurück und nicken dankbar. Nachdem die Schwestern dann das Zimmer verlassen haben, stehen wir auf und ich ziehe meine Boxershort wieder an. Dann setzen wir uns und frühstücken zusammen. Als wir fertig sind geht Franz ins Bad und ich ziehe mich wieder komplett an. Wir setzen uns dann wieder zurück ins Bett, wobei Franz mich auf seinen Schoß zieht. Nach einer Weile kommt dann auch der Arzt und schaut sich Franz Wunden an. Alles sieht an sich gut aus und er kann dann auch wirklich wieder nach Hause gehen. Er soll aber in einem Monat nochmal zur Kontrolle kommen. Ich atme erleichtert auf und Franz drückt mich an sich. Dann geht wieder die Tür auf und diesmal kommen Gabriel und Dieter ins Zimmer. "Guten Morgen, ihr Turteltauben! Wie geht's denn dem schwer Verletzten heute?" Fragt er freundlich. "Gut. Ich kann wieder nach Hause gehen, muss nur noch mal später zur Kontrolle kommen." Antwortet Franz lächelnd. "Gabriel? Was macht ihr zwei eigentlich hier? Sorry, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr nur auf einen Krankenbesuch vorbei gekommen seid." Sage ich nachdenklich. Gabriel seufzt. "Stimmt, Stephan. Wir sind nicht auf einen Krankenbesuch hier! Sag mal, Stephan... Das kommt jetzt sicher etwas plötzlich, aber... Dieser Hans... der auf Franz eingestochen hat... wie war sein Nachnahme?" Fragt Gabriel mit ernster Stimme. Ich schaue ihn kurz irritiert an. "Äh... Richter... Hans Richter... Wieso?" "Weist du, wo er wohnt?" Antwortet Gabriel mit einer Gegenfrage. "In Berlin. Am Alexanderplatz." Gabriel und Dieter werfen sich einen merkwürdigen Blick zu und seufzen beide kräftig. "Gestern Abend... um 22:30 Uhr... hat Hans Richter Selbstmord begangen!" Sagt Gabriel und meine Augen weiten sich. "Er hat sich vor eine einfahrende S-Bahn geworfen!" Hängt er dann noch ran und Franz und ich schauen uns kurz an. Er sieht genauso geschockt aus wie ich. "Die Kollegen aus Berlin haben eine Suchmeldung raus gegeben. Sie suchen nach diesem jungen Mann hier." Sagt dann Dieter und hält uns ein Foto entgegen. Das bin ja ich! Das ist die Anfangszeit gewesen, bevor Hans anfing, über Franz her zu ziehen. Er hat mehrere kleine Herzen um mich gemalt und in einer schönen Schrift meinen Namen darunter geschrieben. Ich muss schlucken und schaue zu Dieter hoch. "Wir haben ihnen mitgeteilt, dass wir wissen, wer du bist... und dann haben sie uns... das hier für dich zukommen lassen!" Er wühlt in seiner Tasche und holt einen Brief heraus, den er mir reicht. Zittrig nehme ich ihn entgegen und schaue ihn an. An Stephan steht darauf. Ich öffne den Brief und falte das Papier auf. "Könntest du vielleicht laut vor lesen?" Fragt Gabriel sanft. Ohne direkt zu antworten, fange ich an zu lesen;

Mein lieber Stephan,

Wenn du diese Worte liest, dann habe ich bereits aufgegeben! Ich bitte dich gar nicht erst um Verzeihung, denn was ich getan habe, ist unentschuldbar. Ich war so besessen von dir, dass ich nicht wahr haben wollte, dass du dein Herz bereits an jemanden verschenkt hast. Ich war neidisch auf Franz! Denn er hat dich an seiner Seite gehabt...

Ich habe Andrew damals auch geliebt. Ich habe alles in unsere Beziehung gesteckt, was ich hatte, aber es war nicht genug! Ich musste mit ansehen, wie mein Freund sich ständig mit anderen vergnügt hat, während ich zu Hause auf ihn gewartet habe. Als ich euch beide dann zusammen sah... wie Andrew dich geküsst hat und du ihm dafür eine gescheuert hast... als du sagtest, dass er ein schlechter Freund sei, weil er mich betrügt... Ja, deine ganze Art hat mir damals schon gefallen! Ganz besonders, als du mir dann hinterher gekommen bist und mich getröstet hast. Du hast damals so sanft mit mir gesprochen, ganz anders als bei Andrew und mir über den Rücken gestreichelt... so etwas kannte ich vorher nicht. Ja, schon da fing ich an, mich in dich zu verlieben.

Als ich dich dann wieder getroffen habe, dachte ich, jetzt habe ich vielleicht eine Chance! Aber du warst immer noch mit Franz zusammen... und egal, was ich versucht habe... Du wolltest gar keinen anderen an deiner Seite.

Jetzt, wo ich endlich zu dieser Erkenntnis gekommen bin, bereue ich mein Verhalten sehr. Ich bin ja so egoistisch gewesen! Ich wollte dich um jeden Preis und war bereit, dir dafür sogar deinen Liebsten zu nehmen! Tust du mir bitte einen letzten Gefallen? Bitte sag Franz... das es mir leid tut... es tut mir leid... das ich ihn verletzt habe... und auch... dass du mich dafür jetzt hasst...

Bevor ich diesen Brief beende, möchte ich mich aber noch bei dir bedanken, Stephan. Du warst immer ein guter Freund gewesen, hast mir immer direkt die Wahrheit gesagt und mir trotzdem meine Grenzen aufgesetzt. Hätte ich es einfach akzeptiert, wäre es niemals dazu gekommen...

Stephan, danke für alles.

Und nun Leb wohl... für immer!

In Liebe

Dein Hans♡

Franz drückt mich sanft an sich und streicht mir über den Rücken, während ich in Tränen aufgelöst den Brief von Hans an meine Brust drücke. Wieso? Wieso, Hans?! Ich konnte dich doch noch gar nicht anmerken, wegen dieser dämlichen Aktion! Wir hätten doch reden können! Du hättest mir doch direkt sagen können, dass es dir leid tut! Ich hätte dir zwar nicht gleich vergeben können... aber wenn du dich richtig bei Franz entschuldigt hättest, wäre doch schon der erste Schritt getan gewesen! Wieso ausgerechnet auf diese Weise? Wieso musstest du dich denn umbringen?! Warst du denn wirklich so verzweifelt gewesen, dass du keinen anderen Weg hättest finden können? Ach Hans... Du kleiner Idiot. Franz nimmt vorsichtig den Brief aus meinem Griff und gibt ihn Gabriel. "Wir werden euch dann jetzt allein lassen..." Sagt er leise und geht dann mit Dieter auch aus der Tür. Franz streicht mir noch weiter über den Rücken, bis ich mich dann endlich wieder beruhigt habe. Wir packen noch kurz alles in die Taschen und dann gehen wir Hand in Hand aus dem Krankenhaus raus. Auf dem Weg nach Hause reden wir kein Wort, Franz hält einfach nur meine Hand fest. Als wir dann ankommen, schließt er die Tür auf und wir werden von Gwendolyn begrüßt. Sie läuft zwischen meinen Beinen hin und her und reibt ihren Kopf an meiner Hose. Das gleiche danach bei Franz. Ich steuere wortlos auf die Couch zu und lege mich drauf. Franz kommt nur ein paar Sekunden später mit Gwen zu mir und legt sich neben mich. Ich kuschel mich fest an ihn und sauge seinen Duft ein. Dieser Tag heute hat so schön angefangen und jetzt ist er so ziemlich versaut. Meine Augenlider werden schwer und ich schlafe wieder in den warmen Armen meines Freundes ein, an meinem Rücken das sanfte gleichmäßige Schnurren unserer süßen kleinen Katze.

Street Boy; Der Preis für meine Dienste beträgt.... (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt