Kapitel 75

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Am Flughafen angekommen bedankte ich mich bei meinem Fahrer, und betrat das Gebäude. Noch immer hatte ich meine Musik auf den Ohren, und so kam mir die ganze Wartezeit in verschiedenen Gebäuden garnicht mehr so lange vor. Und als ich dann letztendlich im Flieger saß, Schloss ich die Augen, und lehnte mich in meinem Sitz zurück. Ich hatte in der letzten Zeit fast garnicht geschlafen, und dass machte sich auch bemerkbar.

Durch ein starkes rütteln wachte ich auf. Ich konnte gerade noch einen Teil davon mitbekommen, was aus der Sprechanlage im Flugzeug hervorkam.

"...landen in Frankfurt. Bitte bleiben sie auf ihren Sitzplätzen und schnallen sie sich an."

Ich saß mich etwas aufrechter hin, und nahm die Kopfhörer aus meinen Ohren. Nachdem das Flugzeug noch ein Paar mal ordentlich durchgeschüttelt wurde, wurden auch schon die Türen geöffnet, und ich konnte mit einem kleinen Bus zu dem Hauptgebäude fahren. Dort angekommen wartete ich noch auf meinen Koffer, und war dann auch schon verschwunden und auf dem Weg zu meinem Auto. Ich wollte einfach nur in meine Wohnung, und mir eine Pizza bestellen und mich vor den Fernseher setzten. Halt einfach das, was Singles an einem freien Abend machen.

Mittlerweile war schon etwas Zeit vergangen, seitdem ich wieder in Köln war. In dieser Zeit hatte Samu sich bestimmt tausend Mal bei mir gemeldet, doch ich hatte ihm nicht geantwortet. Er müsste schon längst wieder in Deutschland gewesen sein, beziehungsweise er war schon wieder weg, denn die neue Staffel „The Voice" mit ihm hatte am Donnerstag angefangen. Es war gerade September, und an diesem Tag begann mein Studium an der Uni. Meinen Job bei Phil und den anderen Jungs hatte ich gestern gekündigt, und jetzt arbeitete ich in einem Cafe in der Nähe meiner Wohnung, also ziemlich praktisch. Andre hatte ich auch noch nicht wieder gesehen, nicht einmal in der Firma. Er ging mir vermutlich aus dem Weg, was ich ihm nicht verübeln kann. Ich bin ein emotional gestörter Mensch, und auch sonst gäbe es keinen Grund für ihn mit mir zu reden.

Schläfrig stand ich endlich aus meinem Bett auf, und begab mich schlurfend ins Bad. Eigentlich hatte ich mich total auf den heutigen Tag gefreut, da ich ihn als eine Art Neuanfang angesehen hatte. Doch irgendetwas verübelte meine Laune, musste wohl eine schlechte Vorahnung gewesen sein, was weiß ich schon. Mir war sowieso alles egal was ich machte, denn nichts davon konnte mich davon ablenken, dass ich eine egoistische und dumme Person war. Aber was soll's, da musste ich wohl oder übel durch. Nachdem ich mich geduscht hatte, zog ich mir eine hellbraune, enge Hose und eine weiße Bluse an, darauf ein Paar schwarze Pumps, die mich etwas größer erschienen ließen, als ich eigentlich war. Das Outfit erschien mir passend, und somit machte ich mich noch weiter fertig, bevor ich in die Küche trat. Dort machte ich mir zuerst einen Kakao, und saß mich danach mit einer Waffel und der Tasse in mein Wohnzimmer, um den Fernseher anzuschalten. Sofort kam Prosieben als Programm, da ich dieses wohl zuletzt gesehen hatte, und als ich eine vertraute Stimme hörte, hätte ich mich fast an der Waffel verschluckt. Nach dem kurzen Schreckmoment sah ich mich entgeistert in meiner Wohnung um, und danach blickte ich wieder zum Fernseher, erst jetzt bemerkte ich, was da gerade lief und woher die Stimme demnach kam. Die Wiederholung von The Voice. Danke Leben! Genervt verdrehte ich die Augen, und schaltete den Fernseher wieder aus. Der Tag konnte ja nur noch besser werden!

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Leider ein vergleichbar kurzes Kapitel, doch ich wollte euch nicht warten lassen!

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