Tag 103; Panik!

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---Franz POV---

"Franz, wach auf. Dein Wecker klingelt." Seuselt Stephan in mein Ohr. Langsam werde ich wach, lasse meine Augen aber noch zu. Ich mag es, wie Stephan immer versucht mich sanft zu wecken. "Frahanz, du musst aufstehen." Haucht er erneut in mein Ohr und küsst mich auf die Wange. Ich muss mich echt zusammen reißen, dass ich anfange zu grinsen. Ich veralbere ihn einfach viel zu gerne. Dann setzt er sich aber auf die Couch. "Gwen, meine Süße. Komm mal her. Wir müssen den Franz wach machen." Ruft er und Gwendolyn antwortet mit einem miauen. In den letzten zwei Monaten hat sie sich wieder vollkommen erholt. Sie hat wieder ihr normal Gewicht und das Fell ist auch nach gewachsen. Und obwohl sie bei mir wesentlich weniger Platz hat als vorher in Jonas Wohnung, scheint es ihr hier sogar besser zu gefallen. Ich ahne schon, was Stephan jetzt vor hat und bekomme auch gleich einen weichen Schweif um die Nase gewedelt. Das Fell kitzelt mich und ich muss nun doch lachen. Als ich dann meine Augen öffne, grinsen mich Stephan und Gwen an. "Guten Morgen." "Ja, Guten Morgen, ihr zwei." Sage ich lächelnd und richte mich auf. "Der Wecker hat geklingelt. Du musst schon seit 15 Minuten aufstehen." Grinst Stephan mir zu und hält immer noch Gwen im Arm. "Mach nicht immer so einen Streß! Ich bin doch jetzt Mobil, da kann ich auch mal etwas später aufstehen." Gebe ich zur Antwort und küsse Stephan kurz bevor ich dann ins Bad gehe. Vor zwei Wochen habe ich mir endlich ein Auto gekauft und bin sichtlich zufrieden damit. Jetzt kann ich nicht nur länger schlafen, sondern ich brauch auch nicht mehr so lange bis zur Arbeit. Von der Unabhängigkeit ganz zu schweigen! Ja, ein eigenes Auto haben ist schon echt toll. Während ich mich im Bad fertig mache, macht Stephan mir bestimmt gerade wieder was zu essen für die Arbeit. Er benimmt sich manchmal wie eine liebevolle frisch verheiratete Ehefrau. Als ich dann aus dem Badezimmer komme liegt tatsächlich in der Küche ein kleines Essenspacket für mich bereit, was mich wieder schmunzeln lässt. Ich gebe Stephan einen Kuss und wir gehen zusammen zur Tür. "Viel Spaß bei der Arbeit, Franz. Ich komme dann auch wieder so um 17 Uhr zurück, okay." Sagt er und winkt mir noch hinter her. Wo es Gwendolyn und mir jetzt wieder besser geht, geht auch Stephan wieder seiner 'Arbeit' nach. Nur mit dem Unterschied, dass er nur noch die 200 Euro annimmt und auf die Übernachtung verzichtet, weil er ja Nachts immer bei mir ist.

Auf Arbeit angekommen treffen sich alle noch vor dem Eingang um eine zu rauchen. Danach gehen wir rein und unser Chef nimmt, so wie immer, unsere Handys an sich. Er legt sie alle ordentlich nebeneinander auf seinen Schreibtisch und wir beginnen mit der Arbeit. Ich arbeite in einem Betrieb, der mehrere Berufe lehrt und bin auch zur Zeit in der Ausbildung zum Elektro Mechatroniker. Es gibt noch KFZ Mechaniker, Tischler, Büro Fach Angestellter, Hauswirtschaft Lehre und noch ein paar andere, die mir aber jetzt nicht einfallen. Ich bin echt froh darüber gewesen, dass unser Ausbilder, sprich Chef, ein großer Tierfreund ist. Als ich ihm von Gwendolyn erzählt habe, hat er gesagt ich soll mich ja nicht wieder auf der Arbeit sehen lassen, bis die Katze wieder gesund ist. Natürlich kenne ich den Humor des Chefs und wusste, dass er es gut meint. Nach einem anstrengenden und arbeitsreichen Arbeitstag ist es nicht mehr lange, bis zu unserer 14 Uhr Raucher Pause. Ich werkle gerade an einem Stromkreis, als ich mein Handy aus dem Büro des Chefs höre. Wer ist das denn? Meine Kumpels wissen doch, dass ich um diese Zeit noch auf Arbeit bin! Der Chef geht ran und sagt seinen üblichen Satz; "Sie sind verbunden mit dem Handy von Franz Müller. Sie sprechen mit dem Ausbilder Specht. Wie kann ich helfen?" Eine Weile lauscht er und sagt dann; "Was?! Ja, warten sie! FRANZ!" Ich springe förmlich von meinem Stuhl und laufe zu ihm rüber. "Was ist denn?" Frage ich etwas panisch. Er schaut mich kurz besorgt an. "Franz... es geht um deinen Freund Stephan. Er liegt im Krankenhaus...." Sagt er und ich spüre wie mir sämtliche Kraft aus dem Körper schwindet. Was?! Stephan liegt im Krankenhaus? Aber wieso?! Ich reiße meinem Chef das Handy aus der Hand und schreie fast ins Micro. "Ja, hallo?! Hier ist Franz! Was ist mit Stephan?!" "Beruhigen sie sich bitte wieder, Herr Müller. Ihr Freund, Herr Schmidt, wurde heute morgen von jemandem ins Krankenhaus gebracht." Sagt eine Frauenstimme am anderen Ende der Leitung. "Wieso? Was ist denn mit ihm?" Frage ich wieder panisch. "Er soll wohl mitten auf der Straße das Bewusstsein verloren haben. Er wird gerade operiert, wegen innerer Blutungen. Könnten sie bitte sofort ins Krankenhaus kommen? Alles weitere klären wir dann hier." Sagt sie weiter in einem ruhigen Ton, was mich nur noch panischer werden lässt. "Ja, ist gut. Ich... Ich komme sofort!" Dann lege ich auf und schaue zittrig zum Chef. Er nickt mir zu und legt die Hand auf meine Schulter. "Geh ruhig, Franz. Du hast dein Soll für diese Woche eh schon erfüllt. Wenn es deinem Freund schlecht geht, solltest du sowieso unbedingt bei ihm sein!" Sagt er noch und ich stürme nach draußen. Als ich endlich bei meinem Auto ankomme, bin ich total am Zittern. Was ist nur passiert? Innere Blutungen? Das hört sich echt schrecklich an! Oh gott Bitte! Bitte lass es nichts schlimmes sein! Stephan darf nichts schlimmes passiert sein!

Street Boy; Der Preis für meine Dienste beträgt.... (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt