Kapitel 16

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Enes Pov

"Es reicht. Irgendwann ist doch genug", hörte ich die Jungs sagen, als ich aus dem Zimmer kam, begleitet von drei Frauen, und mich zu ihnen an unseren Stammtisch im Stripclub setzte.

"Was ist los, ihr süßen Halunken? Wann seid ihr so langweilig geworden?" Ich bremste ab und zwinkerte Arian frech an. Seine Augen verengten sich genervt. "Abgesehen von dir natürlich Aribär, du steckst ja in Tintins Fängen, aber die anderen? Was ist los mit euch?" Ich drehte mich zu den restlichen Jungs um und blickte sie verwirrt an. "Warum seid ihr wie Aribär geworden? Verdammte Scheiße, Frauen sind die besten Geschöpfe auf diesem Planeten!" Ein breites Grinsen zierte mein Gesicht, während ich mir ein Glas Wodka von unserem Tisch nahm und es in einem Zug leerte. Der Stripclub war erfüllt von einem Gemisch aus Zigarettenrauch und purer Erotik, und ich liebte jede Sekunde davon. Ich liebte meinen Stripclub und unsere Mädels. Ich liebte mein Leben, so wie es war.

Es konnte nicht besser sein.

Wie konnte ich nur daran denken, zu heiraten? Wie hatte ich glauben können, mein ganzes Leben mit nur einer Frau zu verbringen? Wie hieß die Kleine noch gleich? Medjona? Dredlona? Plötzlich tauchte ihr Gesicht vor meinen Augen auf. Ihre strahlend grünen Augen, so voller Gift und Wut, wenn sie mich ansahen. Ihre kleine, stupsige Nase, deren Nasenflügel immer flatterten, wenn sie wütend auf mich war. Ihr freches, hohes Lachen, wenn sie wusste, dass sie mich provoziert hatte, ihr empörtes Einatmen wenn ich sie provozierte.

Doch ich wollte nicht weiter über sie nachdenken. Ich hatte mit der Kleinen abgeschlossen und war Gott dankbar, diesen Schritt gegangen zu sein. Sie war nie für mich bestimmt gewesen.

"Seit drei Wochen legst du jede Frau in den Clubs flach und kommst nur für wenige Stunden nach Hause. Also tu nicht so, als würde dich die Kleine nicht interessieren", knurrte Arian. Er entriss mir das Glas aus der Hand und starrte mich mit der altbekannten Falte zwischen den Augenbrauen an, die mir bestätigte, wie wütend er auf mich war. Es war irgendwie niedlich, wie er versuchte, den strengen großen Bruder zu spielen.

"Ach, Aribär... nur weil du nun ein alter, sexy Opa bist, der bald sogar Enkelkinder bekommt, heißt das nicht, dass ich das auch will. Ich dachte zwar, dass ich das wollte, aber die Kleine hat mir gezeigt, dass ich definitiv nicht zum Heiraten gemacht bin." Ich stoppte mitten im Satz und erhob mich von meinem Platz, was die Jungs verwirrt aufblicken ließ. Mein Hemd spannte um meine muskulösen Arme, als ich die Wodkaflasche in die Hand nahm und Arian mit einem frechen Grinsen anzwinkerte.

"Schon vergessen, Aribär? Ich bin Enes, motherfucking Rudaj! Ich weine keiner Frau hinterher", grinste ich breit, während ich einen weiteren kräftigen Schluck aus der Flasche nahm und zur mitreißenden Musik im Takt tanzte.

"Ich kenne dich besser, als du dich selbst kennst. Du kannst anderen vorspielen, was immer du willst, genauso wie du dir selbst etwas vormachst, aber nicht mir, du Pisser. Schon vergessen Huh? Ich bin Arian, motherfucking Rudaj", sprach Arian mir zu und schnalzte dabei immer wieder mit seiner Zunge.

Arian kam mit einem wütenden Blick auf mich zu und presste seine Stirn gegen meine, was mich genervt keuchen ließ. "Versuch nicht, mich zu täuschen, du kleiner Pisser, haben wir uns verstanden huh?!. Ich weiß, dein Stolz ist größer als alles andere, sodass du sogar dir selbst glaubst. Aber ich sehe, wie sehr dich der Gedanke quält, dass die Kleine wieder in der Wohnung ist, in der diese zwei anderen Bastarde leben. Ich sehe es an deinen Augenringen, die so dunkel sind wie dein verdammter Stolz."

"Ich habe Augenringe, weil ich damit beschäftigt bin, diese wundervollen Frauen zu befriedigen, Aribär. Du liegst falsch, diese Frau bedeutet mir nichts", sagte ich mit einem triumphierenden Lächeln. Ich wollte mich gerade wieder hinsetzen, als Arian mich plötzlich zurückzog und mich mit einem so hinterhältigen Grinsen ansah, dass mein Herz wild zu rasen begann.

Don't touch meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt