Pure Chance

Kapitel 40

Wahrscheinlich mache ich mir einfach zu viele Gedanken. In ein paar Tagen bin ich wieder in Köln, werde öfter auf der Arbeit sein und (hoffentlich) nicht auf Andre stoßen. Über diese Sache mit ihm will ich mir eigentlich gar keine Gedanken machen, aber es lässt mich einfach nicht los das er mich ja überhaupt nicht betrogen hat...

"Leuteeee, hier sind wir wieder!"

Alec kam mit einem voll beladenen Tablett durch die Tür gestürmt, Sascha ihm gleich hinterher. Musste ich eigentlich immer von den Zweien aus meinen Gedanken gerissen werden? Samu hatte mittlerweile jegliche Teller, Bestecke und Lebensmittel auf dem Tisch verteilt. Er saß sich zurück zu mir auf das Sofa, Sascha und Alec nahmen sich separat ein paar Stühle und fingen anschließend auch schon freudig an zu Essen, Samu tat es ihnen gleich. Ich hingegen trank nur etwas Saft, ich bin einfach nicht so der Frühstücks- Mensch.

"Und was macht ihr heute so?"

Alec sah uns gespannt an, Samu blickte zu mir herüber und ich zuckte nur mit dem Schultern. Plötzlich erschien ein breites Grinsen auf seinem Gesicht.

"Ich habe schon eine idea was wir machen."

"Und was genau soll das sein?"

Ungläubig legte ich den Kopf zur Seite, Samu meinte jedoch nur das ich mich überraschen lassen soll, eine weitere Sache die ich eigentlich nicht ausstehen konnte, aber bei ihm ist das natürlich etwas anderes. Alec machte einen beeindruckten Gesichtsausdruck.

"Oh , okay. Wir müssen heute ein paar Songs für unsere Talents suchen. Hast du deine schon bereit Samu?"

"Oh fuck...no, ich mache das heute Abend oder so."

Na super. Halte ich ihn etwa von seiner Arbeit ab? Ich wusste das es irgendwann Probleme geben würde, ist doch klar das er sich auch mal auf seinen , sozusagen Job konzentrieren musste.

"Samu ich kann auch heute alleine..."

"Nein, nein that's no Problem. Ist kein Problem."

Er lächelte mich warm an, und ich konnte dagegen nichts mehr sagen. Er ist erwachsen, er wird schon wissen was er tut.

Nachdem wir alle, beziehungsweise die Jungs fertig gefrühstückt haben räumte ich zusammen mit Sascha den Tisch auf und brachte auch mit ihm die Tabletts weg, Alec und Samu unterhielten sich währenddessen über irgend ein sinnloses Spiel, aber so ist das nun mal mit Männern die im inneren noch ein Kind geblieben sind.

Ich folgte Sascha in einen großen Raum mit vielen Stühlen und Tischen, es musste wohl die Cafeteria oder so etwas ähnliches sein. Momentan war niemand da, und so brachten wir alles einfach dahin wo es hingehörte und spülten danach unser Geschirr ab. Ich war gerade dabei alles abzutrocknen was Sascha wusch, als er mich nachdenklich ansah.

"Du, Lina, was ist das eigentlich mit dir und Samu?"

"Nichts, was soll da schon sein?"

Ich quiekte die Antwort fast heraus, und musste mich erst einmal kurz sammeln, bevor ich weiter sprach.

"Nun ja, ich mag ihn einfach. Mehr ist da nicht."

Sascha nickte verständnisvoll, und ich war froh das er mich nicht noch mehr zu diesem Thema fragte. Natürlich hätte ich gerne dass es jeder weiß, ich würde es in die Welt hinausschreien wenn ich es könnte, aber es geht nunmal einfach nicht, und das musste ich wohl oder übel akzeptieren.

Nachdem wieder alles an seinem Platz war gingen wir gemeinsam zu Samus Apartement, indem sich die beiden Jungs angestrengt unterhielten, ich hörte jedoch nicht genau zu und KAG mich einfach in Samus Bett, welches am Ende des Raumes auf einer kleinen Erhebung stand. Da ich immer noch etwas Schmerzen hatte war es schwierig für mich eine angenehme Position einzunehmen, und so lag ich einfach wie ein Seestern auf dem Bett und starrte an die Decke, als sich Alec auf ein mal über mich beugte, woraufhin ich einen kleinen Herzstillstand hatte.

"Wir wollten uns nur kurz verabschieden!"

Ich saß mich auf, und ließ mich kurz von Sascha und Alec umarmen. Samu hatte ihnen bereits die Tür geöffnet, und Sekunden später waren wir auch schon wieder alleine.

"Your body hurts?"

"Ja, deiner nicht?"

"Nur ein bisschen."

Er schmiss sich neben mich auf das große Bett, und zog mich von hinten zu sich in die Arme. Als ich letztendlich neben ihm lag, küsste ich ihn sanft auf die Wange und entspannte mich ein wenig. Samu begann, mir zart über den Rücken zu streichen, und fing an zu singen, ich glaube es war "Something Sweet", viel konnte ich nicht verstehen, da ich im nächsten Moment schon eingeschlafen war.