Kapitel 90

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Ich kam langsam wieder zur Vernunft, jedoch konnte ich meine Augen noch nicht öffnen, weswegen meine Wahrnehmung auch etwas eingeschränkt war. Ich spürte, wie jemand mir mit einer großen, warmen Hand über die Haare und die Stirn Strich. Ganz offensichtlich lag mein Kopf auf einem weichen Untergrund, mein Körper jedoch auf etwas hartem. Jetzt kam mein Geruchssinn ins Spiel, und mir stieg sofort der angenehme, männliche Duft in die Nase, welcher wie Balsam für meine Seele war. Kurz darauf hörte ich eine Stimme, sie war tief und rau, und sie erinnerte mich an irgendetwas. An Musik. Ja, sie war für Musik wie meine Ohren. Langsam vernahm ich, wie etwas gesagt wurde, offensichtlich zu mir.
"Baby, please, wake up! I need you...god, I need you more than you'll ever know. And I know that you can't hear me now, but I'm so sorry. I should've listened to you...and I shouldn't have said that I have a girlfriend. Yes, it's somehow true, but I already left her after we made love and...god I feel so stupid. I should've protect you from this asshole, but I didn't. Baby, please. Wake up! I warnt you to hear me...I Love you! I Love you..."
"Samu..."
Ich hatte ihn erkannt, und mein Verstand sagte mir, dass ich in seinem Schoß lag und die Augen öffnen sollte. Meine Lider zuckten, und Sekunden später schlug ich die Augen auf, um in seine blauen Augen zu sehen.
"Baby!! Are you okay? I'm so sorry, please, don't be angry, I..."
Samu wollte anscheinend alles was er eben schon sagte wiederholen, jedoch hatte ich davon alles mitbekommen, und um ehrlich zu sein war ich auch etwas erleichtert, auch wenn er eine Freundin in der Nacht gehabt hatte, ich sollte mich nach meiner Aktion wohl damit zufrieden geben das sie nun nicht mehr zusammen waren.
"Samu, es geht mir gut... Ich habe dich gerade gehört..."
"You've heard me...?"
"Ja."
"Shit."
Samu blickte zur Seite , und ich versuchte, meine Hand zu deiner Wange zu bewegen, und ihn somit dazu zu bringen , mich wieder anzusehen.
"Du hast gesagt du liebst mich."
Er schloss seine Augen für einen kurzen Moment, und blickte danach wieder zu mir herunter.
"I mean it."
Ich konnte ein kleines Lächeln hervorbringen , und mit meinem Daumen Strich ich Samu sanft über seinen Backen.
"Ich liebe dich auch."
Als ich dies sagte, hellte sein Gesicht sich auf, und er sah mich verwundert an.
"Really?"
"Ja, wirklich. Ich will nicht das uns immer irgendetwas trennt. Ich liebe dich, und das war schon immer so, auch wenn ich es mir selbst vielleicht nicht immer eingestanden hatte."
Samu lächelte nun auch, und schon spürte ich seine Lippen endlich wieder auf meinen, und es fühlte sich wie eine Explosion in meinem inneren an, und mein Herz schien sich aus seinen Ketten befreit zu haben. Samu liebte mich, und ich war mir sicher, das er es so meinte. Es war immer so gewesen als würde das Universum einfach nicht wollen das wir zusammen sind, und es wird auch sicher noch einiges passieren, aber für jetzt war ich froh, dass ich bei ihm war, und nicht weggegangen bin, beziehungsweise war ich froh das er mich nicht alleine gelassen hatte.
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Samu war gerade erneut in einer Besprechung gewesen, weswegen ich mir etwas die Beine auf dem Gelände vertritt. Ich schlenderte durch den kleinen Wald, der hinter dem Studio lag, und verschränkte meine Arme, da es schon sehr frisch war. Mein Atem bildete einen kleinen Nebel in der Luft, und meine Nase und Wangen mussten sich sicherlich rötlich gefärbt haben. Als ich so vor mich hin summte, hörte ich plötzlich das knacken eines Astes im Wald, weswegen ich schnell herum wirbelte. Ich hatte immer etwas Paranoia gehabt, aber das hier hatte ich mir nicht eingebildet. Nachdem es aber extrem ruhig gewesen war, lief ich einfach weiter, und gerade als ich einen anderen Weg einschlagen wollte, spürte ich eine Hand an meiner Schulter. Mein Atem wurde schwerer, und als ich mich herum drehte, blickte ich auf eine schwarze Kapuze, welche an einem ebenso schwarzen Pulli befestigt war. Die Person vor mir war groß und ziemlich muskulös, und jetzt erinnerte ich mich. Genau diese Person hatte Samu damals mit jemandem anderen hinter der Bar verschlagen! Ich trat automatisch einen Schritt zurück, doch dann wurde ich am Handgelenk festgehalten.
"Wenn du schreist, wird dein Liebster direkt umgebracht."
Ich atmete mittlerweile schon fast gar nicht mehr, ich traute mich nicht einmal ein Geräusch zu machen, weswegen ich meine Lippen fest aufeinander presste, und ganz leicht nickte. Ich hatte viel zu große Angst vor diesem Typen, nachdem ich gesehen hatte, was er mit Samu gemacht hatte.
"Gut. Du musst ihn verlassen. Sag ihm das du ihn nicht mehr liebst, und das du gehen musst. Und dann gehst du gefälligst auch. Verschwinde von hier. Und nur damit du es weißt, sobald du ihm irgendwelche Zeichen gibst oder ihm von diesem Gespräch erzählst...wirst du ihn nie wieder lebend sehen."
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Mein Herz raste noch immer wie wild, als ich an Samus Tür klopfte, und diese anschließend öffnete. Ich musste mich bemühen, nicht in Tränen auszubrechen, als ich sein Gesicht sah, in dem Moment als er mich erblickte. Seine Augen hellten sich schlagartig auf, und sein Mund hob sich zu dem Lächeln, welches ich so liebte. Und jetzt musste ich ihm sagen, dass ich ihn verlassen werde. Bei dem Gedanken daran bekam ich eine Gänsehaut, doch es war viel schlimmer daran zu denken, dass er tot sein könnte. Schnell ging ich zu ihm hin, um es hinter mich zu bringen. Meine Sachen hatte ich schon zu einem Taxi gebracht, als Samu noch in der Besprechung war, und gerade als ich auf dem Weg zum Studio gegangen bin, sah ich, wie er durch den Flur lief, weswegen ich noch etwas gewartet hatte.
"Hey Baby, was ist los?"
"Samu...ich...ich muss gehen."
Er blickte mich verwundert an, und sein Lächeln verschwand.
"No, you don't have to go, I Said I talked to your teacher, it's okay, really."
"Es...es ist nicht wegen der Uni, Samu. Es ist...wegen dir. Ich..."
Ich bemerkte, wie die ersten Tränen aus meinen Augen quollen, doch ich bemühte mich, sie zurück zu halten, und meine Stimme etwas zu regulieren, denn momentan schwankte sie nur noch.
"Ich liebe dich nicht , Samu."
Ich wollte gerade die Tür aufreißend und hinaus laufen, als ich spürte, wie Samu mich am Arm festhielt.
"I...I Don't Understand! Please , please Listen to me. You can't do this to me! When I look at you and you smile, even when it's just for a split of a Second, everything stops and your smile pierces through all of the Bad in my life and all is well again. The last few months were so painful, I missed you, every day, every night! Look, I Would not simply go to the end of the world with you. I will search through the whole universe. Heaven and hell can't stand in my way. Simply saying 'I love you' doesn't describe my feelings for you. And I know you feel the same! I don't know what happened, but please, don't go! We've had this to many times before, and I won't let you leave now."
Während er dies sagte, schoss nun die Flüssigkeit aus meinen Augen und strömte über meine Wangen, und ich drückte mich für eine Sekunde in seine Arme. Er umschloss mich , so fest es nur ging, und ich spürte meine Haut unter seiner Berührung vibrieren. Ich liebte ihn doch, ich wollte nicht gehen! Aber er würde sterben wenn ich es nicht tue. Er würde sterben! Schnell riss ich mich aus seinen Armen, schnappte mir den Schlüssel zu seiner Wohnung, sperrte die Tür hinter mir zu, und rannte so schnell ich konnte hinaus zu dem Taxi, welches schon auf mich wartete. Ich schleuderte die Tür zur Beifahrerseite auf, sass mich auf den Sitz, und knallte dann die Tür zu.
"Haben sie einen Zettel und einen Stift?"
Der verwunderte Taxifahrer reichte mir tatsächlich einen Block und Dauerschreiber, und schnell kritzelte ich etwas auf das Papier. Ich konnte ihn nicht einfach so alleine lassen, es würde mir das Herz zerreißen, und somit ging in die Gefahr ein, ihn ganz zu verlieren.
"Wurde erpresst, Pass auf dich auf. Ich finde einen Weg. Ich liebe dich. "
Gerade als ich den Stift abgesetzt hatte, stürmte Samu auch schon aus dem Studio, und rannte auf das Taxi zu. Ich kurbelte das Fenster einen Spalt weit herunter, so, dass es kaum zu sehen war, und als Samu an die Scheibe klopfte, schob ich so unauffällig wie es ging den Zettel durch die Scheibe. Samu war zum Glück nicht dumm gewesen, und hatte den Zettel während er an das Glas klopfte in die Hand genommen und diese zu einer Faust geschlossen, sodass man ihn nicht erkannte. Ich atmete aus, und sagte zu dem Fahrer, er solle los fahren, und das tat dieser auch. Ich hoffte nur, dass niemand etwas von dieser Sache mitbekommen hatte, sonst...sonst wird er bald nicht mehr hier sein.
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Jetzt geht's aber ab :o
Mal wieder etwas Action in den letzten Kapiteln des Buches :D

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