Kapitel 79

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Ich stürmte aus dem Wohngebäude heraus, und als ich im Freien angekommen war wurde ich von einem eisigen Wind empfangen, und ich hatte nicht einmal eine Jacke dabei. Widerstrebend machte ich mich zügig auf den Weg zu meinem Auto, welches ja schon ein gutes Stück weit weg von Steves Wohnung stand.Während mir also die Kälte um die Ohren blies und meine Nase wahrscheinlich glühend Rot wurde, ärgerte ich mich darüber, dass wir gestern nicht einfach mit dem Auto zu seinem Apartment gefahren sind, denn dann müsste ich mich jetzt nicht noch unter Zeitdruck abhetzen.

Ich musste unbedingt noch zu meiner Wohnung um meine gesamten Sachen für die Uni zu schnappen, des weiteren konnte ich bestimmt nicht in diesen Klamotten dort auftreten, immerhin habe ich ja auch mit ihnen geschlafen, und das ging wirklich gar nicht. Ich spürte, wie meine Haut anfing sich zusammen zu ziehen, und ich versuchte mich irgendwie warm zu halten, in dem ich meine Arme um mich selbst schlang. Als ich dies tat konnte ich unter meinen Händen die jeweilige Gänsehaut spüren, und ich war mir sicher, dass ich in den nächsten Tagen eine üble Erkältung bekommen würde. Es reicht ja nicht schon das ich heute zu meinem Hauptkurs zu spät kam, ungeduscht und ohne etwas zu Essen im Bauch. Ich kniff meine Augen zusammen, und ging immer weiter auf dem Bürgersteig entlang. Ich war bestimmt noch keine fünf Minuten gelaufen, doch es fühlte sich so an, als wäre ich schon Stunden unterwegs gewesen. Plötzlich wurde ich aus den Gedanken gerissen, als ein Auto auf der Straße direkt neben mir hielt. Ein Fenster wurde gesenkt, und ich hörte, wie mich jemand ganz offensichtlich ansprach.

„Hey, brauchst du vielleicht eine Mitfahrgelegenheit?“

Als ich mich sichtlich verwundert zur Seite drehte um den Fahrer anzusehen, blickte ich in keine geringeren Augen als die von dem tätowierten Typ, in den ich letztens herein gelaufen bin. Na super, noch peinlicher ging es aber nicht?

„Oh, nein, ich komme schon klar.“

Während ich redete hörte selbst ich heraus, wie sehr meine Stimme zitterte, doch davon ließ ich mich nicht beirren. Entschlossen ging ich weiter, doch ich merkte, dass der Kerl auf einmal langsam neben mir her fuhr, seine Scheibe hatte er noch immer herunter gelassen.

„Komm schon , ich sehe doch wie kalt du hast. Du erfrierst ja gleich.“

Ich tat einen langen Atemzug, und blieb letztendlich stehen. Ich musste sagen, er hörte sich eigentlich verdammt nett an, doch ich glaubte, dass dies nur eine seiner Maschen ist. Schlecht sah er nämlich nicht aus, er hatte so einen typischer Bad- Boy Stil, auf den die meisten Mädchen total abfahren. Zugegeben, mir gefiel das auch ganz gut, doch ich hatte manchmal die Fähigkeit hinter die Traumtyp – Fassade zu blicken, Wie gesagt , nur manchmal. Widerwillig ging ich auf sein Auto zu, öffnete die Beifahrertür und ließ mich neben ihn auf den Sitz fallen. Nachdem ich die Tür wieder zugeschlagen hatte und ein leises „Danke“ gemurmelt hatte, sah ich, wie er mir seine Hand hinhielt.

„Ben.“

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