Ich war wie erstarrt, als ich bemerkte, wie zahlreiche Menschen im riesigen Esszimmer saßen und mich alle mit großen Augen betrachteten. Es war keine Überraschung! Jeder von ihnen trug edle Anzüge und elegante Kleider. Besonders die Frauen strahlten unglaubliche Eleganz in ihren Abendkleidern und Hochsteckfrisuren aus. Warum zum Teufel waren sie alle so schick gekleidet?! Schließlich war das Ziel lediglich, seine blöde Familie kennenzulernen! Mein Blick suchte sofort den Idioten in der großen Runde, da ich es kaum erwarten konnte, seine Reaktion auf mich zu sehen. Besonders jetzt, da so viele andere Gäste anwesend waren. Während ich nach Enes Ausschau hielt, bemerkte ich seine Brüder, die mich alle mit breitem Grinsen ansahen und sichtlich bemüht waren, nicht laut loszulachen. Offensichtlich wussten sie, dass ich vorhatte, ihren Bruder zu verärgern. In den wenigen Sekunden, in denen alle Anwesenden still wurden und mich schockiert von oben bis unten ansahen – mit Ausnahme von Argjentina und den Brüdern, die meine Aktion zu feiern schienen –, raste mein Herz als meine Augen wie wild den Raum absuchten.
"Heilige Mutter Gottes!" Erschrocken wirbelte ich herum, als Enes' laute und tiefe Stimme die Stille durchbrach, und für eine Sekunde schien mein Herz stillzustehen. Mein Puls raste bei 180 Schlägen pro Minute, als ich mich zu der anderen Tür hinter mir umdrehte. Dort stand tatsächlich Enes in einem schicken schwarzen Anzug, eine Zigarre in der Hand. Enes betrat den Raum mit einer Präsenz, die schwer zu übersehen war. Seine stattliche Gestalt füllte den Raum aus, als trüge er die Atmosphäre mit sich. Der schicke schwarze Anzug schmiegte sich perfekt an seine muskulöse Statur, jeder Saum und jede Naht schien maßgeschneidert für ihn zu sein.
Der Anzug betonte seine gesamte Statur und machte seine muskulöse Figur noch imposanter. Heute hatte er seine Haare zu sanften Locken gestylt, die ihm wild über die Stirn fielen und ihm eine weniger strenge Ausstrahlung verliehen. Ein auffälliges Tattoo zierte seinen Hals und erstreckte sich bis in seinen Nacken. Die schwarzen Linien und mysteriösen Symbole schienen eine Geschichte zu erzählen, die verborgen blieb, aber zweifellos von Bedeutung war. Es verlieh ihm eine Aura des Geheimnisvollen und ließ Fragen aufkommen, die sich niemand zu stellen wagte.
Und dann waren da noch die silbernen Ringe an seinen Handgelenken. Jeder Ring schimmerte im gedämpften Licht des Raums und betonte seine maskuline Stärke. Doch sie waren nicht nur Schmuckstücke; sie schienen eine Geschichte zu erzählen, die ich unbedingt kennenlernen wollte, da jeder andere Bruder dieselben Ringe trug.Doch das Verwirrendste war nicht sein Äußeres, nein! Es war sein Gesichtsausdruck. Er strahlte regelrecht! Verdammte Scheiße, der Kerl strahlte über das ganze Gesicht! Sein Blick durchlief mich von Kopf bis Fuß, während er geistesabwesend den Kopf schüttelte und sich tatsächlich auf den Handrücken biss. War ich etwa im falschen Film?! Bildete ich mir das ein, oder gefiel ihm mein Outfit wirklich?!
"Das ist meine Frau!", grinste Enes und kam mit großen, selbstbewussten Schritten auf mich zu. "Heilige Scheiße, Zemer! Du siehst in meinen Klamotten so verdammt heiß aus."
In meinem Kopf ratterte es gewaltig. Ich konnte keinerlei klare Gedanken fassen, als ich sah, wie Enes auf mich zukam und schien, nicht genug von mir zu bekommen. Wie konnte dieser Idiot bloß mein Outfit feiern?! Sah er denn nicht, dass ich die Einzige war, die in solcher Kleidung in diesem prächtigen Esszimmer stand?! Schließlich hatte er selbst einen Anzug an!
Als wir uns gegenüberstanden und ich in seine honigbraunen Augen blickte, spürte ich, wie mein Herz begann zu rasen, weil ich tatsächlich wahrnahm, wie fasziniert dieser Idiot von mir war. Doch das durfte ich nicht zulassen! Wenn das nicht klappen sollte, dann musste ich mich wohl wie der größte Idiot benehmen.
Er musste es absichtlich tun! Dieser Kerl gab nur vor, als ob ihm alles gleichgültig wäre. Ich war nicht naiv. Er inszenierte alles nur, weil sein Stolz ihm nicht erlaubte, mir zu zeigen, wie sehr er meine Aktion verabscheute. Obwohl ich ihn nicht wirklich kannte, konnte ich mir bereits ein Bild von ihm machen, denn ich war eine Meisterin darin, Menschen und ihre wahren Intentionen zu durchschauen. Schon immer konnte ich von der ersten Sekunde an erkennen, wie ein Mensch tickte, ob er wirklich nett war oder nur großspurig tat und insgeheim ein falsches Spiel trieb. Genau das hatte ich bei Enes bemerkt. Er spielte die fröhliche Art nur zum Teil, denn sein Stolz verhinderte, dass er anderen, vor allem mir, zeigte, wie sehr er insgeheim wütend war. Und genau das würde ich ausnutzen. Er wusste ja gar nicht, mit wem er sich angelegt hatte! Ich war Ledjona Lekaj! Wenn er dachte, dass ich brav den Mund halten und nach seiner Pfeife tanzen würde, so wie es ihm gefiel, hatte er sich geschnitten. Ich würde ihm das Leben zur Hölle machen, das versprach ich mir selbst.
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Don't touch me
RomanceEnemies to lovers | Mafia⠀ ⠀ ⠀ ⠀ Ledjona Lekaj, tagsüber eine erfolgreiche Bankerin und Profi-Boxerin in New York, führt nachts ein gefährliches Doppelleben als Diebin. Sie nutzt ihre naive Fassade, um reiche Männer auszurauben. Eines Abends stiehl...