Kapitel 18

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Mit rasendem Herzen stand ich an der Stange, das grelle Scheinwerferlicht blendete mich, und der Rauch des Clubs hüllte die Bühne ein. Mein Aussehen war atemberaubend: meine smaragdgrünen Augen, betont von rauchiger Smokey-Eye-Schminke, funkelten sinnlich. Dichte, lange Wimpern verliehen meinem Blick Tiefe, während mein sinnlicher Lippenstift in einem verführerischen Rotton meine Lippen betonte.

Meine langen, braunen Locken fielen in verführerischen Wellen über meine Schultern, und funkelnde Strasssteine glitzerten in meinem Haar. Das Outfit, das ich trug, schimmerte in aufregendem Glanz, betonte meine Kurven und enthüllte nur so viel, wie es nötig war, um die Fantasie der Männer anzuregen.

Die Blicke der Männer in der Menge hefteten sich regelrecht an mich. Ihre Augen verfolgten jede meiner Bewegungen, als ich mich zur Musik bewegte. Einige versuchten, ihre Begierde zu verbergen, während andere es kaum erwarten konnten, näher zu kommen. Die Atmosphäre war geladen, und ich beherrschte die Bühne, lockte die Blicke und Sehnsüchte der Zuschauer auf mich und führte sie in eine sinnliche Welt, die für einen kurzen Moment die Realität vergessen ließ.

Die schrillen Beats der Musik pulsierten durch den Stripclub, während ich an der Stange tanzte. Die blendenden Lichter schienen meine Sorgen und Ängste vorübergehend zu vertreiben, aber tief in meinem Inneren wusste ich, dass ich vor einem dunklen Abgrund stand. Mein Wunsch, die Realität zu vergessen, war überwältigend. Ein Verlangen, einfach bei Josh und Ryan zu sein, wurde von Minute zu Minute stärker.

Aber die harte Realität war, dass ich mich in der finsteren Welt der Rudajs befand. Tage und Nächte hatte ich damit verbracht, verzweifelt einen Fluchtplan zu schmieden, doch Alexej war immer einen Schritt voraus. In der Dunkelheit des Zimmers, in dem ich schlief, war er aufgetaucht und hatte mir auf schmerzhafte Weise klargemacht, dass ich ihm niemals entkommen konnte.

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Rückblick

„Du machst mich so hart Ledjona..."

Müde öffnete ich meine Augen, und ein markerschütternder Schrei entrang sich meiner Kehle, als ich mitten in der Nacht in eisblauen Augen starrte. Ein Schatten, dunkler als die Dunkelheit selbst, lag über mir und raubte mir den Atem. Alexej hatte sich leise und unbemerkt in mein Zimmer geschlichen, und sein unheimlicher Blick durchbohrte meine Seele.
Panik und Angst überfluteten mich, als ich mich gefangen fühlte, reglos unter ihm zu liegen, während er seine Hand auf meinen Mund presste, sodass mich keiner hören konnte.

„Noch ein Wort und ich schieße deinen Freunden eine Kugel in den Kopf meine Schöne."
Sein eiskalter Atem strich über mein Gesicht, und ich konnte den Geruch seines teuren Aftershaves wahrnehmen. Seine Präsenz war erdrückend, und ich wusste, dass ich in dieser Situation keinerlei Kontrolle hatte.

„Haben wir uns verstanden Malýschka?"

Stumm nickte ich und spürte, wie mir eine Träne über die Wange kullerte. Alexej lächelte, und sein Lächeln war nichts anderes als ein Ausdruck der Macht, die er über mich hatte. Sein Griff wurde fester, und ich spürte die Kälte seines Körpers auf meiner Haut.

„Mein braves Mädchen. Genau so liebe ich Frauen. Ängstlich und Gefügig." Mit einer langsamen Handbewegung fuhr Alexej zu meinen Brüsten und drückte sie fest zusammen, was mich leise aufwimmern lies. Die Angst schnürte mir die Kehle zu, und ich konnte spüren, wie die Dunkelheit mich erdrückte. Verzweifelt drehte ich mein Gesicht in Richtung des Fensters und starrte auf die funkelnden Sterne am Nachthimmel. Ihr fernes Licht schien in diesem Moment der einzige Hoffnungsschimmer in meiner Finsternis zu sein.

Tränen strömten aus meinen geschlossenen Augen, als ich stumm in meinem Inneren betete. "Bitte, Leandra, beschütze mich," flüsterte ich in Gedanken, meine Stimme von Verzweiflung erfüllt. Ich versuchte, die Sternenbilder am Himmel zu erkennen, wie kleine Zeichen aus einer anderen Welt, die mir vielleicht beistehen konnten. Doch jeglicher Trost und jede Hoffnung wurden jäh zunichte, als Alexejs Hand unter meinen Slip fuhr. Die Berührung war abstoßend und verursachte eine Welle der Übelkeit in mir. Meine Panik erreichte ihren Höhepunkt, und ich fühlte mich in dieser hilflosen Situation gefangen, weit weg von jeglicher Rettung. Die Sterne über mir schienen mir nur stumme Zeugen meines Leidens zu sein.

Don't touch meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt