Kapitel 89. Unscheinbarer Morgen

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Raik:

Vor der Wache trennten sich unsere Wege.

,,Raik, du kommst gleich nach oder?" fragte Jeremy mich.

,,Ja, ich fahr nur kurz zu Caden und hole mir die Unterlagen, mit diesen komme ich dann sofort zu euch." das restliche Team würde jetzt noch einmal in aller Früh zu dem Gebäude im Wald fahren.

,,Gut bis später."

,,Bis später." ich stieg in meinen Wagen. Da ich ja schon einmal dort war wusste ich zum Glück noch wohin ich musste. Erst einmal raus aus der Stadt. Wirklich abgelegen.

Gestern war zu unserem Pech niemand mehr aus dem Gebäude gekommen als würden sie wissen das wir dort waren und nur darauf warteten das etwas vor sich ging. Jetzt wo wir endlich ein Stück weiter gekommen waren wurde es wieder zunichte gemachte. Deswegen legte ich all meine Hoffnung in Caden, das er mehr raus finden konnte. Aber so wie ich ihn kannte bestimmt.

Caden allein hatte es geschafft uns so viel weiter in dem fall zu bringen. Ohne ihn wäre das nicht möglich gewesen.

Umso erfreuter war ich die beiden wieder zu sehen.

Dieses nervöse Gefühl in der Magengegend war mir ganz neu, so hatte ich mich noch nie gefühlt.

Ungeduldig trat ich fester aufs Gas kaum war ich aus der Stadt draußen weil ich es kaum erwarten konnte.

Mein Herz schlug heftig in meiner Brust.

Beinahe verpasste ich die Einfahrt zu seinem Haus, gerade rechtzeitig trat ich auf die Bremse, der Wagen schlitterte ein wenig aber zu meinem Glück waren so früh noch nicht viele unterwegs.

Wie von selbst erschien ein kleines lächeln auf meinem Gesicht. Ich wusste selbst nicht was mit mir los war. So hatte ich mich lange nicht mehr gefühlt. Etwas ungewohnt.

Die hohe Mauer mit dem gewaltigen Tor tauchte vor meinen Augen wieder auf. Sie war immer noch gewaltig, wie beim ersten mal schon.

Für ihn war Sicherheit wirklich wichtig, das konnte ich mir gut vorstellen würde ich wahrscheinlich auch wenn ich so mächtig und einflussreich wäre.

Auch jetzt bemerkte ich die Wachen wieder viel zu spät, einer nickte mir zu und öffnete mir dann das Tor.

Entweder erkannte er mich oder sie wussten das ich kommen würde. War jetzt aber auch nicht wichtig, immerhin kam ich ohne Probleme rein. Das schwere Tor öffnete sich und zum Vorschein kam dieses wirklich schöne Gemäuer. Jetzt in der aufgehenden Sonne erinnerte es mich ein wenig an ein kleines Schloss.

Einen Moment nahm ich mir noch um mich zu sammeln und kaum trat ich aus meinem Wagen ging auch schon die Haustüre auf.

Mein Blick huschte zu Ace und ich erstarrte.

Es war das erste mal das ich ihn nicht in einem Anzug erblickte. Seine Jogginghose saß locker auf seiner Hüfte, das weiße Shirt das wirklich perfekt saß, es ließ keinen Freiraum für meine Fantasie übrig. Schwer schluckte ich, sein verschlafener Ausdruck und seine verwuschelten Haare ließ mich etwas fühlen das ich schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Ganz eindeutig er machte mich an. Sehr sogar.

Ich löste den Blick nur ungern von im als ich auf ihn zu Schritt. Dabei beobachtete Ace mich ganz genau aus seinen grünen Augen.

,,Guten Morgen." begrüßte er mich mit seiner tiefen Morgenstimme die mich erschaudern ließ.

Ich trat die beiden Stufen hinauf zu ihm.

,,Guten Morgen." hauchte ich und konnte nicht anders als die Lücke zwischen uns zu schließen. Endlich konnte ich wieder seine Lippen auf meinen spüren. Dabei umfasste ich seine Hüfte und zog ihn etwas näher an mich heran.

,,Komm mit rein." hauchte er gegen meine Lippen, etwas funkelte in seinen Augen das mich nur zu gern dazu verleiten lassen würde ihm zu folgen. Um wieder etwas klarer zu werden brachte ich etwas Abstand zwischen uns.

,,Das würde ich gern aber ich bin hier um die Unterlagen zu holen." Ace wusste wohl das ich nicht nachgeben würde.

,,Verstehe ich hole sie dir." ich wollte ihm in den Flur folgen dabei stolperte ich über etwas das vor mir auf der Treppe lag.

Verirrt hob ich es hoch und reichte es Ace, der genauso drein blickte. Ein kleines Paket.

,,Wie kommt das hier her?" nuschelte er nur bevor Ace es mit rein nahm und dann verschwand.

Im Flur hörte ich die Stimme von Caden, er musste telefonieren. Denn er sprach laut und aufgeregt mit jemanden. Schade ich hätte ihn auch noch gern kurz gesehen.

Aber das würde ich heute Abend nach holen. Allein wenn ich schon daran dachte konnte ich das Grinsen kaum verbergen.

Da tauchte auch schon Ace wieder auf mit einer Akte in der Hand. Sie war gut gefüllt, er hatte also etwas herausfinden können.

Das waren wirklich gute Neuigkeiten.

,,Hier, Caden meinte das würde euch ein ganzes Stück weiter bringen." meine Finger strichen kürz über seine als ich die Akte entgegen nahm. Das Gefühl ihm doch hinein zu folgen nahm stetig zu, je länger ich hier im Flur stand.

,,Danke, ich schätze seine Hilfe wirklich sehr." bedankte ich mich.

,,Das machte er gern." dabei lächelte Ace und mein Herz sprang mir beinahe aus der Brust. Er sah dabei so jung und unbeschwert aus. Ganz anders als sonst.

Ich nickte nur weil meine Stimme versagte und zusammen traten wir hinaus.

,,Würdest du gerne heute Abend was Essen wollen bei uns?" fragte Ace mich. Diesmal folgte er mich sogar bis zum Wagen.

,,Wenn es keine umstände macht." ich wollte ihnen nicht noch mehr Arbeit machen.

,,Das tut es nicht." dabei lehnte er sich gegen meinen Wagen und blickte mir in die Augen dabei sah er sehr zufrieden aus.

,,Dann sehen wir uns heute Abend." diesmal war es Ace der den ersten Schritt machte. Es war nur ein kurzer Kuss, aber nicht weniger schön.

,,Bis heute Abend." ich öffnete die Wagentüre blieb jedoch immer noch stehen und blickte ihm hinter her wie er zurück zum Haus lief.

Zumindest bis mich ein panisches Gefühl einholte. Ich handelte bevor ich genau wusste was los ist.

,,Ace!" schrie ich seinen Namen, dieser drehte sich mit aufgerissen Augen zu mir um. Mit einem gewaltigen satz sprang ich über meinen Wagen auf ihn zu, gerade Rechtzeitig erreichte ich ihn noch.

Als es einen ohrenbetäubenden Knall gab. Schützend warf ich Ace zu Boden und legte mich schützend über ihn, als uns die gewaltige Druckwelle traf.

Schockiert lagen wir beide auf dem Kieswege und starten zu dem großen Trümmerhaufen hinauf das einmal Cadens Haus gewesen war. Die riesigen Flammen stiegen empor, selbst hier spürte ich die immense Hitze.

Trümmer flogen noch immer umher, schützend lag ich noch immer über Ace.

Das.... Caden!

Mein Körper zog sich schmerzhaft zusammen.

Nein! Das konnte ich nicht akzeptieren! Ich konnte das nicht als Realität annehmen!

Niemals! Das konnte nicht wahr sein!

Nein!

Alphas für CadenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt