Tag 646; Ausflug ins Aquarium

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Diese Woche habe ich wieder Schule und unser Klassenlehrer hat sich für heute etwas tolles ausgedacht. Er nimmt uns heute mit ins Sealife nach Berlin. Wir wollen uns alle um 8 Uhr am Bahnhof nach Strausberg treffen. Das ist für die Berliner vielleicht etwas umständlich, weil sie ja erst nach Strausberg fahren müssen um dann wieder zurück zu fahren, aber so sind wohl die Schulregeln. Ich bin mal wieder etwas früh dran und stelle mich an das Gelände vor dem Service Store. Zwei andere Mitschüler kommen nach einer Weile zu mir und begrüßen mich. Sie sind von einer anderen Ausbildungs Stelle und haben nur mit uns gemeinsam Schule. Sie scheinen etwas nervös zu sein, was ich nicht weiter für voll nehme. "Äh... du, Stephan?" Holt mich einer dann aus meinen Gedanken. Ich schaue zu ihm auf und lächle leicht. "Was ich dich schon mal fragen wollte... wie ist das eigentlich so? Also... So eine Beziehung zwischen Männern?" Fragt Jean mich schüchtern. "Nun... Ich denke auch nicht viel anders, als eine Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau. Man ist halt viel zusammen, macht was beiden Spaß macht... küsst sich, sagt das man sich liebt... Und teilt halt viele zärtliche Momente mit einander. Es spielt eigentlich keine Rolle ob nun mit einem Mann oder einer Frau, wenn man Gefühle für einander hat, wenn man sich liebt, dann will man einfach zusammen sein." Erkläre ich nach kurzem Überlegen. "Und... was das intimere angeht? Gibt es bei Männern eine feste Rolle? Also... du weißt schon... So halt..." fragt er weiter. Ich muss kurz kichern. "Nun... Das kommt drauf an. Im Prinzip schon, aber es sind keine festen Rollen. Jeder übernimmt die Rolle, die ihm besser gefällt. Bei Franz und mir zum Beispiel übernimmt er meistens den aktiven Part. Das gefällt mir so sehr gut. Ich habe auch schon mal den aktiven Part übernommen und fand das auch sehr gut. Aber ich überlasse lieber Franz die meiste Arbeit. Es kommt also darauf an, was einem besser gefällt, wie schon gesagt." Erkläre ich weiter. Beide hören mir aufmerksam zu und nicken dann mit dem Kopf. "Und... wie war es eigentlich... als du dein... naja..." Will Jean wieder zu einer Frage ansetzen, wird aber etwas rot und nervös. Wieder muss ich etwas kichern. "Wie war eigentlich dein erstes mal mit einem Mann? Ist es das, was du fragen wolltest?" Er lächelt verlegen und nickt mit dem Kopf. "W-wenn du nicht willst, musst du aber nicht antworten... ich bin irgendwie nur neugierig..." Ich lächle ihn beruhigend an. "Schon gut. Es macht mir nichts. Ehrlich gesagt, freue ich mich sogar darüber, dass ihr etwas von mir wissen möchtet ohne dabei beleidigend oder sonst wie negativ zu werden. Das gibt mir die leise Hoffnung, dass nicht alle heteros was gegen uns homos haben..." Sage ich ehrlich und schaue kurz nach vorne, wo gerade eine S-Bahn einfährt. "Stimmt. Du musst immer ganz schön was über dich ergehen lassen. Dieser Pascal und sein Kumpel Dominik sind in deinem Ausbildungsteam, oder? Sind die da eigentlich auch so schlimm?" Fragt jetzt der andere. Sein Name ist Mark und so viel wie ich weiß, ist er seid zwei Jahren mit seiner Freundin zusammen. "Ja sind sie. Schlimmer ist es zwar nicht, aber trotzdem ärgert es mich immer das auch Rene und Aaron mit rein gezogen werden. Am Anfang sind die zwei ihnen gegenüber sehr stark beleidigend und ausfallend geworden. Besonders Rene hatte daran immer sehr zu kauen. Aaron konnte es vergleichsweise gut wegstecken und hat sogar gekontert." Erzähle ich und schaue beide wieder direkt an. "Stephan!" Ruft dann Aaron und ich sehe zu ihm. Neben ihm läuft Rene, hat den Kopf leicht gesenkt. Sofort erkenne ich, dass irgendwas nicht in Ordnung ist. Normalerweise stürzt sich Rene doch regelrecht auf mich zur Begrüßung. Ich gehe ein Stück auf sie zu, den Blick auf Rene fixiert. Aaron merkt es natürlich und stupst ihn kurz mit dem Ellbogen an. Rene zuckt leicht zusammen und schaut auf. Jetzt erkenne ich, eine dunkel werdende Stelle unter seinem Auge. Meine Augen weiten sich. "Hallo, Stephan." Lächelt Rene verlegen und kommt weiter auf mich zu. "Rene?! Was ist passiert? Das sieht aus, als würdest du ein blaues Auge bekommen!" Entfährt es mir und ich lege vorsichtig die Hand an seine Wange. "Wird es wahrscheinlich auch werden. Irgend so ein behinderter Spasti hat mitten in der S-Bahn eine Schlägerei mit nem Kumpel angefangen! Rene stand leider ungünstig und hat den Rucksack abgekommen, den einer der beiden geworfen hat!" Meckert Aaron. "Es ist aber nicht weiter schlimm. Macht euch keine Sorgen." Will Rene uns beruhigen und hebt abwehrend die Hände. "Spiel das nicht so runter, Rene. Der Typ hätte dich ernsthaft verletzen können. Sei froh, das es NUR deine Wange erwischt hat." Mahnt Aaron ihn und gibt ihm eine leichte Kopfnuss mit den Finger Knöcheln. Rene lacht dabei kurz und hält sich die Stelle. Ich seufze erleichtert, dass ihm nicht mehr passiert ist. Nachdem alle sich eingefunden haben kommt dann auch der Lehrer. Er geht die Anwesenheit durch und stockt, als er Rene sieht. "Rene! Was ist mit ihnen passiert? Sind sie verletzt?" Rene schüttelt energisch den Kopf. "Es ist nicht weiter schlimm. Ich habe auch Morgen einen Termin bei meinem Arzt. Wenn es Morgen irgendwie wehtut, lasse ich ihn drauf schauen." Sagt er mit fester Stimme und der Lehrer scheint damit zufrieden zu sein. Da jeder seine Fahrkarte bereits hat können wir auch direkt in die S-Bahn einsteigen. Ich sitze zusammen mit Rene und Aaron auf einer vierer Bank und die anderen verteilen sich auch auf die Sitze.

Nach eineinhalb Stunden fahrt und zweimal umsteigen stehen wir jetzt vor dem Eingang zum Sea Life. Schon von außen ist das Gebäude riesig und ringsherum mit Bildern aus den Aquarien bestückt. Als wir an der Reihe sind, kauft der Lehrer eine Schüler Gruppen Karte, für die wir natürlich zusammen gelegt haben. Jeder bekommt dann eine Station weiter einen kleinen Fisch Stempel auf den Handrücken und wir sammeln uns wieder. "So. Ihr könnt euch dann frei bewegen und alles erkunden. Bildet dabei bitte Gruppen oder geht zu zweit überall hin. In einer Stunde treffen wir uns dann wieder hier, gehen etwas essen und dann könnt ihr nach Hause gehen oder euch weiter hier aufhalten." Erklärt unser Lehrer. Dann trotten alle in kleinen Grüppchen davon. Ich bleibe natürlich mit Rene und Aaron zusammen und wir gehen zuerst zu den normalen Becken. Die Süß Wasser Aquarien sind diesbezüglich unser erstes Ziel. Die Fische sind total bunt und schwimmen in ihren Kreisen umher. Die Wasser Pflanzen biegen sich unter den Bewegungen des Wassers und der Fische die durch sie hindurch schwimmen. Als nächstes sind die Salzwasser Aquarien dran. Hier besteht die Dekoration hauptsächlich aus Korallen. Auch die Fische hier sind bunt und schwimmen fröhlich umher. In jeder Abteilung gibt es auch eine kleine Spiel Ecke, wo man am Computer fragen über die Fische beantworten kann oder noch ein paar Details erfährt. Durch einen Tunnel der die Fische über uns schwimmen lässt, geht es dann weiter zum Aqua Dom. Das ist ein Fahrstuhl der von den Aquarien umringt ist. Man fährt also quasi durch ein Aquarium durch.

Hier gesellen sich auch Jean und seine Gruppe zu uns

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Hier gesellen sich auch Jean und seine Gruppe zu uns. Sie besteht aus Jean, Mark, Torsten und Steffen. Die vier sind alle von einer anderen Ausbildungs Stelle und kennen sich dadurch recht gut. Wir plaudern etwas und genießen die Aussicht. Als wir dann oben ankommen haben wir schon das Restaurant gefunden. Hier wollten wir ja zusammen Essen. Also geht es wieder runter und zum Treffpunkt. Es dauert auch nicht lange, bis sich alle versammeln. Wir gehen wieder zurück zum Aqua Dom und fahren zum Restaurant. Dort gibt es leckere Fisch Gerichte. Natürlich nicht aus Fischen in den Aquarien. Als wir fertig sind teilen sich die Gruppen wieder auf. Die meisten gehen nach Hause, zu denen auch ich zähle. Jean und Mark begleiten mich und wir setzen uns auf einen vierer Platz. Wir unterhalten uns über den heutigen Tag und sind auch am herum lachen. Mit den beiden kann man sich auch gut unterhalten. Sie sind zum Glück nicht gegen Homosexuelle und haben auch keine Angst in meiner Nähe zu sein. Ich akzeptiere es ja, dass manche Leute Homosexualität nicht tolerieren, da kann man eh nichts gegen machen, aber mich ständig mit solchen Leuten herum schlagen zu müssen, ist sehr anstrengend. Deshalb genieße ich es bestimmt auch wenn jemand ganz normal mit mir umgeht, obwohl er über mich bescheid weiß. Nach eineinhalb Stunden Fahrt bin ich wieder in Strausberg. Ich verabschiede mich von Jean und Mark und gehe gut gelaunt nach Hause.

Hallo Leute  (^-^)/

Tut mir leid, dass dieses Kapitel so lange gedauert hat. Ich habe gerade Besuch von einer Freundin und komme deshalb kaum zum Schreiben 😅

Ich hoffe trotzdem, dass euch das Kapitel gefallen hat. Ich selbst bin leider noch nicht im Sea Life gewesen, dafür aber mein Sohn mit Oma und Opa. Die Beschreibung habe ich also nur von Fotos oder den Erzählungen der Familie zusammen geschustert. Aber das stört bestimmt keinen 😅

LG Chrono2912☆

Street Boy; Der Preis für meine Dienste beträgt.... (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt