Kapitel 65 💔

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Hört den Song an, über das gesamte Kapitel hindurch, finde, dass es so sehr passt!!!😭

(Alle einmal Voten, viel Kommentieren und wenn ihr so nett seid, mir alle folgen auf Wattpad, falls ihr es noch nicht getan haben solltet🤓💗)

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E n e s R u d a j

18:18 Uhr

„Ariannnnn!" Mein Brüllen durchbrach die Stille des Hauses wie ein schmerzhaftes, ohrenbetäubendes Gewitter.

Ich wusste nicht, wie ich vom Kinderheim nach Hause gefahren war, gefangen in einer Art Trance. Meine Kräfte verließen mich, sodass ich mich am Türrahmen festhalten musste, als ich unser Haus betrat.

Sofort kamen all meine Brüder, Eltern und Tin Tin die Treppe heruntergestürmt. Doch meine Augen suchten nur nach Arians. Sein Blick brannte sich in mein Gedächtnis: er war der erste, der heruntergerannt kam, sein gesamter Körper zitternd, seine Augen weit aufgerissen. Zum ersten Mal in meinem Leben erkannte ich pure Angst in seinen Augen.

„Sag mir bitte, dass sie in Sicherheit ist", raunte er durch zusammengebissene Zähne, die Worte kaum über die Lippen bringend. In dieser Sekunde zog er seine Waffe, seine Hand fest um den Griff gekrampft.

Die restlichen Jungs folgten sofort seinem Beispiel, jeder von ihnen die Waffen blitzschnell aus ihren Hosenbund reißend. Ihre Gesichter waren finster, Entschlossenheit in jedem Muskel sichtbar. Sie standen da wie eine Mauer aus Stahl, die Blicke starr auf mich gerichtet, die Waffen kampfbereit in den Händen.

Selbst mein Vater, der sonst immer die Ruhe selbst war, spannte seinen gesamten Körper an. Sein Blick war kalt, seine Hand zitterte leicht, als er seine eigene Waffe aus dem Holster zog. Ein Moment tiefster Stille breitete sich aus, während alle Augen auf mich gerichtet waren, voller Erwartung und Furcht. „Geht es Ledjona gut?", fragte meine Mutter, die mich mit glänzenden Augen ansah und dabei wie wild zu zittern begann.

Tin Tin und meine Mutter brachen in Tränen aus, ihre Schreie und Schluchzer erfüllten den Raum, als ich daraufhin stumm meinen Kopf schüttelte. Sie klammerten sich aneinander, unfähig, den drohenden Sturm zu ignorieren, der nun unvermeidlich über uns hereinbrechen würde.

„Ich... ich..." stammelte ich, meine Hand auf mein Herz pressend. Es fühlte sich an, als würde es jeden Moment zerspringen. Meine Brust zog sich schmerzhaft zusammen, jeder Atemzug war ein Kampf. „Ich habe auf allen Ebenen versagt. Als Mann und als Ehemann." Die Worte kamen kaum hörbar über meine Lippen, während ich gegen meine Gefühle ankämpfte, die mir die Sicht verschleierten.

Ich blickte zu Arian, meine Augen flehend, als ob ich in seinem Blick irgendeine Form von Vergebung oder Trost suchen könnte.

„Das hast du nicht, Enes. Du hast nicht versagt. Was ist passiert?" Arians Stimme war fest, als er sofort zu mir kam und mich an meinen Armen stützte. Er packte mich an den Schultern und sah mir tief in die Augen, seine Entschlossenheit wie ein Anker in meinem aufgewühlten Zustand.

„Egal, was heute passieren sollte, egal, was ihr passieren sollte, du darfst dir niemals die Schuld dafür geben. Es ist Alexejs Schuld, nicht deine. Hörst du, Enes? Du musst auf mich hören, denn sonst wirst du den heutigen Abend nicht überleben." Seine Worte waren drängend, voller Intensität, während er mein Gesicht in seine Hände nahm, mich dazu zwingend, ihm in die Augen zu sehen. Doch ich war wieder wie in einer Art Trance, unfähig, mich zu rühren oder etwas zu sagen.

Meine Gedanken kreisten unaufhörlich um Ledjona und was ihr womöglich angetan wurde. Die Bilder von ihrem gequälten Körper, übersät mit Flecken, geschlagen und gefoltert, brannten sich in mein Bewusstsein. Wie sollte ich ihr jemals wieder in die Augen blicken können? Wie sollte ich jemals wieder Frieden finden können?
Arians Hände zitterten leicht, als er versuchte, mich zurück in die Realität zu holen, doch ich war verloren in meinem eigenen Schmerz. Die Schuld lastete schwer auf mir, erdrückend und allumfassend. Alles, was ich fühlte, war eine endlose Spirale aus Angst und Verzweiflung, während die Welt um mich herum in einem Strudel aus Chaos und Dunkelheit zu versinken drohte.

Don't touch meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt