Kapitel 52

1K 30 0
                                    

"Angelina! Wait, please!"

Ich wollte erst einfach weiter laufen, doch seine Stimme klang so verletzlich, dass ich einfach nicht gehen konnte. Ich hatte schon immer ein schwaches Selbstbewusstsein. Also drehte ich mich zu Samu um. Als er sah das ich , mal wieder, weinte, kam er zu mir und nahm mich fest in den Arm.

"I'm so sorry..."

Das weinerliche in seiner Stimme brachte mich fast um, und ich drückte ihn verzweifelt noch näher an mich. Warum kann es nicht immer so sein? Was hat er nur für Probleme...ich kann mich nicht jedes mal fertig machen lassen nur um dann wieder in seine Arme zu fallen. Aber so richtig dagegen ankämpfen kann ich auch nicht. Samus Umarmung war so warm und kuschelig, da er einen weichen, dunkelblauen Pullover anhatte. Ich spielte mit seinen Haaren, und ich konnte mir vorstellen das er leicht Lächeln musste. Nach einer halben Ewigkeit ließen wir voneinander ab.

"Stay with me tonight. I beg you."

"Samu, ich weiß nicht so recht weil..."

"Please. Lass uns morgen reden. Come with me."

Ich konnte ihm nicht wiederstehen, und so lief ich hinter ihm her zu seiner Wohnung, gespannt, was die Nacht uns noch brachte.

Nun ja, wirklich laufen konnte man das nicht nennen. Da ich heute fast noch nichts gegessen hatte Schlug der Alkohol natürlich sofort zu. Ich torkelte als durch die Gänge, und als ich letztendlich gegen eine große Fensterscheibe lief drehte Samu sich zu mir um und lachte sich erst einmal ordentlich kaputt.

"Sagtest du nicht du bist nicht drunk?"

Ich richtete mich wackelig auf.

"Haha, du bist so luuustig."

Oh Gott. Ich kam mir grade sowas von bescheuert vor. Mein Unterbewusstsein schien auf mich einzuschlagen, doch mein Körper und meine Stimme reagierten nicht wirklich auf das was ich dachte beziehungsweise machen wollte. Samu kam Lächeln auf mich zu und hob mich hoch, sodass ich in seinen Armen lag. Ich ließ meinen Kopf gegen seine Brust sinken und versuchte mich etwas zu beruhigen.

Samu stieß mit dem Fuß die Tür zu seinem Apartment auf, er hatte sie also doch nur angelehnt gehabt. Er lief mit mir zu der kleinen Erhebung auf welcher sein Bett stand, und anschließend ließ er mich vorsichtig auf die Matratze sinken. Er wollte mich gerade loslassen, als ich meine Hände in seinen Nacken legte und ihn somit dazu brachte, sich über mich zu beugen. Es war dunkel in dem Raum, und nur kleine, bläuliche Strahlen des Mondes fielen durch das große Fenster direkt an der Wand neben dem Bett. Eine Hälfte von Samus Gesicht und seine Haare wurden leicht von ihnen erhellt, und ich ließ meine Hände zu seinen Haaren wandern, bis ich sie letztendlich ganz darin vergrub.

Ich spürte , wie sein Atmen schwerer wurde, und wie sein Gesicht immer näher zu meinem kam. Ich sah ihm in die stahlblauen Augen, und endlich legte er seine Lippen auf meine. Der Kuss war nicht mehr so zärtlich wie die letzten, und er fühlte sich unglaublich warm an.

Um kurz Luft zu holen ging er mit dem Kopf ein bisschen höher, und blickte mich atemlos an.

"Samu..."

"Yeah?"

"I feel like making love to you."

Ich säuselte ihm den Songtext ins Ohr, woraufhin er leise lachen musste. Seine Stimme war heiser, und ich konnte mich einfach nicht mehr zurück halten. Ich weiß nicht ob es daran lag das ich keine Jungfrau mehr war oder das ich angetrunken war, aber ich wusste das ich Samu brauchte, und zwar jetzt. Ich sah ihn fordernd an, und er strich mir liebevoll durch die Haare.

"Baby, you know how badly I want this, aber du bist betrunken. I want you to be sober when it happens."

"Hmmm...no...Samu, please..."

"Damn, don't do this to me..."

Er küsste mich leidenschaftlich, und ich spürte wie mein Körper vibrierte. Als ich dachte dass er nun endlich nachgegeben hätte, löste er sich von mir und deckte mich zu. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und streifte mir noch die Haare aus dem Gesicht. Das war das letzte was ich von diesem Abend mitbekommen hatte.

Pure ChanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt