Liam kam mir näher, seine Augen funkelten vor Selbstvertrauen. „Mach ihn fertig, Prinzessin. Du bist unbesiegbar. Du bist meine beste Kämpferin im Boxstudio", flüsterte er und sein charmantes Lächeln umspielte seine Lippen. Seine Hand legte sich warm und fest auf meine Schulter, ein vertrautes, freundschaftliches Zeichen seiner Unterstützung.
Er war der beste Trainer für mich. Er wusste einfach, wie man mit mir trainieren musste, sodass ich mich nicht langweilte. Es gab keinen besseren Trainer für mich.
Die Luft in der Halle war stickig und erfüllt von erwartungsvoller Spannung. Ich war bereit. Nichts konnte mich erschüttern, nicht einmal die Tatsache, dass ich gegen den angeblich gefürchtetsten Mafiaboss der Welt antreten würde, der allen ernstes ein verdammtes Kennzeichen mit „Enes is the best" auf seinem Auto hatte. Ich würde diesen arroganten Arschloch besiegen, so wie ich auch alle anderen meiner Gegner bis heute besiegt hatte!
Die Uhr tickte unerbittlich. Wo blieben sie? Sie hatten mich nach der Wettvereinbarung vor meinem Arbeitsplatz gehen lassen, vermutlich um ihre eigenen Vorbereitungen zu treffen.
"Es wäre sinnlos zu fliehen", hatte Enes mit einem überheblichen Lächeln behauptet, "Ich werde dich finden, egal wo du dich versteckst." Aber Flucht? Das war nie Teil meines Plans. Ich war hier, um zu gewinnen, wie ich es immer getan hatte und tun werde. Ich hatte keinen Grund zum fliehen oder gar angst vor diesem eingebildeten Schnösel.
Ein plötzliches leises Raunen zog durch die Menge und Ryan's Stimme durchbrach das Gemurmel: "Verdammt, Ledjon! Bitte sag mir nicht, dass das Enes Rudaj ist!" Ich wirbelte herum, meine Augen suchten den Eingang und weiteten sich schlagartig.
„Heilige Scheiße!", entfuhr es mir unkontrolliert lauter als gewollt. Enes betrat majestätisch die Halle, gefolgt von seinen Brüdern, die wie Bodyguards hinter ihm herliefen und dabei unfassbar ernst umher sahen, so, als würden sie einen Angriff auf sich selbst erwarten. Enes trug lediglich eine Sporthose, wobei sein breiter Oberkörper in voller Pracht zu sehen war. Die Lichter der Halle reflektierten auf seiner gebräunten Haut, ließen die Konturen seiner Muskeln und die dunklen Tattoos, die seinen Körper schmückten, hervorstechen. Sein Gesicht, hart und mit einem Ausdruck kühler Entschlossenheit, ließ keinen Zweifel daran, dass er bereit für den Kampf war. Von dem verspielten und kindischen Enes, den ich zuvor kennengelernt hatte, war in diesem Moment nichts zu sehen, was mich tatsächlich etwas beeindruckte, da dieser Idiot somit schon fast gut gruselig aussah.
Seine Tattoos erstreckten sich über seine Arme und den Oberkörper, ein Netz aus dunklen Mustern und Symbolen, die Geschichten von Macht, Ehre und wahrscheinlich auch von dunklen Geheimnissen erzählten. Jedes einzelne Tattoo schien handverlesen und mit Bedacht platziert, ein Zeichen seines Ranges und seiner Erfahrungen. Die Muskulatur seines Körpers war beeindruckend – nicht übertrieben, sondern genau richtig definiert, als wäre er für den Kampf geschaffen.
Als er näher kam, bewegte sich seine Brust mit ruhigem, kontrolliertem Atem. Die Halle war erfüllt von geflüsterten Gesprächen und ehrfürchtigen Blicken, doch Enes schien all das nicht wahrzunehmen. Seine Augen fanden sofort die meinen, und für einen Moment war es, als wäre die Zeit stehen geblieben. Ein elektrisches Prickeln durchzog den Raum. Dieser Blick war intensiv, fast herausfordernd, und dennoch lag eine seltsame Sanftheit darin, die mich völlig fesselte. Sein Blick sagte mir, dass er bereit war, dass er hier war, um zu kämpfen, aber auch, dass er mich sah - wirklich sah.
Mit einem unfassbaren Selbstbewusstsein kam er auf mich zu und nahm dabei keine Sekunde lang den Blick von meiner Schulter ab, auf der immer noch die Hand von Liam lag. Mein Herz raste, als ich bemerkte, wie Enes Augen immer dunkler zu werden schienen und sein Körper sich immer mehr anspannte. Ich spürte eine steigende Spannung in der Luft, und die Jungs neben mir schienen das ebenfalls zu fühlen. Ohne zu zögern, stellten sie sich wie eine schützende Mauer vor mich. Ihre plötzliche Überreaktion ließ mich genervt die Augen verdrehen. Wirklich jetzt? Was sollte das Ganze? Sie taten so, als wäre ich ein hilfloses Kind inmitten einer gefährlichen Arena. Es war fast komisch, wenn es nicht so übertrieben peinlich gewesen wäre. Als ob ich nicht in der Lage wäre, mich selbst zu verteidigen. Hatten die Idioten vergessen, dass ich viel stärker als sie alle war?!
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Don't touch me
RomanceEnemies to lovers | Mafia⠀ ⠀ ⠀ ⠀ Ledjona Lekaj, tagsüber eine erfolgreiche Bankerin und Profi-Boxerin in New York, führt nachts ein gefährliches Doppelleben als Diebin. Sie nutzt ihre naive Fassade, um reiche Männer auszurauben. Eines Abends stiehl...