Kapitel 45

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_____Zeitsprung______

Die nächsten Tage mit Samu in Berlin verliefen ziemlich Ereignislos. Wir unternahmen viel mit Sascha und Alec (welchen wir erzählten das Samus Wunde von einem kleinen Unfall kam) , außerdem war ich bei einem der Drehs von den Blind Auditions dabei. Samu macht seinen Job wirklich fantastisch, genau wie im letzten Jahr.

Heute musste ich also wieder zurück nach Köln. Da ich alle Nächte bei Samu verbracht hatte, wäre das Hotel eigentlich garnicht nötig gewesen. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube Samu hatte sowieso vor zwei Tagen dort Bescheid gesagt. Nach dem Frühstück hatte ich meinen Koffer gepackt, welchen Samu danach in sein Auto brachte. Ich hingegen lief zum Tourbus der BossHoss Jungs. Ich war schon etwas traurig gewesen, denn sie sind mir in der kurzen Zeit wirklich wichtig geworden. Sascha stand schon vor dem Bus, als er mich sah weitete er seine Augen und klopften die Tür hinter sich. Sekunden später sprang auch schon die ganze Band hervor, sie begannen lauthals das Lied "L.O.V.E" zu singen. Begeistert fing ich an wie ein kleines Mädchen zu grinsen. Alec kam auch mich zu, zog mich mit sich und brachte mich zwischen sich und Sascha, welcher mich fest umarmte.

"Wir werden dich hier vermissen Lina. Wirklich."

"Ich werde euch auch vermissen!"

Schluchzend begab ich mich nun auch in die Arme von Alec. Dieser hielt mich mit der einen Hand im Arm und mit der anderen strich er mir sanft über die Haare. Die anderen Jungs von BossHoss verabschiedeten sich mit jeweils einem Handschlag von mir. Plötzlich tauchte Samu auf.

"It's time to go hun."

Er deutete mit seinem Kinn Richtung Wagen, und ich wollte ihm gerade folgen, als Sascha mich an der Hand festhielt.

"Das hätte ich ja fast vergessen! Hier ist ein Zettel mit den Nummern von mir und Alec, falls du uns oder wir dich mal brauchen."

Er zwinkerte mir zu, ich gab ihm ein kleines Lächeln zurück und bedankte mich noch schnell. Samu war bereits in den Wagen gestiegen, und auch ich kam kurz darauf bei ihm an und schwang mich auf den Beifahrersitz.

Während der Fahrt sprachen ich und Samu darüber, wann ich noch einmal nach Berlin kommen könnte oder wann er einmal zu mir nach Köln. Da ich überhaupt nicht wusste wann ich zur Arbeit muss und wann ich mir frei holen kann, sagte ich ihm dass ich ihm Bescheid geben würde. Apropos Bescheid geben, je näher wir mit dem Auto Alan den Bahnhof kamen, desto nervöser wurde ich. Bald würde ich vielleicht wieder auf Andre treffen. Ach, was rede ich da, natürlich werde ich auf ihn treffen, er ist doch auch oft in Studio. Was sollte ich ihm nur sagen? Ich meine, Samu und ich sind ja nicht einmal wirklich zusammen, und selbst wenn ich ihm so etwas erzählen würde würde er es mir ganz bestimmt nicht glauben.

Gedankenverloren blickte ich auf die Straße.

"Ist alles okay Sweetheart?"

"Ja, alles okay. Ich werde dich vermissen."

Diese Aussage war halb gelogen, halb wahr. Ich werde Samu auf jeden Fall vermissen, außerdem werde ich mir bestimmt noch öfter Gedanken über seine "Schlägerei" hinter der Bar machen, und was da überhaupt los ist. Eigentlich wollte ich garnicht gehen. Ich wollte mit Samu hier bleiben, und ein relativ unbeschwertes Leben führen wenn ich ihm den mit der Sache irgendwann geholfen hätte.

Kurze Zeit später waren wir auch schon am Bahnhof angekommen. Samu zog sich erneut eine große Sonnenbrille und eine Cap an, sodass man ihn erst bei genauerem hinsehen erkannte. Hand in Hand liefen wir in die große Halle hinein, der stechende Schmerz in meinem Oberkörper verstärkte sich. Kurz vor dem Eingang zu den Gleisen blieb ich stehen und wandte mich zu Samu um. Dieser legte seine Hände in meinen Nacken, zog mich auf die Zehenspitzen und küsste mich liebevoll. Als er bemerkte dass ich etwas weinte, nahm er mich in den Arm. Ich kuschelte mich in seine Umarmung hinein, und genoss noch ein mal seine Wärme und seinen Duft. Als ich nich von ihm löste, legte er mir beide Hände auf die Schultern, wie er es bei unserer ersten Begegnung gemacht hatte.

"Lina, I'm really going to muss you. Die Zeit mit dir war so Special, und ich wünschte you could stay here with me, forever. I promise, wir werden und schon bald wieder sehen my little girl."

Er lächelte mich zaghaft an, und ich fiel ihm um den Hals, und flüsterte ihm ins Ohr.

"Danke für alles Samu."

Daraufhin drückte er mich etwas fester. Die Ansage holte uns wieder in die Realität zurück, und ich nahm meinen Koffer in die Hand. Nachdem ich Samu noch ein mal geküsst hatte, ging ich zu den Gleisen, und saß mich danach in einen überfüllten Zug. Es war wie in einem romantischen Film. Aber etwas hatte gefehlt. Und als ich es bemerkte, wurden die Schmerzen und das Stechen nur noch schlimmer.

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