Enes Pov
Vorbei. Es war vorbei. Ich hatte es tatsächlich ausgesprochen, vor allen. Das war der Augenblick des Abschieds, und die Worte entfuhren mir wie von selbst vor den Jungs und vor Tin Tin. Ich hatte es tatsächlich ausgesprochen, ohne jegliche Kontrolle, und erst Sekunden später wurde mir klar, was da gerade über meine Lippen gekommen war. Ledjona würde gehen, und das, obwohl unsere Ehe noch nicht einmal einen Tag alt war.
Die Blicke in der Runde wurden riesengroß, die Münder standen weit offen, und niemand konnte so recht fassen, was gerade geschehen war. Ich hatte mich regelrecht in dieser Frau verloren, und dennoch hatte mein Stolz gesiegt. Es war vielleicht das Beste so, denn die Gewissheit, dass ich sie nicht liebte, zeigte mir, dass mein Schicksal wohl darin bestand, für immer Single zu bleiben und mein Leben mit vielen Frauen an meiner Seite zu genießen.
Mit der Zeit würde diese Besessenheit für Ledjona verblassen, besonders, wenn ich mich wieder anderen Frauen zuwandte. Schließlich hatte sie meinen Stolz verletzt und mich vor meiner gesamten Familie blamiert. Doch das war noch nicht alles – sie liebte mich nicht, und es war unwahrscheinlich, dass sie es jemals tun würde. Ich war nicht wie Arian, ich hatte keine Nerven, mich so sehr für eine Beziehung zu bemühen. Das war mir schlicht zu stressig. Keine Frau war es wert, vor allem keine, die auf dem Schoß meines Bruders getanzt hatte und seine Blicke auf sich genossen hat.
„Willst du mich verarschen, Enes?! Du enttäuschst mich so unfassbar sehr! Wie kannst du nur so schnell aufgeben?!", schrie Tin Tin mit Tränen in den Augen und schlug immer wieder gegen meine Brust.
Ihre Worte hallten in meinem Kopf wider, während ich wie erstarrt dastand. Doch in meinem Inneren brannte ein loderndes Feuer, und alles in mir schrie nach Ledjona. Ihr Bild war allgegenwärtig, ihre hellgrünen Augen, ihr verschmitztes Grinsen. Ich wollte sie bei mir haben, sie festhalten, aber mein Stolz hielt mich zurück. Sie hatte mich vor meiner gesamten Familie blamiert, und das konnte ich nicht einfach hinnehmen.
Die Spannung in dem Raum war zum Zerreißen gespannt, als Tin Tin mich anschrie mit Tränen in den Augen. Ihre Hände hämmerten gegen meine Brust, und ich spürte jeden Schlag, doch blieb dabei ruhig und unbewegt. Mein Körper war wie zu Stein erstarrt, während sich die Worte in meinem Kopf überschlugen. Alles in mir schrie nach Ledjona, nach ihren strahlend grünen Augen und dem frechen Grinsen, das mich so oft zur Weißglut gebracht hatte. Doch ich durfte nicht nachgeben, nicht vor Tin Tin und den anderen Jungs.
Tin Tin's Tränen glitzerten in ihren Augen, und ihr Gesicht war vor Wut gerötet. Ihr gewohnt liebevolles Lächeln war verschwunden, stattdessen fand ich eine tiefe Enttäuschung in ihrem Blick. Die anderen Jungs standen ebenfalls da, die Stirn gerunzelt, skeptisch. Ihr Aussehen war geprägt von Unverständnis, ihre Arme waren verschränkt, und ihre Blicke wanderten zwischen Tin Tin und mir hin und her.
Mein eigener Körper war bis aufs Äußerste angespannt, als ich meine Entscheidung mit aller Entschlossenheit wiederholte. Es fühlte sich an, als würde ein Sturm in mir toben, während ich gegen die Erinnerung an Ledjona ankämpfte. Sie hatte mich vor allen gedemütigt, und das konnte ich nicht einfach so hinnehmen. Es war zu spät für sie. Und doch zerriss es mich innerlich, ihre grünen Augen immer noch vor mir.
„Man kann nichts erzwingen, was einfach nicht sein soll, Tin Tin. Was sie getan hat, ist unverzeihlich. Sie wird heute Nacht noch das Anwesen der Rudajs für immer verlassen", erklärte ich mit Nachdruck. Der enttäuschte Blick in Tins Augen schmerzte, aber ich durfte nicht nachgeben. Die anderen Jungs schüttelten den Kopf und zeigten sich ebenfalls wenig überzeugt von meiner Entscheidung. Mein Körper war bis zum Äußersten angespannt, und mein Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment explodieren.
Ledjona hatte es tatsächlich geschafft, dass ich sie nicht mehr haben wollte. Es war zu spät, und doch zerriss es mich innerlich.
"Enes, überleg es dir gut. Du hast mehrmals betont, wie verrückt diese kleine Hexe dich macht", Arben trat mit einem ernsten und beinahe drohenden Gesichtsausdruck näher, seine Körperspannung schien fast greifbar, und es war offensichtlich, dass er mit meiner Entscheidung überhaupt nicht einverstanden war.
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Don't touch me
RomantikEnemies to lovers | Mafia⠀ ⠀ ⠀ ⠀ Ledjona Lekaj, tagsüber eine erfolgreiche Bankerin und Profi-Boxerin in New York, führt nachts ein gefährliches Doppelleben als Diebin. Sie nutzt ihre naive Fassade, um reiche Männer auszurauben. Eines Abends stiehl...