Kapitel 57

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Die Erkenntnis traf mich wie ein Vorschlaghammer: Ledjona, die Frau, für die ich mein Leben gegeben hätte, hatte die ganze Zeit über einen Pakt mit Alexej gehabt, um mich zu vernichten. Alles wurde plötzlich klar. Ihre Rückkehr in mein Leben, als sie an dem Abend in meinem Stripclub stand und so getan hatte, als hätte sie nicht gewusst, dass es mein Laden war, ihre Nähe, ihre Zuneigung – alles war Teil eines perfiden Plans. Sie war niemals die Frau gewesen, die ich geliebt hatte. Sie war eine Spionin, geschickt von Alexej, um mich hinters Licht zu führen.

Bevor ich weiter nachdenken konnte, spielte auf einmal ein weiterer Film, was mich wie erstarrt sofort auf den Fernseher blicken ließ.

„Nein..", flüsterte ich, als ich nicht glauben konnte, was ich sah und hörte.

Es war Ledjona, die von Alexej erbarmungslos gevögelt wurde und dabei lauthals stöhnte.

Ein eisiger Schauer lief mir über den Rücken, als ich das Bild vor meinen Augen sah. Die Szene schien mich zu verschlingen, mein Herz hämmerte wild gegen meine Brust. Es war, als würde die Welt um mich herum
zusammenbrechen.

Die Frau, die ich liebte, wurde in dieser schmutzigen Szene gezeigt, und ich konnte nicht fassen, was ich sah. Jedes Stöhnen, jeder schamlose Blick durchdrang meine Seele wie ein Messer. Es war, als hätte jemand den Boden unter meinen Füßen weggerissen, und ich fand mich in einem Abgrund aus Verzweiflung und Schmerz wieder.

Die Bilder brannten sich in mein Gedächtnis ein, und ich konnte nicht wegsehen, obwohl ich es wollte. Ledjonas Gesichtsausdruck, ihre Stimme, die ich so gut kannte, verzerrt vor Lust und Verlangen, während sie von Alexej genommen wurde. Es war, als würde mein Herz in tausend Teile zerbrechen, und doch konnte ich mich nicht davon lösen.

Meine Hände ballten sich zu Fäusten, die Knöchel weiß vor Anspannung. Die Wut kochte in mir hoch, ein unaufhaltsames Feuer, das meinen Verstand verzehrte. Ich konnte den Schmerz kaum ertragen, die Wucht der Enttäuschung. Die Frau, die ich in mein Herz geschlossen hatte, hatte mich verraten, mein Vertrauen missbraucht, meine Liebe zu einem Werkzeug ihrer Rache gemacht.

Meine Hände zitterten, als ich mich erinnerte, wie oft ich sie gebeten hatte, mir immer die Wahrheit zu sagen. Loyalität war für mich das Höchste, und sie hatte es gewagt, in meine Familie zu kommen, uns alle zu hintergehen. Sie hatte meine Nichte auf ihren Armen getragen, mich glauben lassen, sie wäre die eine, meine Seelenverwandte.

Meine Gedanken rasten. Jeder einzelne Moment, den wir geteilt hatten, kam mir jetzt wie eine Lüge vor. Jede Berührung, jedes Lächeln – alles Teil eines grausamen Spiels. Und sie, die Frau, die ich mehr als mein Leben liebte, war die Schachfigur meines Feindes gewesen.

Meine Wut kannte keine Grenzen. Wie hatte ich so blind sein können? Diese Erkenntnis zerriss mich. Die Enttäuschung und der Verrat schnürten mir die Kehle zu. Ich spürte, wie sich mein ganzer Körper anspannte, wie die Wut mich übermannte. Die Stimmen in meinem Kopf wurden lauter, ein wildes Durcheinander aus Rachegelüsten und gebrochenem Vertrauen.

Mein Atem ging stoßweise, und ich fühlte, wie die Kontrolle über meinen eigenen Körper schwand. Ich stieß einen Schrei der Verzweiflung aus, der durch das leere Gebäude hallte, ein Echo meiner gebrochenen Seele. Ich schlug mit der Faust gegen den Tisch, das Holz splitterte unter der Wucht meines Aufpralls. Der Schmerz in meiner Hand war nichts im Vergleich zu dem, was ich in meinem Inneren fühlte.

„Wie konntest du nur?", flüsterte ich, meine Stimme zitternd.

Das Video auf dem Fernseher endete abrupt, und der Raum fiel in eine gespenstische Stille. Mein Herz raste, und jeder Muskel in meinem Körper spannte sich an, als ich die plötzliche Veränderung im Raum bemerkte. Langsam öffnete sich die Tür, das Knarren der Scharniere klang in der stillen Dunkelheit wie ein Donnerhall.

Don't touch meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt