Tag 311; Ausbildung

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Ich werde sanft von den Strahlen der Sonne geweckt, die durch das Fenster kommen. Ich setze mich auf und gähne kräftig. Dann lasse ich wie immer meinen Blick durch den Raum schweifen. Es ist mittlerweile zu einem richtigen Ritual für mich geworden, das Zimmer zu inspizieren und ich bleibe wie immer bei Franz haften. Er schläft friedlich in unserem Bett und Gwendolyn wieder zwischen uns. Der Umzug, wenn man es denn so nennen kann, weil Franz die meisten Sachen schon hier her gebracht hat während ich nichts ahnend zum Krankenhaus gefahren bin, lief reibungslos ab und wir haben uns alle schnell an das gemeinsame Leben gewöhnt. Gwen und Timmy verstehen sich auch gut und sie hat ihre eigene große Ecke mit Spielsachen, einem riesigen Kratzbaum der auch ein paar kleine Flächen zum liegen und schlafen hat und ein kleines Körbchen, wenn sie mal ihre Ruhe vor uns haben will. Ich lächle und schleiche aus dem Bett. Leise gehe ich in die Küche, direkt neben unserem Schlafzimmer und schaue aus dem Fenster. Es ist unglaublich schön hier und ich habe mich schon nach kurzer Zeit richtig heimisch gefühlt. Die Küche ist in ein reines Weiß getaucht und nur das kleine Radio bringt rote Farbe hinein. Typisch Franz! Unser Schlafzimmer sieht genauso aus. Die Wände sind weiß und die Schränke in einem wunderschönen hellen Holzton. Nur die Wohnstube hat Farbe. Da sind die Wände in ein beige getaucht, mit einem Muster darauf und die Möbel rot. Franz hat natürlich seine Couch mit genommen und passend dazu zwei Sessel in der gleichen Farbe organisiert. Das schönste am ganzen Haus ist aber der Garten! Ein sattes Grün durchzieht ihn und es stehen mehrere Bäume um die Terrasse herum, die einen angenehmen Schatten spenden. Ich habe auch ein kleines Feld angelegt, auf dem ich dann einiges eingepflanzt habe; Tomaten, Gurken, Erdbeeren und Bohnen. Auf der anderen Seite steht der kleine Schuppen für die Gärten Geräte. Wir haben sogar eine Hollywood Schaukel! Neben der Schaukel steht noch ein schöner großer Apfelbaum, der auch leckere Früchte trägt. Ich gehe nach draußen und lege mich erstmal in das Gras. Hach, wie schön es duftet. Und wie weich es ist. Dann stehe ich auf und gehe zum Apfelbaum, um drei Äpfel zu pflücken. Ich schaue kurz zum Zaun, ob heute wieder der Hund des Nachbarn davor steht und tatsächlich. Es ist noch ein kleiner Welpe, ein Mischling. Aber total knuffig! Ich gehe zu ihm rüber und streichle ihn durch den Zaun. Ich würde ihm am liebsten ein kleines Leckerli geben, aber seine Besitzer kümmern sich gut um ihn und ich will mich ja auch nicht in ihre Erziehung einmischen. Deshalb gibt es von mir nur Streicheleinheiten. Nach einer Weile gehe ich dann wieder ins Haus und mache Frühstück. Heute ist ein besonderer Tag für mich, denn ich werde meine Ausbildung anfangen. Heute ist erstmal kennen lernen angesagt und den Arbeitsplatz inspizieren. Ich bin schon richtig aufgeregt! Hoffentlich sind die anderen Azubis nett und ich finde neue Freunde. Von meiner Seite her wäre das kein Problem, aber mit so einem miesen Typen wie zum Beispiel Juri würde ich garantiert nicht auf Freundschaft machen. Aber ich werde ja sehen, was mich erwartet. Der Kaffee ist fertig und die Brötchen liegen geschnitten auf den Stullen Brettern. Dann geht auch die Tür vom Schlafzimmer auf und Franz reibt sich verschlafen die Augen. "Guten Morgen." Gähnt er dann und kommt auf mich zu. Wir umarmen uns und geben uns einen 'Guten Morgen Kuss'. "Guten Morgen, mein Schatz." Hauche ich sanft an seinen Hals. Dann kommt auch Tim die Treppe runter gehüpft. Er ist genau wie ich ein Frühaufsteher und auch schon gut gelaunt zu diesem Zeitpunkt. "Guten Morgen." Trällert er fröhlich grinsend. Er kommt zu uns und wir machen eine Gruppenumarmung. Dann setzen wir uns auf unsere Plätze und essen genüsslich das Frühstück.

"Tschüß, bis heute Nachmittag. Und viel Spaß beim ersten Arbeitstag, Stephan." Lächelt Tim als wir uns vor Franz Auto von einander verabschieden. "Danke. Und dir viel Spaß in der Schule." Lächele ich zurück und Tim macht sich auf den Weg. Franz und ich steigen dann ins Auto ein und fahren los. Ich werde meine Ausbildung in der gleichen Einrichtung machen wie Franz, nur halt in einer anderen Umgebung. Ich habe mich für eine Ausbildung zum Tischler entschieden, weil ich Handwerklich sehr begabt bin und auch gerne mit Holz arbeite. Da kann man so viele schöne Dinge draus machen! Als wir dann auf dem Parkplatz ankommen laufen wir noch zusammen zum Eingang und müssen uns dann erstmal verabschieden, weil ich in ein anderes Gebäude muss. "Viel Spaß, Schnucki. Und lass dich nicht unterkriegen!" Sagt Franz und gibt mir einen Kuss. "Dir auch und keine Sorge. Das werde ich definitiv nicht tun." Lächele ich zurück und laufe dann auch los. Ich habe mir den Weg schon vorher angesehen, damit ich das Gebäude auch 100% ig finde und nicht zu spät komme. Obwohl es ein Ding der Unmöglichkeit ist, dass ich an diesem Tag zu spät gekommen wäre. Ich bin sogar noch viel zu früh da. Trotzdem bin ich schon neugierig und wage einen Blick in die Ausbildungs Werkstatt. Gleich als ich die Tür öffne steigt mir der Geruch von frisch gehobeltem Holz in die Nase, obwohl nirgends ein Platz belegt ist und alles ordentlich aussieht. Das ist dann wohl das Standard Raumdeo. Bei diesem Gedanken muss ich kichern. "Oh, hallo? Bist du einer der neuen Azubis? Du bist ziemlich früh dran." Reißt mich eine freundlich klingende Männerstimme aus meinen Gedanken. Es ist ein muskulöser Mann mittleren Alters, mit braunen Haaren und grauen Augen. Er trägt einen blauen Overall mit einem Namensschild an der Brusttasche. "Hallo, mein Name ist Stephan Schmidt. Ja, ich fange heute meine Ausbildung hier an. Tut mir leid, wenn ich vielleicht ungelegen komme, aber ich war so neugierig auf meinen Arbeitsplatz, da wollte ich einfach schon mal rein schauen." Sage ich höflich. Der Mann lacht kurz und blendend weiße Zähne kommen zum Vorschein. "Bist wohl ganz heiß auf den ersten Tag der Ausbildung, was? Solche Menschen mag ich am liebsten! Immer mit einer positiven Arbeitseinstellung bei der Sache! Mein Name ist Herr Feix, ich bin der Ausbilder hier. Freut mich, dich kennen zu lernen, Stephan." Lächelt er dann und reicht mir die Hand. Wir schütteln sie kurz und dann deutet er mir ihm zu folgen. "Komm mit, Stephan. Ich bringe dich schon mal in unseren Aufenthaltsraum. Dort werden wir uns dann nachher auch alle kennen lernen." Ich folge ihm und wir kommen an einem extra Raum an. In der Mitte stehen mehrere Tische zusammen, sodass ein einziger großer Tisch mit ganz vielen Stühlen drumherum entsteht. Der Raum ist auch echt riesig und bietet dafür genug platz. "Möchtest du etwas trinken, Stephan? Ein Wasser, einen Saft? Vielleicht Kaffee?" Fragt Herr Feix. "Danke, erstmal nicht." Antworte ich ihm und setze mich schon mal auf einen Stuhl. Ungefähr 15 Minuten warte ich, dann geht die Tür erneut auf und Herr Feix kommt mit einem blonden jungen Mann herein. Als er mich sieht bleibt er kurz erschrocken stehen. "Ist was, Rene? Kennst du Stephan etwa schon?" Fragt Herr Feix ihn. Eigentlich kenne ich niemanden, der Rene heißt, aber trotzdem kommt mir sein Gesicht auf irgendeine Weise bekannt vor. "Stephan? Oh... Nein, dann habe ich ihn gerade verwechselt. Entschuldige, wenn ich dich angestarrt habe." Lächelt er dann sanft und ich schüttle den Kopf. "Ach quatsch. Dafür brauchst du dich doch nicht entschuldigen. Das kann jedem mal passieren." Lächele ich dabei sanft zurück. Er legt dann seine Tasche ab und setzt sich neben mich. "Kennst du denn wirklich jemanden, der so aussieht wie ich?" Frage ich neugierig. "Ja, so ziemlich. Er hat allerdings ebenfalls blonde Haare, so wie ich. Deshalb war ich gerade etwas verwundert gewesen, ihn mit roten Haaren zu sehen." Kichert Rene. Wir unterhalten uns kurz und dann kommt Herr Feix mit den restlichen Azubis in den Raum. Sie scheinen sich schon zu kennen und lachen gerade zusammen. Dann schaut ein schwarzhaariger zu uns und bleibt, so wie Rene vorher, erschrocken stehen. Ich kann hören, wie Rene schluckt und sehe aus dem Augenwinkel, dass er sich etwas klein macht. "Na, wenn das mal keine Überraschung ist! Was machst du denn hier, Rene?" Fragt der schwarzhaarige mit einem spöttischen Ton. Rene gibt ihm keine Antwort sondern senkt nur den Kopf. Was ist plötzlich mit ihm? Kennt er den etwa? Dann setzen sich auch die anderen auf die Stühle, wobei der schwarzhaarige sich auf den Stuhl neben mich setzt. Herr Feix bleibt stehen und hat ein paar Papiere in der Hand. "So, dann stelle ich mich erstmal vor. Ich bin Konrad Feix, seit 5 Jahren Ausbilder bei den Tischlern. Ich bin 38 Jahre jung, bin verheiratet und habe mit meiner Frau zwei Kinder, alle beide Mädchen. Ich bin für alle Lehrjahre zuständig, weshalb ich auch ein bisschen Eigeninitiative von euch erwarte, wenn ihr euch eingearbeitet habt und die anderen Azubis dann wieder da sind. Für den Fall, dass ihr euch gerade fragt, wo denn die anderen sind; das dritte Lehrjahr steht kurz vor seiner Prüfung, weshalb ich sie für eine Woche in den Urlaub geschickt habe, damit sie sich vor dem Stress nochmal etwas erholen können. Das zweite Lehrjahr befindet sich zurzeit in Praktikas außerhalb vom Betrieb, damit sie auch sehen und lernen, wie es im richtigen Arbeitsleben aussieht. Okay, das war es erstmal zu meiner Person. Jetzt seid ihr dran mit Vorstellen. Ich wähle per Zufall den ersten aus und dann stellt sich der Rest im Uhrzeigersinn nacheinander auch vor. Und wir beginnen mit..." Herr Feix schaut auf sein Papier und sucht nach einem Namen. Als er fündig geworden ist, sagt er; "Aaron. Wir fangen mal mit Aaron an." Aaron ist ein braunhaariger junger Mann. "Äh... Hallo, ich bin Aaron. Bin 18 Jahre alt und komme aus Hellersdorf. Ich habe letztes Jahr meinen Schulabschluss gemacht und... ja... wollte halt Tischler werden, weil ich gerne irgendwas mit den Händen mache." Sagt er dann und zuckt bei dem letzten Teil mit den Schultern. "Gut, Aaron. Der nächste dann." Lächelt Herr Feix. "Hi, ich bin Sebastian und ebenfalls 18 Jahre alt. Ich wohne in Marzahn. Ich mache gerne Sport und bewege mich generell sehr viel. Deshalb wollte ich auch mal probieren, meine Konzentration etwas zu beanspruchen und habe mich dann auch für Tischler entschieden." Stellt sich der nächste vor. Er wirkt wirklich wie ein Sportler; kräftige Beine, trainierter Oberkörper, jedenfalls sieht es durch sein enges Shirt so aus. Er hat seine dunkel blonden Haare auch ziemlich kurz geschoren. Es stellen sich noch zwei weitere vor, die Pascal und Dominik heißen. Sie sind auch schon was älter, nämlich 22 Jahre und wollen die zweite Ausbildung anfangen, um auf dem Arbeitsmarkt flexibler sein zu können. Gute Einstellung, muss ich sagen. Sie scheinen sich auch von früher zu kennen und wenn sie nicht unterschiedliche Nachnamen hätten, könnte man sie für Brüder halten. Dann ist Rene dran. "Also... Hallo, ich heiße Rene und bin 19 Jahre alt. Ich äh... wohne in Marzahn und... also..." Stammelt Rene vor sich hin. Entweder ist er ziemlich schüchtern, was ich eigentlich nicht wirklich glaube, oder er mag solche Vorstellungsgespräche nicht. "Na los, Rene! Mach hinne! Wir wollen hier nicht den ganzen Tag verbringen!" Entfährt es dem schwarzhaarigen neben mir. Was genau hat der eigentlich für ein Problem?! Rene scheint von ihm richtig eingeschüchtert zu sein. Er will gerade wieder Luft holen, um weiter zu machen, doch ich knalle meine Hand auf den Tisch und Keife ihn an; "Haben deine Eltern dir nicht bei gebracht, dass man anderen Leuten nicht dazwischen redet?! Sowas ist unhöflich!" Alle zucken bei meinem kleinen Ausbruch heftig zusammen. Sogar Rene und Herr Feix müssen zucken weil sie sich so erschrecken. Ich funkle dann den Kerl neben mir an, der mich aber nur erschrocken anstarrt. Dann räuspert sich aber Herr Feix. "Nun, Stephan hat ganz recht, Klaus. Jemand anderes einfach ins Wort zu fallen ist wirklich unhöflich. Unterlasse so etwas in Zukunft bitte! Bist du dann fertig, Rene? Oder wolltest du noch etwas sagen?" Richtet er dann das Wort an den Blondschopf. Rene schüttelt den Kopf und sagt leise "Nein..." Dann schaut Herr Feix mich an. "Mein Name ist Stephan und ich bin 19. Ich wohne in Strausberg mit meinem Freund und meinem Adoptivsohn zusammen in einem schönen Haus. Ich habe mich für die Ausbildung zum Tischler entschieden, weil ich gerne mit Holz arbeite und handwerklich sehr begabt bin." Stelle ich mich selbstbewusst vor. "Mit deinem Freund? Bist du etwa Schwul?!" Fragt Pascal in einem angewiderten Ton in der Stimme. "Ja, das bin ich und ich stehe dazu! Und wenn du damit ein Problem hast, dann kannst du mich mal kreuzweise!" Entfährt es mir genervt. Das hat er jetzt wohl nicht erwartet, denn er schaut mich verblüfft an. Die anderen scheinen eher wenig dagegen zu haben, jedenfalls sind sie gerade still. Der Typ neben mir rutscht jetzt auch nicht von mir weg und Rene macht auch keine Anstalten vor mir zurück weichen zu wollen. Wieder räuspert sich Herr Feix. "Homosexualität ist in der heutigen Zeit nichts ungewöhnliches mehr, Pascal. Stephan bleibt trotz seiner Neigung immer noch ein ganz normaler Mensch. Und wenn er damit glücklich ist, hat niemand von uns das Recht, darüber zu urteilen. So, dann bist jetzt nur noch du dran, Klaus." Der schwarzhaarige neben mir nickt. "Mein Name ist Klaus und ich bin 19 Jahre alt. Ich lebe in Hohenschönhausen mit meiner Mutter und meinen zwei jüngeren Schwestern zusammen. Und ich möchte die Ausbildung zum Tischler machen, um von dem ganzen Mädchen Kram Abstand zu bekommen." Grinst er und erntet dafür ein Kichern von den anderen. Wenn Pascal und ich nicht damit beschäftigt wären, uns mit unseren Blicken gegenseitig den Hals umzudrehen, würde ich vermutlich auch etwas kichern. Dieser Klaus scheint eine lustige Ader zu haben. Damit ist die Vorstellung zu ende und Herr Feix weist uns in die Räumlichkeiten ein. Jeder wird einen eigenen Spind für seine Privatsachen bekommen. Der Betrieb übernimmt aber keine Haftung, wenn irgendwas abhanden kommt, weil jeder für seine privaten Sachen ja selbst verantwortlich ist. Auch hier gilt die Regel, dass die Handys während des Arbeitens bei Herr Feix im Büro liegen werden und er die Anrufe zu uns durchstellt, vorausgesetzt sie sind wichtig. Dann gibt es eine Sicherheits Anweisung und danach schauen wir uns das Gelände der Firma an. Herr Feix zeigt uns den Weg zur Cafeteria, wo der Sammelplatz bei einem Feueralarm ist und auch, dass es einen kleinen Verkaufs Laden gibt, der von den Azubis vom Verkauf betrieben wird. Außerdem zeigt er uns sämtliche Raucher Plätze. Diese werde ich zwar bestimmt weniger nutzen, aber wenigstens weiß ich, wo sich die anderen aufhalten werden. Danach ist der Tag dann für heute zu ende und alle können wieder nach Hause gehen. Ich werde noch etwas warten, um Franz zu erzählen, wie die anderen aus meiner Ausbildung so sind und das ich schon jemanden gefunden habe, mit dem ich wahrscheinlich die meiste Zeit dann zusammen rum hängen werde. "Was ist, Stephan? Gehst du nicht nach Hause?" Fragt Rene, als er seine Sachen geholt hat. "Nein, ich warte noch auf meinen Freund. Er müsste gleich Pause haben." Lächele ich. "Dein Freund macht hier auch eine Ausbildung?" Fragt er dann neugierig. "Hat er gemacht, ja. Er ist aber fertig und arbeitet jetzt als richtiger Angestellter hier. Er hat es auch arrangiert, dass ich meine Ausbildung hier machen kann." Gestehe ich. Ja, ich habe es wirklich Franz zu verdanken, dass ich in die engere Auswahl gekommen bin, weil er ein paar nette Worte für mich eingelegt hat. "Cool. Dann seht ihr euch ja jeden Tag auf der Arbeit. Das freut dich bestimmt sehr, oder?" Lächelt Rene zurück. "Ja und wie!" "Stephan!" Höre ich dann schon die Stimme meines Freundes nach mir rufen. Ich kann mich gerade noch umdrehen, bevor er mir dann schon freudig um den Hals fällt. "Und? Erzähl! Wie ist es gelaufen?" Fragt er dann aufgeregt. Ich muss kichern und antworte; "Soweit gut. Der Ausbilder ist nett und wir sind auch nicht allzu viele. Nur das ich mich bereits bei zweien ziemlich unbeliebt gemacht habe." "Hä? Wieso das denn?" Fragt Franz überrascht. "Nun... Klaus ist ein ungehobelter Kerl, der anderen dazwischen quatscht. Ich habe ihm gesagt, dass man sowas nicht macht, weil es unhöflich ist und bin damit vermutlich bei ihm unten durch. Und Pascal hasst mich jetzt, weil ich Schwul bin und mich von ihm nicht fertig machen lasse! Kann also echt nett werden." Erzähle ich ihm eher unbeeindruckt. Er schaut mich kurz verblüfft an, fängt dann aber an zu lachen. "Tja, solche Leute muss es auch geben. Ich weiß aber, dass du dich von niemandem unterkriegen lässt. Das hast du ja schon mehrfach gezeigt." Lächelt Franz dann und streicht mir über die Wange. "Ach ja! Das hier ist Rene. Der einzige vernünftige unter den ganzen Spinnern! Rene? Das hier ist mein Freund Franz. Er arbeitet als Elektro Mechatroniker und hat hier ja auch seine Ausbildung gemacht, wie ich dir ja gerade erzählt habe." Stelle ich die beiden einander vor. Sie schütteln sich die Hände und dann machen Rene und ich uns auf den Weg zur S-Bahn. Die S-Bahn nach Berlin kommt zuerst, weshalb ich ein paar Minuten alleine auf meine Bahn warten muss. Als dann endlich meine kommt, steige ich ein und fahre nach Strausberg zurück.

Street Boy; Der Preis für meine Dienste beträgt.... (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt