Tag 256; Alles meine Schuld!

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Ich bin gerade auf dem Weg zum Krankenhaus, um Tim zu besuchen. Als ich ankomme, frage ich an der Rezeption, auf welcher Station er liegt. "Station 3, Zimmer 310." Antwortet die Dame von der Rezeption und ich bedanke mich bei ihr. Dann geht es mit dem Fahrstuhl nach oben und in die Station. Ich grüße noch die Schwestern und suche das Zimmer mit der 310. Es ist fast ganz am Ende des Flurs. Ich klopfe sicherheitshalber, falls Tim nicht alleine in dem Zimmer liegt und gehe dann rein. Die anderen Betten sind leer, nur das erste hat eine bezogene Bettdecke. Ich gehe dichter ran und sehe Tim friedlich in dem Bett schlafen. Er hat einen dicken Verband um den Kopf und trägt so ein Nachthemd vom Krankenhaus. Eine Atemmaske versorgt ihn mit Sauerstoff, während ein Schlauch in seinen Mund wandert, wahrscheinlich um Nahrung zu sich nehmen zu können. Er ist an einen Tropf angeschlossen, bekommt Bluttransfusion und eine Maschine steht neben ihm, die wohl seinen Herzschlag misst und die Werte aufschreibt. Ich gehe zu ihm, streichele ihm über die Wange und gebe ihm vorsichtig einen Kuss auf selbige. "Guten Morgen, Timmy." Begrüße ich ihn mit der Verniedlichung seines Namens. Das mag er eigentlich nicht, aber ich finde es lustig, dass er dabei immer rot wurde und rum gezetert hat. Ich setze mich dann auf einen Stuhl neben sein Bett und fange an mit ihm zu reden. Bei Koma Patienten soll man immer laut mit ihnen reden, so als würde man sich richtig mit ihnen unterhalten. Auch Berührungen oder vertraute Geräusche nehmen sie bewusst wahr. Sie können zwar nicht antworten oder reagieren, aber sie nehmen es trotzdem wahr. Und damit verbessert sich auch die Chance, dass sie wieder aufwachen. Ich erzähle ihm alles mögliche, was so passiert ist in letzter Zeit, was Gwendolyn so alles macht, wie es Franz geht und was ich mir für Sorgen gemacht habe, als er so panisch bei mir angerufen hat. Dann knurrt plötzlich mein Magen und als ich auf die Uhr schaue, ist es schon 11:45 Uhr. "Tja, ich sollte dann mal Mittagessen gehen. Wenn ich fertig bin, komme ich aber wieder, Tim." Sage ich und gerade als ich aufstehe, kommt eine Schwester mit neuen Versorgungsgütern für Tim ins Zimmer. "Oh? Sie sind doch der junge Mann, der heute morgen in dieses Zimmer gegangen ist? Sind sie bis jetzt hier gewesen?" Fragt sie überrascht. "Ja, das bin ich und ja, das habe ich. Ich habe aber gerade gemerkt, dass ich Hunger habe und gehe jetzt mal was leckeres essen." Lächele ich sie freundlich an. "Gut. Ich hätte sie jetzt sowie so kurz raus schicken müssen, weil ich alles wechseln muss. Lassen sie sich ruhig Zeit, dass dauert nämlich immer etwas länger." Zwinkert sie mir zu und ich muss kichern. "Ist es denn auch okay, dass ich nach dem Mittagessen wieder her komme? Oder muss ich bis irgendwann später warten?" Sie schüttelt den Kopf. "Nein, sie können danach gerne wieder zu Tim kommen. Aber wie schon gesagt, lassen sie sich beim essen ruhig Zeit." Ich nicke dankend und gehe dann runter in die Cafeteria. Dort können sich die Besucher etwas warmes zu essen holen und sich auch ordentlich an Tische setzen.

Das Mittag war echt lecker und ich sitze wieder bei Tim und erzähle ihm was. Ich bin gerade dabei, eine kleine Geschichte aus meiner Vergangenheit zu erzählen, als es an der Tür klopft. Ich zucke etwas zusammen und schaue auf. Als die Tür auf geht, mache ich große Augen. "Herr Specht? Was machen Sie denn hier?" Frage ich dann verblüfft. Er kommt wortlos rein, schließt die Tür hinter sich und tritt bis ans Bett heran. "Stephan... Bitte reg dich nicht auf!" Sagt er mit gedämpfter fester Stimme. Mir wird mulmig und ich will aufstehen, aber Herr Specht drückt mich sanft wieder auf den Stuhl zurück. Er holt etwas Luft, bevor er dann erzählt. "Franz ist hier." Meine Augen weiten sich. Was? Wieso musste Franz denn ins Krankenhaus? "Wieso...?" "Hans... hat vorhin mit einem Messer auf ihn ein gestochen! Es geht Franz an sich gut, es sind Gott sei Dank nur tiefe Fleischwunden. Komm mit, ich bring dich zu ihm." Sagt er diesmal sanft und hilft mir nun aufstehen. Meine Knie zittern und meine Beine sind total wackelig, als wir den Flur zum Fahrstuhl gehen, um dann in die erste Etage zu fahren. Diesmal geht es in die zweite Tür, direkt vorm Tresen der Schwestern. Herr Specht klopft an und schiebt mich dann mit rein. Die ganzen Azubis von Herr Specht sind um das Bett versammelt und schauen zu Franz. Er hat ein großes Pflaster auf der linken Wange und am Arm und trägt auch so ein Nachthemd vom Krankenhaus. Als wir rein kommen verstummen sofort alle und schauen zu mir rüber. "Stephan!" Freut sich Franz mich zu sehen und will sich aufrichten, aber plötzlich zuckt er heftig zusammen und hält sich die Seite. Steven, der genau neben ihm steht, hält ihn dann am Rücken, um ihn vorsichtig wieder ins Bett zu legen. "Pass auf, Franz! Du darfst dich jetzt noch nicht anstrengen!" Ermahnt er ihn dabei. Mir wird sofort unglaublich kalt und mein Körper fühlt sich plötzlich taub an! Meine Unterlippe zittert und in meinen Augen sammeln sich Tränen, als ich Franz so sehen muss; Keuchend und schwer atmend lässt er sich ins Kissen zurück fallen, seine Hände immer noch auf der schmerzenden Stelle. Auf seiner Stirn haben sich Schweißperlen gesammelt und sein Gesicht ist schmerzverzerrt! Was habe ich getan?! Franz ist verletzt! Mit einem Messer verletzt... Es ist meine Schuld! Ich bin Schuld daran, dass Hans ihn verletzt hat! Alles meine Schuld! Ich breche in Tränen aus und stürme aus dem Zimmer. Noch nicht einmal Herr Specht hat eine Chance mich fest zu halten und ich hechte den Flur entlang zur Treppe. Die Treppe runter und dann raus. Als ich draußen ankomme werde ich von heftigem Regen sofort durchnässt, aber es stört mich nicht. Ich renne einfach durch den Regen, total aufgelöst. Wie konnte ich... nur so dumm sein?! Ich habe gestern nicht nur die Freundschaft zu Hans beendet, ich habe ihm sogar gesagt, dass Franz sowie so nicht damit einverstanden gewesen ist, dass wir uns immer treffen! Ich habe ihm quasi das Motiv dafür gegeben, Franz etwas anzutun! Er war ja sowieso die ganze Zeit eifersüchtig auf ihn! Weil er dachte, dass wir beide zusammen sind! Diese verdammte Lüge! Hätte ich sie doch niemals in die Welt gesetzt! Ich habe mich ja schon damit abgefunden, dass ich mir damit meine Lebensgrundlage zerstöre, aber jetzt hat diese Lüge auch noch dafür gesorgt, dass Franz Leben beinahe beendet wurde! Ich bin ja so dumm! Dumm und naiv! Ich hätte schon viel früher auf Franz hören und Hans zum Teufel jagen sollen! Jetzt ist es zu spät! Hans hat mir beinahe das weg genommen, was mir in letzter Zeit am wichtigsten ist; meine Liebe! Plötzlich legt sich ein helles gleißendes Licht um mich. Ich bleibe abrupt stehen und sehe die Scheinwerfer eines Autos vor mir. Reflexartig hebe ich die Arme vors Gesicht und kneife die Augen zusammen. Jetzt ist alles aus! Ich werde sterben! Mit quietschenden Reifen bleibt das Auto aber vor mir stehen. Ich höre eine Autotür aufgehen und die vertraute Stimme von Gabriel, die gedämpft durch den Regen zu mir dringt. "Stephan! Sag mal, bist du lebensmüde?!" Entfährt es ihm aufgebracht, aber als ich die Arme runter nehme, schaut er mich völlig erschüttert an. Er kommt sofort auf mich zu und greift mich an den Schultern. "Stephan! Was ist los? Wie siehst du aus?" Ich schaue ihn kurz mit großen Augen an, bevor ich mich dann weinend um ihn schlinge. "Gabriel!" Schreie ich außer mir und lasse den Tränen einfach freien Lauf. Er fackelt dann nicht lange, hebt mich im Brautstil hoch und steigt mit mir hinten im Polizei Auto ein. Sein Kollege, Dieter, gibt dann auch gleich Gas und fährt zum Revier. Ich heule in der Zeit an Gabriels Schulter Rotz und Wasser. Er hält mich aber die ganze Zeit über fest und drückt mich sanft an sich. Als wir dann beim Revier ankommen, trägt Gabriel mich wieder und wir gehen hinein. Dieter macht uns die Tür auf und Gabriel setzt sich mit mir auf die Couch in der Eingangshalle. "So, Stephan. Jetzt sag mir mal bitte was passiert ist? Wieso weinst du denn?" Fragt er dann mit einer sanften Stimme. Ich kann zuerst nicht wirklich etwas antworten, weil ich so mit weinen beschäftigt bin. Gabriel lässt mir aber die Zeit, um mich wenigstens etwas zu beruhigen. Dann antworte ich ihm mit weinerlicher Stimme; "Ich... habe einen... rie-siegen Fehler ge-macht! Franz ist... er liegt... im Krankenhaus, Gabriel!" "Was? Wieso? Was ist denn passiert?" Fragt er dann verwundert. "Er... wurde... mit einem Messer... attackiert! Hans hat... MIT EINEM MESSER AUF IHN EINGESTOCHEN!" Entfährt es mir nun lautstark. Bei dem Gedanken daran und die Erinnerung, wie Franz zugerichtet wurde, zieht sich wieder alles in mir zusammen. Gabriel streicht mir beruhigend über den Rücken. "Wieso das denn? Und wer ist Hans?" "Hans ist... ein Arbeitskollege von... Franz. Ich kenne... ihn schon etwas länger... und hab mich öfter... mit ihm getroffen. Er ist in... mich verliebt und... hat deshalb..." wimmere ich und kann wieder die Tränen nicht zurück halten. "Und hat deshalb mit einem Messer auf Franz eingestochen! Er ist eifersüchtig!" Schlussfolgert Gabriel. Ich nicke und erzähle weiter; "Es ist alles meine Schuld! Hätte ich... diese Lüge... nicht-" "Welche Lüge?" Unterbricht er mich dann. "Es war alles gelogen! Meine Beziehung mit Franz... Eine Lüge!" "Du... bist gar nicht mit Franz zusammen?" Fragt Gabriel irritiert. Ich schüttle stumm den Kopf. "Aber... Wieso hast du denn überhaupt-" "Ich wollte doch nur nicht ständig jedem auf die Nase binden, dass ich einfach nur ein kleiner Stricher bin!" Schlurze ich wieder heftig. Diesmal halte ich mir sogar die Hände vors Gesicht und weine bitterliche Tränen. Das ist tatsächlich der Hauptgrund dafür gewesen. Ich habe in der Zeit, in der es Franz nicht gut ging, damit angefangen. Ich wollte ja nur bei ihm sein und mich um ihn kümmern! Ich habe da zwar noch nicht gesagt, dass es Franz ist, aber dadurch, dass wir dann immer zusammen unterwegs waren, haben die anderen sich den Rest selber zusammen gereimt. Und dann irgendwann hat es sich einfach verselbständigt. Und jetzt ist Franz verletzt und liegt im Krankenhaus, weil er von Hans attackiert wurde! Meine Schuld! Alles meine Schuld! Nach einer Weile beruhige ich mich wieder und lehne mich einfach an Gabriels Schulter. Dann vibriert mein Handy. Aber ich möchte jetzt nicht dran gehen. Das vibrieren hält an, aber ich ignoriere es. "Stephan? Dein Handy klingelt." Sagt Gabriel nach einer Weile. "Ich weiß..." "Willst du nicht ran gehen?" "Nein..." Er seufzt kurz. "Darf ich?" "Mir egal..." Das lässt ihn jetzt kichern. "Machst jetzt ein auf Depri, ja?" Dabei tastet er meine Hosentaschen nach meinem Handy ab. Als er es findet, geht er auch gleich ran, denn das Handy vibriert immer noch. Oder schon wieder? Keine Ahnung! "Ja, hallo, Franz?" Sagt Gabriel und ich erschrecke mich etwas. Franz ruft mich an? "Mein Name ist Gabriel, Franz. Stephan ist uns vors Auto gelaufen und befindet sich jetzt bei mir auf dem Polizei Revier." Kurzes Schweigen. "Nein, keine Sorge! Wir konnten Gott sei Dank rechtzeitig bremsen." Wieder lauscht er kurz und sagt dann; "Tut mir leid, Franz. Aber er möchte nicht mit dir reden." Sagt er jetzt und ich schaue entsetzt zu ihm. Wieso sagt Gabriel sowas? Ja okay, ich wollte nicht ans Handy gehen, aber ich wusste doch nicht, dass Franz mich anruft! Er schaut mich jetzt an und lächelt dann sanft. "Vielleicht wird er dich weg drücken..." Wieso sollte ich das tun?! Dann reicht er mir mein Handy. Ich nehme es zittrig entgegen und halte es mir ans Ohr. "Franz..." Hauche ich in den Hörer. "Stephan! Was ist denn los gewesen?" Weint Franz in den Hörer. Er weint? Wieso weint er?! Weil ich weg gelaufen bin? Ich wollte doch nicht, dass er weint! "Franz... Ich..." "Stephan, bitte! Wir können doch drüber reden! Mir... mir geht es... gut... Hans hat nur ins Fleisch gestochen! Er hat nichts wichtiges getroffen!" Entfährt es ihm und ich höre ein Schlurzen. Er weiß wieso ich weg gelaufen bin! Ich kann nichts antworten und muss schlucken. "Bitte! Stephan! Es ist doch nicht deine Schuld!" "Doch... ist es..." "Nein, ist es nicht!" "Es ist meine Schuld! Hätte ich Hans nicht erzählt, dass du mich vor ihm gewarnt hast, wäre das nicht passiert!" Sage ich fest. "Du hast ihm doch aber nicht gesagt, dass er mit einem Messer auf mich losgehen soll! Du hast lediglich die Freundschaft zu ihm beendet, weil du selbst gemerkt hast, dass er nicht gut für dich ist!" Entfährt es Franz wieder, diesmal auch mit fester Stimme. "Genau deshalb hat er doch aber auf dich eingestochen!" "Stephan... Lass uns das bitte nicht übers Handy klären. Komm wieder zurück." Fleht er jetzt schon fast. "Ich... Ich kann nicht..." "Wieso nich...?" Fragt er verwirrt und auch etwas ängstlich. "Ich bringe dich immer nur in Schwierigkeiten, Franz. Wenn ich... Ich kann nicht..." Jetzt fange ich wieder an zu weinen. "Das stimmt nicht, Stephan. Welche Schwierigkeiten denn? Du hast mich noch nie in Schwierigkeiten gebracht! Du hältst doch sogar die Schwierigkeiten von mir fern. Erinnere dich! Die Sache damals, mit Jonas und Gwendolyn! Ich war total am verzweifeln, weil ich nicht wusste, was ich machen soll! Und als ich dich dann angerufen habe, warst du sofort da. Du konntest direkt richtig reagieren, während ich nur da saß und geheult habe, weil ich so unfähig bin! Du hast dich für mich mit meinem Ex angelegt! Wurdest von ihm blutig geschlagen... Und dann an Silvester, wo er dich mit Drogen voll pumpen wollte! Wenn, dann bin ich derjenige, der dich ständig in Schwierigkeiten bringt!" Protestiert Franz auf der anderen Seite. Er fängt auch wieder an zu weinen. "Bitte, Stephan... Es ist nicht deine Schuld. Bitte komm zurück! ICH LIEBE DICH DOCH! Komm zu mir zurück!" Weint er in den Hörer und ich höre abrupt damit auf. Was? Franz liebt mich? "Stephan?" "Ja, ich... Ich bin noch dran. Franz bitte... Sag das nochmal!" Fordere ich sanft. "Komm zu mir zurück." "Nein, das davor." "Es ist nicht deine Schuld?" Kichert er nun leicht. Auch ich muss kichern. Jetzt ärgert er mich auch noch! "Nein, das andere." "Ich liebe dich... Ich liebe dich so sehr, mein Schnucki!" Tatsächlich! Er hat es tatsächlich gesagt! Er hat gesagt, dass er mich liebt! "Ich liebe dich auch." Wieso erkenne ich es erst jetzt? Liebe! Das war es ständig! Dieses Gefühl, dass ich neuerdings immer hatte... Es ist Liebe! Ich fange wieder zu weinen an, diesmal aber vor Glück. Auch Franz weint auf der anderen Seite. Dann nimmt Gabriel mir das Handy aus der Hand. "Franz? Gabriel nochmal. Ich bringe ihn dir. Bis gleich." Sagt er und legt dann auf. Er streicht mir über die Schulter und stellt mich auf die Beine. "Komm Stephan! Lass uns zu deinem Liebling fahren." Schmunzelt er und führt mich dann wieder zur Tür. Er will gerade nach dem Autoschlüssel greifen, als Dieter ihm zuvor kommt. "Du willst doch wohl nicht etwa alleine fahren?! Bei diesem Happyend will ich auch dabei sein!" Sagt er etwas eingeschnappt und wedelt mit dem Schlüssel vor Gabriels Gesicht rum. "Ich fahre!" Hängt er noch an und Gabriel lächelt ihm zu. Wir steigen ins Auto und fahren zurück zum Krankenhaus. Mit schnellen Schritten führe ich die Beiden in die erste Station und zu Franz Zimmer. Ich öffne die Tür jetzt einfach ohne zu klopfen und sehe einen aufgelösten Franz am Ende des Bettes stehen. Er schaut mich mit verheulten Augen an und lächelt mir zu. "Schnucki..." Sagt er und breitet die Arme aus. Sofort stürme ich zu ihm und drücke mich so fest wie ich kann an ihn. Er schlingt gierig seine Arme um mich und kuschelt das Gesicht an meinen Hals. Wieder völlig aufgelöst sacken wir zusammen auf den Boden und lassen die Tränen fließen. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösen wir uns dann von einander, um uns dann innig zu küssen. Es ist nichts neues Franz zu küssen, aber diesmal fühlt es sich anders an! Es steckt liebe in diesem Kuss! So viel Liebe! Wir lösen uns wieder, streichen uns gegenseitig über die Wange und lächeln uns an. "Ich liebe dich, Stephan." "Ich liebe dich auch, Franz." Nochmal ein kurzer Kuss und dann erheben wir uns wieder. "Tja, dann wollt ihr beiden jetzt bestimmt alleine sein. Kommt Jungs. Wir gehen." Sagt Herr Specht, klopft uns beiden noch sanft auf die Schulter und schiebt seine Azubis quasi nach draußen. "Freut mich für euch beide, dass ihr endlich zu einander gefunden habt. Wir werden dann auch wieder gehen. Gute Besserung, Franz." Richtet dann Gabriel das Wort an uns. "Danke, Gabriel. Das sie ihn mir zurück gebracht haben." Sagt Franz noch, bevor die beiden Polizisten aus der Tür gehen. "Du bist ja total durchnässt, Schnucki. Komm. Zieh dich aus und leg dich zu mir unter die Decke." Sagt Franz nach einer Weile und küsst mich sanft auf die Stirn. Ich nicke und tue was er gesagt hat. Ich hänge alles über die Stühle und muss sogar meine Boxershort ausziehen, weil selbst die nass ist. Völlig nackt lege ich mich dann zu Franz und spüre sofort die Wärme seines Körpers. "Ich muss nur eine Nacht hier bleiben, zur Sicherheit. Die Wunden mussten genäht werden aber sind nicht weiter schlimm." Erzählt Franz ruhig, als er mich in den Arm nimmt. "Wo hat er dich denn erwischt?" Frage ich neugierig, ohne jedoch den Namen des Menschen zu nennen, der meinen Liebling verletzt hat. Mein Liebling... Das hört sich schön an! Franz nimmt meine Hand und führt sie unter das Nachthemd. Er hat ein großes dickes Pflaster an der Hüfte. Dann richtet er sich etwas auf und zieht den rechten Ärmel runter. Sogar an der Schulter hat er ihn verletzt! Hans! Das werde ich dir niemals verzeihen! Ich streiche sanft über die Stelle und schaue dann zu Franz auf. Seine Augen glänzen und durch das Licht haben sie einen wunderschönen Schimmer. Wir kuscheln uns wieder eng an einander und ich werde total müde. Ich bin völlig erschöpft vom vielen weinen und vom weg rennen. Mit dem beruhigenden schlagen von Franz Herzen im Ohr schlafe ich dann auch schnell ein.

Street Boy; Der Preis für meine Dienste beträgt.... (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt