Samu's POV
"Hat sie etwas bemerkt?"
Ich schritt in meinem Apartment umher, und kaute an meinen Fingernägeln herum. Vor mir auf dem Sofa saß Thomas, ein Mitarbeiter der Sendung, mit dem ich schon viel zu tun gehabt hatte. Während ich also nervös von der einen zur anderen Stelle ging und dies immer wiederholte, streifte er sich die Schwarze Kapuze aus dem Gesicht, und zog die dazugehörige Jacke aus.
"Nein, ganz sicher nicht. Und wenn, hätte sie dir nicht den Zettel geschrieben."
Als ich an ihr trauriges und verzweifeltes Gesicht dachte, zerbrach es mir fast das Herz. Aber ich tat es, um sie zu beschützen. Ich würde sie immer beschützen.
"Hm...yeah, du hast wahrscheinlich Recht."
"Und wie hätte sie auch etwas bemerken sollen, sie würde niemals auf die Idee kommen dass du das alles inszeniert hast, damit sie geht."
"Ich weiß. It's just...I don't know."
Thomas richtete sich langsam von dem Sofa auf. Er klopfte sich die etwas schmutzigen Hände, mit welchen er seine Schuhe ausgezogen hatte, an seiner Hose ab, kam danach auf mich zu und klopfte mir auf die Schulter.
"Du schaffst das schon, man. Ihr werdet euch wieder sehen."
Leicht verstärkte er seinen Druck etwas, und wandte sich anschließend von mir ab, um mein Apartment zu verlassen. Ich hingegen konnte noch immer nicht still stehen, und meine Fingernägel waren schon auf das geringste reduziert. Sie ein weiteres Mal so zu belügen ist mir nicht einfach gefallen. Ich hatte Thomas angeheuert, um ihr Angst zu machen, denn ich wusste, dass sie mein Leben um keinen Preis aufs Spiel setzten würde, weswegen sie gegangen ist. Und der Zettel, welchen sie mir zugeschmuggelt hatte, hatte auch bloß bewiesen, wie sehr sie mich liebte. Und ich liebte sie auch. Ich wünschte nur , es wäre einfacher gewesen. Ich wusste, dass diese Asoziale Bande noch immer hinter mir her war, und ich war mir sicher, dass auch sie mittlerweile bemerkt hatten, dass Lina mein größter Schwachpunkt war. Und aus diesem Grund muss ich sie vorerst von mir fern halten. Auch wenn ich wusste, dass es bedeuten könnte, dass sie mir nicht noch ein weiteres Mal vertrauen und verzeihen könnte.
Ich musste mich einfach von den Gedanken ablenken. Somit beschloss ich, ein wenig durch das Studio zu laufen, um zu sehen, ob es noch etwas zu tun gab. Trotzdem ließ mich der Gedanke nicht Los, dass Lina gar nicht gegangen ist. Mit der Zeit hatte ich sie kennen gelernt, und ich könnte mir gut vorstellen, dass sie sich irgendwo in Berlin abgesetzt hatte, um zu überprüfen, ob es mir gut geht. Aber somit würde sie auch wieder die "Gefahr" eingehen, dass ich sterben würde. Ich bin wirklich armselig. Gerade als ich aus der Tür hinaus gehen wollte, spürte ich , wie mein Handy in meiner Hosentasche vibrierte. Ich nahm es hervor, und wollte gerade schon auf Anruf blockieren drücken, als ich bemerkte, dass Jukka mich anrief. Verwundert hielt ich mir den Lautsprecher an mein Ohr.
"Jukka, what's up?"
"Samu, es gibt Probleme."
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Lina's POV
Ausser Atem und mit aufgequollenen Augen saß ich im Taxi, und versuchte, mich etwas zu beruhigen. Während der gesamten Fahrt zum Bahnhof hatte ich mit mir selbst gerungen, denn eigentlich wollte ich nicht zurück nach Köln. Ich sollte hier bleiben, um zu sehen, ob es Samu gut geht. Aber auf der anderen Seite wusste ich auch, dass es ein zu großes Risiko wäre. Diese Männer sind sicherlich nicht dumm, und wenn ich in der Nähe bleiben würde, würden sie auch sicher darauf kommen, dass ich Samu etwas verraten habe. Und aus diesem Grund hatte ich Beschlossen, vorerst wieder nach Köln zu gehen, und eine Zeit lang abzuwarten. Was eine Eine Zeit lang bedeutet konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau sagen.
Das Taxi hielt letztendlich am Bahnhof, und somit bezahlte ich und nahm kurz darauf meinen Koffer entgegen, welchen der Fahrer mir aus dem Kofferraum gehieft hatte. Während ich in das Gebäude hinein lief, um ein Ticket zu kaufen, bemerkte ich, wie mein Schritt automatisch langsamer wurde. Ich wollte nicht gehen. Doch ich wusste, dass wenn ich es nicht tat, Samu in großer Gefahr wäre, und sein Leben war mir viel zu wichtig, um es aufs Spiel zu setzen. Ich atmete einmal tief ein und aus, bevor ich mich an die Schlange für die Bahnfahrkarte anstellte.
Kurz darauf saß ich auch schon in dem Zug nach Köln, aber ich musste Samu unbedingt wieder sehen, dass war klar. Auch wenn ich wusste, dass er mir vielleicht nie wieder Vertrauen oder verzeihen könnte. Aber ich tat es, um ihn zu beschützen. Ich würde ihn immer beschützen.
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Leider ein vergleichbar sehr kurzes Kapitel, aber wenn ich die 100 voll bekommen möchte, muss ich jetzt kleinere Updates machen, tut mir leid :/
Das Endkapitel steht schon, und das zweite Buch ist auch in den Startlöchern, ich denke das ich auf jeden Fall nächstes Jahr im April/Mai anfangen werde, es hier zu starten.
Also, bis zum nächsten Kapitel! <3
#noch 9
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Pure Chance
FanfictionLina ist gerade nach Köln gezogen, um dort ihr Studium zu beginnen. Durch Zufall lernt sie am Bahnhof Andre kennen, und durch ihn wird sie sofort in die Internet-Szene hinein gezogen. An ihrem Geburtstag bekommt Lina Konzertkarten für die Band Sunr...