Tag 180; Auf ins neue Jahr!

492 57 2
                                    

Ich stehe im Türrahmen und warte auf Franz. "Man, Franz! Mach hin!" Rufe ich ihm zu und nur wenig später kommt aus dem Bad eine Antwort; "Ja, man! Ich muss nur noch die Haare fertig bekommen!" Eine gefühlte Ewigkeit später kommt er dann endlich aus dem Bad. Genervt stampfe ich leicht mit dem Fuß auf. "Jetzt mach endlich! Dumme und Mike warten garantiert schon ungeduldig auf uns!" "Ja ja! Ich bin ja jetzt fertig!" Gibt Franz dann von sich und holt die Autoschlüssel. "Tschüß Gwen. Wir sind dann mal weg." Rufe ich noch in die Stube und bekomme ein miauen als Antwort. Wir haben für Gwen extra eine kleine Bude gebaut, damit sie Schutz vor den lauten Raketen hat. Dann gehen wir runter zum Auto und fahren los. Ich schreibe Mike eine Nachricht das wir kommen und als wir vor Dummes Tür stehen kommen die beiden auch gleich raus und steigen ein. Wir begrüßen uns noch und fahren dann zum Kuhstall, um dort Silvester zu feiern. Daniel ist heute mit seinen Freunden unterwegs, deshalb bietet es sich an, dass Franz wieder fährt. Und das ist auch positiv für Mike und Dumme. Wir kommen wieder auf dem Parkplatz zum stehen und steigen aus. Heute ist es voller als bei meinem letzten Besuch, was aber auch daran liegt, dass letztens eine private Party war und heute ist eine öffentliche.

Wieder läuft es so ab, dass Dumme auf Alkohol verzichtet und dafür Franz etwas trinken kann. Mike und ich sind gerade auf der Tanzfläche und tanzen zusammen. Das ist zwar nur sinnloses herum gezappel, aber wir haben riesigen Spaß dabei. Das nächste Lied setzen wir aus und gehen zu unserem Tisch zurück. Dabei halten wir uns an den Händen, um nicht durch die Massen von Menschen von einander getrennt zu werden. "Hey, ihr süßen. Na, fertig mit tanzen?" Fragt Dumme belustigt und Franz kichert wie ein kleines Kind. "Ja, hat echt Spaß gemacht!" Kichert Mike und stellt sich dicht an Dumme. Er scheint durch das bisschen Alkohol das er schon getrunken hat seine Schüchternheit etwas verloren zu haben und ist auch ein bisschen mit Dumme am flirten. Dumme scheint das aber zu genießen und legt auch gleich eine Hand auf Mikes Hüfte. Irgendwie scheinen die beiden eine tiefere Beziehung zu einander bekommen zu haben, aber Mike hat nicht erwähnt, dass sie jetzt zusammen sind. Das kann es also noch nicht sein! Nach einer Weile kommt Mike zu mir rüber und schlingt seine Arme um mich. "Stephan *hick* ich muuuus pullern *hick*" Lallt er etwas und ich muss kichern. Ich stupse Franz kurz an und sage ihm, dass ich mit Mike schnell auf die Toilette gehe. "Macht aber kene Sauerei!" Zwinkert er auch lallend und kichert wieder. Ich ziehe Mike sanft hinter mir her und nutze die Gelegenheit um auch meine Blase zu entleeren. Als wir fertig sind geht gerade die Tür auf und jemand kommt rein. Nach einem kurzen Moment höre ich ein eigenartiges Kichern und drehe mich mit einem unguten Gefühl um. "Hallo, Stephan!" Sagt der rothaarige zu mir und neben ihm stehen ein paar andere Jungs. Was will Juri denn?! Ich funkle ihn böse an und sage nichts. Mike drückt sich ängstlich an mich und flüstert mir zu; "Wer ist das, Stephan? Der macht mir irgendwie Angst!" "Na, was ist das? Hast du Franz jetzt gegen eine andere Pussy ersetzt?" Spottet Juri als er das sieht. "Halt deine Schnauze, Juri! Das ist der neue Freund von Dumme! Also lass ihn besser in Ruhe!" Sage ich ruppig. Einer von Juris Begleitern lacht dreckig auf. "Dummes neuer Freund? Das ich nicht lache! Dumme vögelt doch alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist!" Plötzlich krallt Mike sich in mein T-Shirt und schaut den Kerl finster an. Nun muss ich kichern. "Du hast also deine große Klappe wieder gefunden, was, Dirk?!" Frage ich spöttisch. Was hat Juri mit dem Spasten da zu tun?! Das gefällt mir nicht! Aber ich habe jetzt andere Sorgen; ich muss Mike hier raus kriegen! Er krallt sich immer noch an mein Shirt und zittert etwas. Ein kurzes Schweigen macht sich breit. "Mike... geh zurück zu Dumme! Und ihr macht ihm gefälligst Platz!" Sage ich dann fest. Juri und sein Anhängsel schauen kurz stumm zu mir, gehen dann aber zur Seite. "Stephan...?" "Schon gut, Mike. Ich komme schon klar. Geh jetzt!" Ich lege Mike eine Hand auf die Schulter und schiebe ihn sanft nach vorne. Er schaut mich noch einmal mit ängstlichem Blick an und geht dann langsam an den Jungs vorbei. Sie schauen auf ihn herab und scheinen ihn mit ihren Blicken auszuziehen, lassen ihn aber durch. Als ich die Tür ins Schloß fallen höre, atme ich erleichtert auf. Mike ist in Sicherheit! Aber was wollen die jetzt? "Was willst du, Juri?!" "Ich will mich für deine Lüge rächen! Dirk hier hat mir nämlich erzählt, womit du dein Geld verdienst, Stephan!" Grinst Juri dreckig. Scheiße! Das ist es also?! "Also wirklich, Stephan! Das DU mir tatsächlich was über Liebe erzählst, obwohl du nur ein kleiner Stricher bist... und das Franz sich tatsächlich auf dich eingelassen hat, beweist das er mir immer noch hinter her trauert. Wieso sonst, sollte er dich zwar ficken, aber nicht mit dir zusammen sein wollen?" Spottet Juri weiter und die anderen kichern auf. Ich kann darauf nichts erwidern. Was soll ich auch sagen? Das alles jetzt ganz anders ist? Ist es ja nicht! Ich bin nicht mit Franz zusammen und habe nur aus Bequemlichkeit eine Lüge erzählt. Juri hat recht; ich bin nur ein kleiner Stricher! "Also, Stephan... Ich habe gehört, dass du ziemlich was gegen Drogen hast und Franz dazu gebracht hast, seine Drogen weg zu schmeißen..." fängt Juri an. "Das ist echt Scheiße von dir! Ich bekomme schon seit einer Ewigkeit keinen anständigen Stoff mehr und bin schon total auf Entzug!" Beschwerd sich Dirk und kommt auf mich zu. "Oh, du Armer!" Lächele ich schelmisch. Darauf klatscht er mir eine und mein Kopf fliegt zur Seite. Ich funkle ihn finster an, aber der Alkohol scheint schon seine Arbeit zu tun und er tritt nun gegen meine Beine, sodass ich hinfalle. Ein kurzer Schmerz durchzuckt mich und als ich wieder aufstehen will drücken mich mehrere Hände nach unten. Dirk und ein anderer Typ, den ich nicht kenne, drücken mich auf den Boden und ich versuche mich zu wehren. Aber vergeblich. Juri steht plötzlich über mir und grinst immer noch dreckig. Dann holt er etwas aus seiner Hosentasche. Ich kann nicht erkennen, was das ist. Irgendwas kleines, langes. Mich überkommt ein Gefühl von Panik! Was macht er? "So, Stephan. Dann wollen wir doch mal sehen, was du machst, wenn man dir ein bisschen Stoff gibt..." Sagt er spöttisch und mit einem seltsamen Blick. Mir Stoff geben? Was heißt das? Was hat er vor? Dirk hält nun meinen Arm fest und klopft mit den Fingern kurz auf meine Beuge. Meine Härchen stellen sich dabei auf und meine Augen weiten sich. Was wird das?! Ich schaue wieder zu Juri, der sich jetzt zu mir runter beugt und eine Spritze in der Hand hält. Nein! Die wollen mich unter Drogen setzen?! Ich zapple herum und will mich befreien, aber die beiden halten mich fest. "Nein! Juri, hör auf!" "Wieso sollte ich?" "Ich will das nicht! Ich will dieses Teufelszeug nicht!" Schreie ich außer mir und werde panisch. "Haltet ihn gut fest! Diese Menge wird dich zwar nicht umbringen, aber daran wirst du ordentlich zu knabbern haben." Sagt Juri weiter spöttisch und ist dabei, die Nadel anzusetzen. "Nein, Juri! Bitte, hör auf! Ich will das nicht! Ich will nicht Drogenabhängig werden! Bitte hör auf!" Schreie ich entsetzt und zapple immer noch unter den Händen der Kerle. Doch ich habe Glück; der Unbekannte kann mich nicht mehr fest halten und ich entreiße ihm meinen Arm! Ich schleudere ihn mit voller Wucht gegen Juri und er schreit auf. Dann kann ich meinen Oberkörper etwas anheben und verpasse Juri eine gut platzierte Kopfnuss! Er kippt nach hinten und runter von mir. Danach klatsche ich Dirk eine mit meiner freien Hand. Er zuckt heftig nach hinten und ich kann wieder aufstehen. Als ich die Spritze auf dem Boden sehe, trete ich kräftig drauf und sie zersplittert knirschend. Die Flüssigkeit verteilt sich unter meinem Schuh und ich funkle wieder zu Juri rüber. Dieser miese Arsch! Das ging jetzt definitiv zu weit! Ich gehe zu ihm rüber und trete unkontrolliert auf ihn ein. "Du mieser Arsch! Ich könnte kotzen bei deinem Anblick! Ich hasse dich ja so sehr, du gott verdammter Hurensohn! Ich schwöre dir, wenn du mir noch einmal zu nahe kommst, bringe ich dich um! Du scheiß Fotze!" Brülle ich ihm entgegen und er kauert sich zusammen. Immer und immer wieder trete ich ihn. Mit links, mit rechts, in seinen Magen, gegen seinen Kopf, auf seine Schulter, gegen seine Knie, einfach überall hin! Wut kocht in mir hoch und ich fühle mich gerade wie in einem Rausch! Ich habe mich nicht mehr unter Kontrolle! Dirk ruft mir etwas zu und kommt dichter zu mir. Plötzlich drehe ich mich zu ihm und schlage mit der Faust in sein Gesicht. Er verliert das Gleichgewicht und kippt nach hinten, wobei er aufschreit. Diesmal trete ich auf ihn ein und er spuckt sogar Blut. Kurz hole ich Luft, als er sich nicht mehr bewegt und lasse meinen Blick nun zu dem anderen gleiten. Er hat sich gegen die Wand gedrückt und starrt entsetzt zu mir auf. Er zittert am ganzen Körper und sein Mund steht leicht offen, wobei ich sehe, dass seine Unterlippe heftig zittert. Tränen sammeln sich in seinen Augen und er schluchzt schon etwas. Langsam drehe ich mich zu ihm und laufe auf ihn zu. "Nein! Bitte nicht! Es tut mir leid! Es tut mir leid! Ich wollte dabei gar nicht mit machen! Dirk hat mich gezwungen! Bitte! ES TUT MIR LEID!" Schreit er nun weinend. Aber ich laufe trotzdem weiter auf ihn zu. Bei genauerem hinsehen erkenne ich eine dunkle Stelle zwischen seinen Beinen und eine Pfütze in der er sitzt. Hat der Typ sich etwa in die Hosen gemacht? Was ein Opfer! Ich spüre das sich meine Mundwinkel zu einem grinsen formen und ein spöttisches kichern entfleucht meiner Kehle. Plötzlich legt jemand seine Hand auf meine Schulter und ich zucke heftig zur Seite. "NEIN!" Kreische ich und hole wieder mit der Faust aus. Doch bevor ich treffen kann, hält der jemand mein Handgelenk fest und verhindert so den Schlag. "Stephan..." Sagt er sanft und langsam kommt mein Bewusstsein zurück. "Ich bin es, Stephan. Es wird alles wieder gut." Sagt er und fährt mit der anderen Hand über meine Hüfte, um mich an ihn zu pressen. "Franz..." gebe ich zittrig von mir. Er lächelt mich sanft an und lässt nun mein Handgelenk los um mir über die Wange zu streicheln. Diese Geste holt mich komplett wieder zurück und nach kurzer Zeit realisiere ich, was hier gerade passiert ist. Tränen steigen mir in die Augen und ich fange bitterlich zu weinen an, drücke mich dabei fest an Franz Brust. Er drückt mich schweigend an sich und hält mich einfach nur fest. Was habe ich da getan?! Wie konnte ich so dermaßen die Beherrschung verlieren, dass ich tatsächlich auf jemanden eintrete, der am Boden liegt?! Und das zwei mal! Ich höre gar nicht mehr was Franz zu mir sagt, doch er lässt mich los und dafür kommt Mike zu mir, der mich nun fest umarmt. Mit sanfter Gewalt schiebt er mich aus dem Bad nach draußen und stellt sich mit mir vor Franz Auto. Ich drücke mich nun an ihn und weine in seine Schulter, die schon ganz nass geworden ist. Ich zittere am ganzen Körper, aber nicht, weil es kalt ist. Ich bin gerade völlig erschrocken über mich selbst. Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich mich wieder beruhigt und fühle mich völlig fertig! Meine Augen brennen, mein Magen fühlt sich an, als würde gleich alles wieder hoch kommen und mein Kopf dröhnt. Ich bin total erschöpft vom weinen und löse mich langsam wieder von Mike. "Stephan? Ist alles wieder gut?" Fragt er besorgt. Ich nicke nur stumm, kann ihn nicht ansehen. Wie wird Mike jetzt wohl von mir denken? Ob er jetzt nicht mehr mit mir befreundet sein will? Weil ich so ausgerastet bin? Da kommen auch schon Franz und Dumme zu uns. Sie unterhalten sich, aber ich höre nicht zu. Alles ist wie ein weit entferntes Flüstern, dass nicht zu mir durch dringt. "Ich bin müde... Ich will nach hause..." krächtze ich leise und ziehe so alle Aufmerksamkeit auf mich. Franz streicht mir über den Rücken und gibt Dumme die Schlüssel. Er öffnet die Tür und zieht mich mit sich ins Auto. Ich merke dann nur noch, wie das Auto los fährt und kuschel mich an Franz Schulter. Als meine Augen immer schwerer werden, sehe ich bunte Lichter am Himmel auf blitzen und nur wenig später ist alles schwarz.

Street Boy; Der Preis für meine Dienste beträgt.... (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt