Kapitel 66. Erklärung

558 80 2
                                    

Ace:

Bedrückt sah ich ihm dabei zu wie er die Treppe hinauf schwankte, fester biss ich mein Zähne zusammen. So gern wollte ich ihn begleiten und für ihn da sein?

Ich wollte mir nicht einmal ausmalen wie es für Caden sein musste. Das konnte ich nicht.

Ob das immer so intensiv bei ihm war? Den Eindruck machte es mir nicht, denn Caden hatte selbst überfordert gewirkt nachdem er wieder etwas klarer denken konnte.

Umso mehr wollte ich ihn nicht allein lassen, aber ich musste seine Entscheidung respektieren auch wenn ich es nicht wollte.

Zugegebenermaßen hatte er mir auch etwas Angst gemacht ihn so zu sehen. Am Rande seiner Kontrolle.

Mein versprechen ihm gegenüber holte mich wieder ein. Konnte ich es den wirklich? War ich dazu in der Lage? Wie von selbst wanderten meine Finger zu der Waffe die ich immer unter meinem Anzug trug. Meine Hand zitterte als sie das kalte Metall erfasste.

Ich hoffte so sehr das ich sie nie in meinem Leben gebrauchen würde, für Caden.

Schwer seufzend stieg ich die Treppen hinauf, vor seiner Tür blieb ich kurz stehen. Ich vernahm das rauschen von Wasser, er war also im Bad.

Nur schwer löste ich mich von seiner Türe und schlug den weg zu meinem Schlafzimmer ein. Es fühlte sich einfach falsch an, diesen weg ein zu schlagen.

Es war nicht richtig!

Und dennoch lief ich stur weiter. In meinem Zimmer empfing mich eine einsame Kälte die ich zuletzt auf der Straße gespürt hatte, als ich noch dort gelebt hatte.

Es fühlte sich an als wäre das schon ewig her, dank Caden hatte ich nicht mehr zurück an diese zeit gedacht.

Um etwas zu tun zu haben ging ich erst einmal unter die Dusche um mich ein wenig frisch zu machen.

Nachdem ich neue Klamotten an gezogen hatte entschied ich mich dazu hinunter zu gehen in die Küche um mir ein Sandwich zu machen. Der Hunger machte sich langsam bemerkbar.

Es war wirklich selten das ich hier war. Zudem die Küche vollkommen leer war nachdem ich Adam bescheid gegeben hatte. Sie alle waren so schnell wie möglich verschwunden.

War das normal, das er in diesem Zustand immer alleine war?

Niemals würde ich ihn komplett alleine lassen!

Das kalte Licht des Kühlschrankes blendete mich kurz, bevor ich mich etwas umsah was ich auf mein Sandwich machen konnte. Natürlich würde ich auch noch eins für Caden mit machen falls er Hunger bekommen sollte. Immerhin hatte er auch nichts gegessen.

Mit dem fertigen Sandwich in der Hand ging ich zurück in den Wohnraum, einen kurzen Moment lang dachte ich darüber nach es ihm einfach zu bringen, jedoch haderte ich etwas. Weil er mir ganz verständlich gezeigt hatte das er alleine sein wollte. Also verwarf ich den Gedanken wieder.

Stattdessen setzte ich mich auf das bequeme Sofa und blickte hinaus. Dabei fiel mir auf das ich noch nie im Garten war.

Vor Neugier gepackt und weil ich etwas Ablenkung brauchte, öffnete ich die große Terrassentüre eine frische warme Brise kam mir entgegen.

Für einen Moment schloss ich die Augen und atmete tief durch. Entspannter trat ich einen Schritt hinaus und verharrte sofort in der Bewegung.

Mir schnürte es die Brust zusammen, mein Blick huschte wieder nach drinnen.

Was wenn er mich brauchte und ich nicht hier war? So konnte ich nicht gehen, die Türe ließ ich geöffnet trat jedoch wieder hinein und setzte mich zurück auf das Sofa.

Während ich mein Sandwich verspeiste hing ich meinen Gedanken nach, fertig damit lehnte ich mich zurück und fragte mich wie lange es dauern würde bis ich wieder an seiner Seite sein konnte.

Kurz mussten mir wohl die Augen zu geflogen sein, denn ich erwachte von einem Gefühl das ich tief in mir spürte. Eine wärme die mich immer umfing solange Caden bei mir war. Deswegen setzte ich mich etwas auf und legte den Kopf zurück und tatsächlich stand er dort oben und blickte zu mir hinab.

Mein Herz pochte schneller in meiner Brust als er zögerlich die Treppen hinunter schritt. Nervös biss ich mir auf die Unterlippe weil mir bewusst wurde das er nur eine lockere Jogginghose trug die wohl bemerkt ziemlich tief saß.

Noch immer spürte ich die Hitze die er ausstrahlte aber nun war sie ganz anders. Es war kein Sturm mehr der über mir hereinbrach sondern nur eine leichte Brise.

Dennoch versuchte ich ruhig zu bleiben. Als er jedoch nicht näher kam klopfte ich einladend neben mir.

Wenn ich vorhin widerstehen konnte dann würde ich das nun auch schaffen!

Kurz huschte sein Blick zu mir bevor er weg sah. Caden wirkte etwas unsicher.

,,Keine Sorge, Caden." sprach ich mit ruhiger Stimme. Er sollte mir vertrauen, den das konnte er.

Das brachte ihn dazu sich mir schrittweise zu nähern, noch etwas zögerlich setzte er sich zu mir auf das Sofa.

Überrascht sah ich dann doch an mir hinab, als Caden sich hin legte sein Kopf auf meinem Schoß gebettet.

Mit einem liebevollen Lächeln strichen meine Finger sanft durch seine weißen Haare.

Genüsslich schlossen sich seine Augen und seufzte dabei. Es muss ihm genauso schwer gefallen sein alleine zu sein wie mir.

,,Es ist anders als sonst." sprach er das Thema als erstes an.

,,Wie ist es denn sonst?" fragte ich neugierig nach.

,,Normalerweise ist es mir mit meinen Medikamenten möglich normal zu arbeiten und an Meetings teil zu nehmen, ich spüre es aber die Alphas nehmen es kaum wahr was mich zusätzlich weiter entspannt und die Symptome etwas lindert. Aber heute war es als hätte ich nichts genommen." dabei atmete er tief durch.

,,Wie ist es jetzt?" sorgenvoll sah ich zu ihm hinunter. Mit jeder Sekunde wirkte er ruhiger.

,,Besser, ich brauchte nur eine höhere Dosis." besorgt sah ich drein.

,,Keine Sorge, ich weiß was ich mache schließlich habe ich es selbst erschaffen." das beruhigte mich dann doch etwas, aber warf noch immer die frage auf was nun anders war.

,,Aber was ist anders?" sprach ich eine Frage laut aus. Vielleicht wusste er an was es lag.

,,Ich habe darüber nach gedacht und bin zu dem Entschluss gekommen das es daran liegen muss das ich meinen Gefährten gefunden habe." dabei lächelte Caden.

Perplex hielt ich in der Bewegung inne, lag es wirklich daran.

,,Es liegt wohl nahe das ich mit meinem Gefährten verbinden möchte." diese Worte ließen mich aufhorchen. Hieß das etwa?

Mit einem Lächeln sprach Caden:,,Ich möchte unsere Verbindung vervollständigen wenn die Hitze vorbei ist." offenbarte er mir und machte mich damit so unfassbar glücklich.

Dabei sprang mir mein Herz beinahe aus der Brust, als ich mich zu ihm hinunterbeugte kam Caden mir entgegen und endlich konnte ich wieder seine weichen Lippen auf meinen spüren.

Alphas für CadenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt