Kapitel 15

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Hey hier bin ich wieder mit nem neuen Kapi

Vorhang auf

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15. Kapitel

Wie lange wollte er dieses Spielchen eigentlich noch mit mir spielen? So lange, bis ich irgendwann nachgab und ihn tatsächlich küsste? Auf den Kuss selbst kam es ihm mit Sicherheit nicht an, sondern eher darauf, meinen Willen zu brechen und genau deshalb wollte ich ihm diesen Gefallen nicht tun. Entschlossen nahm ich all meinen Mut zusammen und zog herausfordernd eine Augenbraue nach oben.

„Und wenn nicht?"

Wie so oft zierte ein freches Grinsen seine Lippen, was bei ihm einfach umwerfend aussah und ich sogar freiwillig darauf verzichtete, mich darüber aufzuregen, obwohl ich es hasste, wenn er sich so über mich lustig machte. Irgendwie hatte er eine Begabung dafür, dass man sich ihm unterlegen fühlte, ohne dass er großartig etwas dafür tun musste und allein schon sein Grinsen reichte aus, um einem dieses Gefühl zu geben. Noch dazu fiel mir so einmal mehr auf, wie gut er eigentlich aussah und es war geradezu eine Schande, dass so ein schöner Körper von so einem hässlichen Charakter verdorben wurde.

Wenn er es sich nicht zum Ziel gemacht hätte, die Schule zu tyrannisieren, hätte er durchaus in mein Beuteschema passen können. Am besten gefielen mir die schokoladenbraunen Augen, die einen immer so frech anblitzten, aber auch sehr ernst aussehen konnten. In ihnen spiegelte sich Zayns Gefühlswelt wieder, auch wenn er meist erfolgreich versuchte, diese zu verstecken und genau das machte sie für mich so interessant. Genau genommen war allerdings sein gesamtes Gesicht nahezu perfekt.

„Das wäre aber sehr schade, weil ich deiner Freundin nur ungern weh tun würde", meinte er gespielt betroffen und trat zu meiner größten Freude sogleich wieder einen Schritt zurück.

Allerdings wurde mir bewusst, dass ich mal wieder verloren hatte und ich ließ frustriert die Schultern hängen.

„Was willst du?", fragte ich und klang dabei ungewollt fast schon ein wenig genervt.

Wieder schlich sich ein triumphierendes Lächeln auf Zayns Lippen, für das ich ihn hätte erwürgen können, sähe er dabei nicht so verdammt gut aus und er legte theatralisch den Zeigefinger an sein Kinn und tat so, als würde er nachdenken. Ungeduldig verlagerte ich mein Gewicht von einem Bein aufs andere und strich mir meine Haare hinter die Ohren. Eigentlich hätte ich mir schon von Anfang an denken können, dass er die Situation erst mal auskosten würde, aber ich hatte die Hoffnung eben noch nicht ganz aufgegeben. Vergebens. Erst ging er ein paar Mal hin und her, musterte mich dabei von oben bis unten und setzte dabei ein kritisches Gesicht auf, dann blieb er direkt vor mir stehen und wiederholte diesen Vorgang und schließlich trat wieder auf mich zu, bis er ganz dicht vor mir stand.

„In genau einem Monat ist das Treffen mit Jay und bisher hab ich noch nicht die Begleitung festgelegt. Weißt du, es wäre nicht schlecht, wenn ich dich dabei haben könnte, weil du mit Sicherheit Eindruck auf ihn machen wirst. Das heißt wir treffen uns dann mit den anderen am Bahnhof und werden dann gemeinsam dahin fahren. Näheres erfährst du dann ein paar Tage vorher, weil ich das erst noch mit Harry abklären muss."

Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet und ich war mehr als froh, dass seine Forderung vergleichsweise klein ausgefallen war, denn immerhin hätte er auch einfach einen Auftrag daraus machen können. Allerdings konnte ich mir nichts unter diesem Treffen vorstellen und das beunruhigte mich ein bisschen, aber ich hatte ja noch jede Menge Zeit und vielleicht sah die Welt bis dahin ganz anders aus. Trotzdem wollte ich gerne schon jetzt genaueres erfahren, damit ich abwägen konnte, ob nicht doch ein Kuss das kleinere Übel wäre. Einmal mehr siegte also meine Neugier über die Vernunft und ich räusperte mich nervös, bevor ich genug Mut aufbringen konnte, um die Frage zu stellen.

„Bitte Zayn, kannst du mir nicht jetzt schon sagen, was das für ein Treffen und wer Jay ist?"

Grinsend zog er eine Augenbraue nach oben und sah mich einen Moment lang einfach nur stumm an, sodass ich befürchten musste, er würde jede Sekunde ein Messer aus seinen weiten Baggys zaubern und mich damit abstechen. Seine Augen tasteten jede Stelle meines Körpers ab und überall wo ich seinen Blick spürte, begann es zu kribbeln. Sein Cap warf einen Schatten über sein Gesicht, was ihn irgendwie noch unberechenbarer machte und mit einem Mal verstand ich wirklich jeden anderen, der jemals Angst vor Zayn verspürt hatte. Selbst allein und ohne seine Männer, die jeden verprügelten, wenn man ihm nur irgendwie zu nahe kam, konnte er durchaus respekteinflößend sein.

Erschrocken keuchte ich auf, als er mich auf einmal an die Wand drückte und seine Lippen auf meine presste. Er nutzte meinen Schreck und die Tatsache, dass ich meine Lippen leicht geöffnet hatte, um seine Zunge in meine Mundhöhle gleiten zu lassen, doch ich war noch immer zu perplex, um sie auf schnellstem Weg wieder hinaus zu befördern, wie ich es eigentlich hätte tun sollen. Mit seiner Zunge stupste er immer wieder die meine an und wollte mich so wahrscheinlich provozieren, sodass ich doch noch auf seinen Kuss einging. Augenblicklich spannte sich alles in mir an und ich stieß ihn von mir weg.

„Was war das bitteschön?", schimpfte ich und vergas dabei ganz, wen ich vor mir hatte und dass ich vielleicht lieber nett zu ihm sein sollte.

„Ein Kuss", erklärte Zayn nüchtern. „Als Belohnung erzähl' ich dir auch ein bisschen mehr über das Treffen, was hälst du davon?"

„Wunderbar", zischte ich. „Du hättest mich auch mal fragen beziehungsweise vorwarnen können!"

Was fiel dem Kerl ein, sich einfach das zu nehmen, was er wollte ohne wenigstens erst einmal darum gebeten zu haben. Wahrscheinlich waren er und sein Bruder Harry total verzogen und kannten es gar nicht anders, was auch ihren schwer verdorbenen Charakter erklären würde. Allerdings konnte ich nicht leugnen, dass mir dieser Kuss einmal mehr eindrucksvoll bewiesen hatte, wie begehrenswert Zayn sein könnte, wären da nicht gewisse unschöne Tatsachen. Er war wie ein Teufel im Engelskostüm und hätte ich nicht gewusst, wen ich da vor mir hatte, wäre ich sicher auf seine Masche hereingefallen.

„Hätte ich tun können, ja. Hab' ich aber nicht, wie du siehst", grinste er und ich wünschte mir auf der Stelle einen Wirbelsturm herbei, der ihn erfasste und mit sich riss, sodass diese Schule ihn nicht mehr länger ertragen musste. „Willst du jetzt mehr darüber wissen oder nicht?!"

„Ja, will ich."

„Na gut", begann er. „Jedes Jahr ist ein Treffen der beiden größten Gangs in der Stadt und es wird um das Revier gekämpft. Dabei gibt es mehrere Disziplinen, aber jeder darf nur einmal antreten und wer am Ende die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt. Jay ist der Anführer der anderen Gang und obwohl er jedes Jahr verliert, fordert er uns immer wieder neu heraus. Dieses Jahr habe ich allerdings so meine Bedenken, weil uns ein wichtiger Mann fehlt."

Fast schon ein wenig bedrückt sah er zu Boden und es war das erste Mal, dass er meinem Blick auswich und nicht umgekehrt. Irgendetwas schien dahinter zu stecken und ich hatte das Gefühl, endlich mal auf etwas Wichtiges gestoßen zu sein. Neugierig betrachtete ich ihn weiter und wartete, bis er weiter sprach, da ich noch immer nicht sehr viel wusste. Er räusperte sich.

„Jedenfalls bringt der Chef, c'est moi" - er deutete auf sich - „jedes Jahr eine weibliche Begleitung mit und es gilt die Schönheit der jeweils anderen zu übertrumpfen. Ich hätte allerdings gerne jemanden aus der Gang und da geb ich dir Kellya gegenüber eindeutig den Vorzug."

Ungläubig sah ich ihn an und war im selben Moment sicher, mich verhört zu haben, denn wie sollte ich ein anderes Mädchen an Schönheit überbieten. Ich war leider nur Durchschnitt und ich zweifelte stark daran, dass Jay sich nicht irgendein perfektes Model aufreisen und vorführen würde.

„Mach dir keine Sorgen, das zählt nicht zu den eigentlichen Disziplinen", beruhigte Tom mich, als er meinen Blick bemerkte. „Wir brauchen dich schließlich noch für etwas anderes, aber dazu erklärt dir Harry irgendwann anders mehr. Für dich ist es erst mal wichtig, dass du schön weiter lernst und dann müssen wir dir noch ein Abendkleid besorgen, aber das machen wir auch zu einem anderen Zeitpunkt..."

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Woah was ein Kerl ;)))

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HE (Zayn Malik FF)[wird Überarbeitet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt