Kapitel 2 + 3 (Ü)

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(Leute, sorry das Kapitel 2 und 3 zusammen sind, das ändert sich bald wieder!  )

Langsam öffnete ich meine Hände und strich den Zettel glatt, um die Ziffern erkennen zu können, denn in der Eile hatte er sie nicht gerade ordentlich geschrieben. Ich zückte mein Handy und fügte ihn zu meinen Kontakten hinzu. Früher wäre ich wahrscheinlich vor Freude krepiert. Wie sollte ich mich jetzt noch auf meine Wohnung konzentrieren?

Ich verließ gedankenverloren den Bahnhof, und lief geradewegs in die Domstraße, die nicht weit von besagtem Gebäude entfernt war. Ich ging an einer Reihe von Mehrfamilienhäusern und kleinen Geschäften vorbei, bis ich endlich die Hausnummer 80 erreichte. Meine Wohnung lag im dritten Stock. Glücklicherweise gab es einen Aufzug im Treppenhaus, weshalb es kein Problem gewesen sein sollte, Möbel in mein Apartment zu befördern. Apropos Möbel...dies war eine Sache, um die ich mich dringend kümmern musste. Da ich in meiner alten Heimat in vielen Lokalen gejobbt habe und natürlich auch Unterstützung von meiner Mutter bekam, hatte ich genug Geld, um mir einen Möbelwagen zu mieten und die Grundeinrichtungsgegenstände zu leisten. Doch heute hatte ich definitiv keine Nerven mehr dafür, das sollte schon noch bis Morgen Zeit haben.

Ich begab mich in den dritten Stock, und schloss die Wohnungstür auf der rechten Seite auf. Das Apartment hatte weiße, glatte Wände, und der Boden war mit hellem Laminat ausgelegt. Es hatte eine offene Küche, ein Bad, ein Schlafzimmer und ein Wohnzimmer, was mir völlig ausreichte. Hm, eine Matratze sollte ich mir schon noch besorgen... Aber wo kriege ich auf die schnelle ein Auto her?

Da fällt es mir schlagartig ein. Andre. Hey, Lina, dass kannst du doch jetzt echt nicht bringen. Wie lange hat es gedauert, eine halbe Stunde? Schäm dich.

Dennoch wählte ich seine Nummer. Natürlich war ich nervös, und meine Hände fingen leicht an zu zittern. Es fiel mir nun mal nicht leicht, mit Leuten zu reden, die ich kaum kenne. Vielleicht war das doch keine gute Idee, ich will ihn ja nicht stören. Gerade als ich auflegen will, ertönt Andres Stimme.

"Hallo? Wer ist da?"

Ich nehme allen Mut zusammen, und halte das Handy an mein Ohr.

" Hey Andre, hier ist Lina."

Oh, noch dümmer ging es auch nicht, was? Peinlich berührt kniff ich meine Augen zusammen, und ärgerte mich über mich selbst.

"Hey Lina! Freut mich das du anrufst. Dir geht es doch hoffentlich gut, oder?"

"Ja, mir geht es gut, danke. Du Andre, hättest du Zeit mit mir eine Matratze kaufen zu gehen? Ich habe meine Wohnung nämlich noch nicht eingerichtet, und ich hatte gehofft du könntest mich fahren."

"Kein Problem! Das mach ich gerne."

Ich spürte förmlich, wie er zu Grinsen begann.

"Macht es dir was aus wenn ich Jan mitnehme? Oh warte, kennst du uns überhaupt?"

"Ehm, ja, ich kenne euch, und Cengiz auch.Und nein, es ist kein Problem wenn Jan mitkommt, ich freue mich." sagte ich lässig, in der Hoffnung, das meine Nervosität nicht zum Vorschein kam. Ich gab ihm noch meine Adresse durch, und er meinte, er wäre in einer viertel Stunde bei mir.

Augenblicklich begab ich mich zu meinem Koffer, den ich achtlos auf den Boden geschmissen hatte, und nahm mir meine Zahnbürste samt Zahnpaste heraus. Wo ich schon gerade dabei war wühlte ich noch schnell nach meiner Bürste, und rannte in mein neues Badezimmer. Gerade als ich nach dem Zähneputzen anfangen wollte, mir die Haare zu bürsten , klingelt es an meiner Tür. Schnell ließ ich den Kamm durch meine Mähne gleiten, und als ich in das Wohnzimmer hetzte, kam Panik in mir auf. Meine ganzen Klamotten lagen auf dem Boden verteilt, und ich hatte definitiv keine Zeit mehr diese zu beseitigen. Ich ging also nervös zu meiner Wohnungstür, und öffnete sie nur einen kleinen Spalt, sodass ich gerade noch hindurch passte. Mit einem angespannten Lächeln begrüße ich Andre und quetsche mich an ihm vorbei.

„Komm, lass uns losgehen!“

Schon war ich in Richtung Treppe verschwunden, und Andre stand mit offenem Mund vor meiner Tür, so als hätte er gerade etwas sagen wollen, doch stattdessen zuckte er verwundert mit den Achseln und hastete mir hinterher. Ich war bereits draußen angekommen, und sah auch schon , wie Jan an ein schwarzes Auto gelehnt war, und vermutlich auf mich und Andre wartete. Als er mich sah, stieß er sich von dem Auto weg und kam lächelnd auf mich zu.

„Hey, du musst also Lina sein! Wie ich hörte kennst du mich bereits?“

Ich wusste kurz nicht, was ich darauf antworten sollte, weil ich mir wie ein dummes kleines Fangirl vorkam, doch ich fasste mich schnell wieder.

"Ja klar, und danke das du mitkommst." ich lächle ihn höflich an.

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