Kapitel 55

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B r o n x ,  N e w  Y o r k

Mit einem wütenden Knall ließ ich die Tür unseres Schlafzimmers hinter mir ins Schloss fallen, das Echo hallte durch den Raum. Mein Herz raste vor Zorn, als ich mich mit schweren Schritten zu unserem Bett begab und mich darauf niederließ, erschöpft von einem Tag, so unglaublich Lustig gewesen war mit Tina, bis uns diese reichen Schnösel den Tag vermiest hatten.

Der Ärger brodelte in mir, als ich an die unverschämte Art dieser verdammten Polizisten dachte, die es gewagt hatten, mich davon abzuhalten, dieser eingebildeten Göre die Lektion ihres Lebens zu erteilen. Jedes Mal, wenn ich an ihr selbstgefälliges Grinsen dachte, stieg meine Wut weiter an. Ich spürte förmlich, wie sich meine Hände zu Fäusten ballten, bereit, jede einzelne Unverschämtheit, die sie von sich gegeben hatte, zu vergelten.

Wenn ich könnte, würde ich jeden verdammten Finger dieser kleinen Zicke brechen und jedes einzelne blondierte Haar aus ihrem eingebildeten Kopf herausreißen. Doch stattdessen lag ich hier, gefangen in einem Meer aus unterdrückten Emotionen und dem Gefühl, nicht einmal meine eigene Wut ausleben zu dürfen. Was für ein verdammter Tag...

„Stellst du dir gerade vor, was du der armen Frau noch alles angetan hättest, wenn die Polizei dich nicht verhaftet hätte?"

Die raue Stimme von Enes durchbrach die Stille und ließ mich zusammenzucken. Mein Herz begann sofort schneller zu schlagen, als ich den Kopf hob und sah, wie er mit einer unfassbaren Dominanz auf mich zulief. Jede Bewegung, die er machte, schien den Raum zu beherrschen, seine Präsenz war überwältigend. Das schwache Licht des Zimmers schien seine kräftige Statur und die entschlossene Haltung nur noch zu unterstreichen.

Sein schiefes Grinsen ließ einen kalten Schauer über meinen Rücken laufen, während er näher kam. Die Art und Weise, wie er mich ansah, verriet, dass er genau wusste, was in meinem Kopf vorging. Seine Augen funkelten mit einem intensiven Blick, der keine Widerrede duldete, und ich spürte, wie meine Wut von einer nervösen Anspannung überlagert wurde.

„Ich..." stammelte ich, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen, während Enes sich mir weiter näherte. Seine Schritte waren langsam, fast bedächtig, und doch strahlte jede Bewegung eine unerschütterliche Autorität aus. Er blieb dicht vor mir stehen, sein Blick durchbohrte mich, als würde er bis auf den Grund meiner Seele sehen.

„Du solltest vorsichtiger sein mit deinen Gedanken," sagte er leise, aber mit einer Schärfe in der Stimme, die keinen Widerspruch zuließ. Seine Nähe war fast greifbar, sein Duft mischte sich mit der Spannung in der Luft. Ich fühlte mich klein und verletzlich unter seinem Blick, als ob er jeden meiner wütenden Gedanken und jedes meiner frustrierten Gefühle genauestens studierte.

Mein Herz raste noch immer, und ich spürte, wie die Hitze meiner zuvor aufgestauten Wut allmählich von einer kühlen Furcht abgelöst wurde. Enes' Dominanz war wie eine unsichtbare Kraft, die mich in Schach hielt, und ich wusste, dass ich gegen diese Übermacht nichts auszurichten hatte.

Enes' intensive Augen ließen mich nicht los, während ich mich bemühte, einen klaren Gedanken zu fassen. Es war, als ob er jeden meiner Versuche, mich zu verteidigen oder zu erklären, im Keim erstickte. Er stand so dicht vor mir, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Die Spannung zwischen uns war fast greifbar.

Dann, ohne ein weiteres Wort, setzte er sich langsam neben mich aufs Bett. Das Möbelstück knarzte leicht unter seinem Gewicht, und die Matratze senkte sich, als er sich niederließ. Sein Blick blieb fest auf mich gerichtet, und ich konnte die unerschütterliche Entschlossenheit in seinen Augen sehen.

Seine Nähe verstärkte die nervöse Energie, die durch meinen Körper pulsierte. Meine Atmung wurde flacher, mein Herzschlag hämmerte in meinen Ohren. Enes schien dies alles zu bemerken, und ein weiteres schiefes Grinsen huschte über sein Gesicht. Dann, fast wie in Zeitlupe, hob er seine Hand und legte sie sanft auf meinen Bauch.

Don't touch meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt