Kapitel 58

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Voten please 💗

E n e s  R u d a j

„Wo ist sie? Wo ist Ledjona, Enes?", schrie Tina weinend, als sie mich das Wohnzimmer betreten sah. Ihre Augen waren rot und geschwollen, Tränen liefen ihr über die Wangen, und ihre Stimme zitterte vor Verzweiflung. „Nein! Nein! Sag mir sofort, was passiert ist! Wieso bist du betrunken? Was ist passiert! Wir hatten doch die Wette, dass du nie wieder trinken würdest, damit du immer auf Ledjona aufpassen kannst", ihre Schreie hallten durch das leere Wohnzimmer, das im Dunkeln lag.

Das Licht der Straßenlaterne draußen warf schattenhafte Muster an die Wände, die das Chaos in meinem Inneren widerspiegelten. Ich spürte die Schwere des Raumes, die erdrückende Stille, die nur durch Tinas verzweifelte Rufe durchbrochen wurde.

Müde blickte ich auf und erkannte auch Arian, der mich mit angespanntem Kiefer beobachtete. Seine Augen waren dunkel und durchdringend, während er seinen Blick nicht von der Whiskeyflasche in meiner Hand nehmen konnte. Ein Muskel zuckte in seinem Kiefer, und ich wusste, dass er kurz davor war, die Beherrschung zu verlieren.

„Wo ist Ledjona, huh?!", forderte er mit einer Stimme, die vor unterdrücktem Zorn bebte. „Was ist passiert?"

Ich schwankte leicht, stützte mich an der Wand ab und hob die Flasche an meine Lippen. Der bittere Geschmack des Alkohols brannte in meinem Mund, aber er war nichts im Vergleich zu dem brennenden Schmerz in meiner Brust.

„Wo sie ist?", lachte ich bitter und ließ mich schwer in den Sessel fallen. Mein Blick war starr auf den leeren Platz neben mir gerichtet, wo Ledjona noch vor wenigen Stunden gesessen hatte. „Sie wird vermutlich gerade hart durchgenommen von Alexej Iwanow, deine geliebte beste Freundin, Tin Tin", zischte ich und wandte mich zu den beiden um, während ein dunkles Vergnügen in mir aufstieg, als ich ihre schockierten Gesichter sah.

„Was redest du, huh? Wo ist Ledjona, Enes?", meldete sich Arian erneut zu Wort. Mit großen Schritten kam er auf mich zu und riss mir die Flasche aus der Hand. Sein Gesicht war eine Maske aus Wut und Verwirrung.
„Gib mir meine Flasche wieder, Arian", knurrte ich und versuchte aufzustehen, doch meine Beine gaben unter mir nach und ich fiel zurück aufs Sofa. Der Raum drehte sich um mich herum, und ich fühlte mich, als würde ich in einem Strudel aus Alkohol und Schmerz ertrinken.

„Rede, Enes! Rede endlich, denn ich verliere so langsam den Verstand! Was ist mit Ledjona?", Tinas Schluchzen war so laut, dass es in meinen Ohren dröhnte. Ich hielt mir die Hände an die Ohren, versuchte, den Schmerz zu verdrängen, aber es war vergeblich.

„Ich habe es bereits gesagt. Diese Frau wird nie wieder kommen. Sie ist weg. Sie hat mich von Anfang an hintergangen und hat mit Alexej, zusammengearbeitet", meine Stimme zitterte vor unterdrückter Wut, während ich die Bilder, die sich immer wieder in meinem Kopf abspielten, zu verdrängen versuchte. Die schrecklichen Szenen, wie Alexej sie erbarmungslos nahm, brannten sich in mein Gedächtnis ein und würden nie wieder gelöscht werden können.

„Sie hat mich ausspioniert. Sie hat nicht nur mich, sondern euch alle hintergangen. Und falls ihr denkt, dass er mich nur manipuliert hätte, so wie Leonardo aka Matteo damals Arian verarscht hat, nein. Ich habe das Video mit eigenen Augen gesehen. Ledjona hat gesagt, dass sie mich ausspionieren würde. Und ich habe mit meinen eigenen Augen gesehen, wie die Frau, die ich geliebt habe, von einem anderen Schwanz befriedigt wurde und es ihr auch noch gefallen hat." Meine Worte wurden zum Ende hin immer lauter und glichen einem knurren.

Mein Herz raste, und ich fühlte, wie der Raum sich um mich drehte, als die Realität auf mich herabstürzte. Arian und Tina standen wie erstarrt da, die Schockwellen meiner Enthüllung trafen sie unbarmherzig. Arians Gesicht war eine Maske aus kalter Wut, seine Kiefermuskeln spielten unter der Haut, während er versuchte, seine Emotionen unter Kontrolle zu halten. Tina hingegen wirkte, als hätte man ihr den Boden unter den Füßen weggerissen. Tränen strömten über ihr Gesicht, und sie brachte keinen Ton heraus.

Don't touch meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt