Kapitel 31 - Die Wahrheit (2/6)

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Amanda p.o.v.

Melinda atmete erstmal ein und aus bevor sie anfing zu reden.
"Das deine Eltern nicht gestorben sind, stimmt zum Teil" fing sie an und Jennifer verlor schon jetzt eine Träne die schnell zu ihrem Mundwinkel floss.

"Was heißt das ?" Fragte sie mit ihrer brüchigen Stimme und ich denke das sich jeder vorstellen könnte was das heißt.
"Einer deiner wahren Eltern sind gestorben" sagte sie und schaute auf ihre Hände.
"Und wer ?" Fragte jetzt Jennifer.
Ihre Mutter zog die Luft ein um weitere Tränen zu verhindern und schaute dann ihre Tochter an.

"Deine Mutter" sagte sie und es floss ihr die erste Träne runter.
"Meine Mutter" flüsterte Jennifer ihr nach und ihr flossen immer mehr Tränen.
"Ja" beantwortet Melinda ihr 'nicht' frage.

"Und wie ist das passiert ?" Meldete ich mich jetzt zu Wort da bei Jennifer noch die Tränen liefen und sie ihren Mund zu hielt.
Melinda zögerte bevor sie antwortete.
"Bei Jennifer's Geburt" sagte sie in einem leisen Ton.

Jennifer's Kopf schallte hoch und ihr Blick blieb Ausdruckslos und erst nach gefühlten fünf Minuten schrie sie rum und weinte viel stärker als vorher.
"Also ist es meine Schuld" sagte sie immer wieder.
"Meine Schuld" wiederholte sie sich.
Ich setzte mich neben sie und umarmte sie.
"Es ist nicht deine Schuld" flüsterte ich immer wieder in ihren ihr damit sie das mit, ihrer Schuld, aus ihrem Kopf bekommt.

"Und was ist mit meinem dad ?" Fragte Jennifer irgendwann.
"Er lebt jetzt irgendwo" sagte ihre Mutter.
"Und wo ?" Fragte ich sie.
"Das weiß ich nicht, sie haben dich uns nur früher überlassen mit einem Brief und das wars" antwortete sie auf meine Frage.
"Wo ist dieser Brief ?" Fragte Jennifer.
"Irgendwo in den drei Kartons in unserem Abstellraum" und wie der Blitz stand Jennifer aus und rannt zur Abstellkammer.

Als wir ihr gefolgt sind und vor der kleinen Abstellkammer standen sahen wir wie meine BF wie eine verrückte die drei Kartons öffnete und jeden Inhalt der drin war raus schmiss.
"Hilft ihr mir noch ?" Fragte sie und schmiss immer wieder Sachen raus.
Ich und Melinda übernahmen beide einen Karton.

*

Als ich meinen Riesen Karton schon leer geräumt hatte und fand ich nur einen Brief, der aber nicht von ihrem Vater kam sondern eine dumme Rechnung ist.

"Ich bin auch fertig" sagte Jennifer.
"Und ich habe keinen Brief" fügte sie hinzu.
"Ich aber" machte ich ihr Hoffnungen.
Sie sprang schon fast auf mich als ich sie aufhielt.
"Es ist aber nur eine Rechnung" sagte ich und hielt den Brief hoch.
Sie gab mir einen Nacken Klatscher und schaue ihre Mutter erwartungsvoll an.

Als ihre Mutter hoch sah und einen bemitleidenden Blick aufsetzte kann es nur das schlimmste sein.
"Tschuldigung, hier ist es nicht" sagte sie und packte alles wieder ins Karton.
Doch Jennifer ließ es nicht gelten, stand auf und suchte auf dem Boden nach dem Brief.

Als wir schon aufgeben wollten da wir die ganze Abstellkammer abgesucht haben, hörte ich mich schreien:"ich habe es".
Beide schauten mich an und kamen auf mich zu.
"Mach es auf" sagte ich zu Jennifer und gab ihr den Brief.
"Lasst uns erst rein gehen" sagte sie und ging in Zeitlupe wieder ins Wohnzimmer.

Jennifer riss langsam das Papier auseinander und holte das einzige raus was sie von ihren wahren Eltern hat, oder wahren Vater hat.
"Du musst es nicht vorlesen, du kannst auch rauf auf dein Zimmer gehen, wenn du magst" sagte ihre Mutter, Jennifer schüttelte ihren Kopf und räusperte sich.

Falls du das liest, ich hasse dich, wirklich mehr als alles andere, du hast mir die Frau gestohlen die ich liebe und glaub mir das werde ich dir nie verzeihen.

Eigentlich sollte ich dich ja lieben wie andere Väter es tun aber glaub mir ich spüre nur Hass wenn ich deinen Namen erwähne, ihn höre oder gerade in diesem Moment, in dem ich diesen unnötigen Brief schreibe.

Und soll ich dir sagen was du bist, nichts als eine Enttäuschung für mich, ich wollte immer einen Sohn haben, aber als die Frau die ich liebe mir sagte das du ein Mädchen bist habe ich trotzdem nichts gesagt, aber innerlich habe ich dich schon vor deiner Geburt gehasst.

Und noch etwas da du das jetzt gelesen hast, wage es ja nicht mich zu besuchen oder anzurufen oder jeglichen anderen Bullshit, den ich will dich NICHT!

Deine Mutter würde dich sicherlich lieben und wenn sie hier wäre, bei mir, ich dich vielleicht sogar auch.

Ich habe dich zu Melinda gebracht da sie eine Freundin deiner Mutter war, sie aber sich nur einmal Sahen, ich brachte dich zu Melinda und das aus diesem Grund weil ich klein bisschen Mitleid mit dir hatte.
Ich könnte dich auch in einen Müllhalde rein schmeißen, aber Herz besitze ich.

In Scheiß Grüße,
Roland Stevenson.

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