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29. Kapitel
Vierundzwanzig zu Zweiundzwanzig. Alex hatte verloren und unsere Pechsträhne wollte auch nicht abreisen, als wir zurück zur Strandbar gingen, wo Lou inzwischen eine Art Lagerfeuer angezündet hatte, um das sich alle dankbar niederließen, da es eine immense Wärme ausstrahlte. Liam hatte in der Kategorie ‚Kampf männlich’ gesiegt – bisher unser einziger Sieg, denn sowohl Kellya, als auch Josh hatten in ihren Disziplinen ‚Kampf weiblich’ und ‚Streetdance’ kläglich versagt. Es stand also drei zu eins und allmählich wurde sogar Zayn unruhig, der mit so vielen Niederlagen wohl nicht gerechnet hatte. Ich wollte gar nicht daran denken, dass er noch heute Abend eventuell ein Tattoo auf seinen Rücken bekommen würde, wenn die Verbleibenden auch noch versagten.
Meiner Rechnung zu Folge blieben noch drei Kategorien, wobei für die letzte ganze zwei Punkte verteilt wurden. Um zu gewinnen, dürften wir ab jetzt keinen einzigen Punkt mehr verlieren, was natürlich noch mehr Druck für mich bedeutete. Man merkte deutlich wie bei uns allen die Anspannung immer mehr stieg, während Jays Leute von Minute zu Minute ausgelassener wurden und jedes Mal laut grölten, wenn ihr Anführer einen Witz aufkosten der Brüder gemacht hatte, wobei Harry sein Lieblingsopfer darstellte. Natürlich sprach er mit Absicht so laut, dass wir anderen jedes Wort mithören konnten und Zayn, der sowieso schon mehr als gereizt war, drohte jeden Moment der Kragen zu platzen.
Zum Glück war jetzt Pause und die Gemüter konnten sich erst mal wieder beruhigen, wobei beruhigen nicht wirklich der richtige Ausdruck war, da Zayn seine komplette Wut an den Verlierern ausließ und Liam befahl, sich jeden vorzunehmen, der es wagte, ihm zu widersprechen. In Momenten wie diesen wurde mir wieder klar, warum ich Zayn nicht leiden konnte und warum alle Angst vor ihm hatten. Glücklicherweise hatte ich mich inzwischen ein bisschen von ihm abgesondert und zu den anderen auf den Boden gesetzt, um näher am Lagerfeuer zu sein. Damit ich nicht auf dem kalten, gefrorenen Sand Platz nehmen musste, hatte ich die Decke am Boden ausgebreitet und saß nun dicht neben Alex und Lou am Feuer. Letzterer hatte seine Jacke um uns Beide gelegt, was nicht besonders viel nützte, da es sich dabei lediglich um eine etwas zu kurz geratene Lederjacke handelte, aber seine Gegenwart sorgte schon dafür, dass mir nicht wieder kalt wurde und außerdem zählte ja der gute Wille.
Ganze dreißig Minuten hatten wir noch Zeit, um uns wieder zu regenerieren und trotzdem war das meiner Meinung nach viel zu wenig Zeit. Laut Lou war ich als vorletzte dran und mir zog sich jedes Mal der Magen zusammen, wenn ich daran dachte, was mir noch bevor stand. Unruhig rutschte ich immer wieder hin und her und es half auch nichts, dass mir meine Sitznachbarn ständig gut zuredeten und versuchten mir Mut zu machen. Nachdem ich gesehen hatte, dass Jays Männer allem Anschein nach tatsächlich nicht so unfähig waren, wie sie aussahen, wuchs meine Nervosität ins Unermessliche.
„Alex, du solltest langsam los, deinen Auftrag erledigen“, ertönte plötzlich Zayns Stimme direkt hinter uns und wieder fuhr ich erschrocken zusammen, was nur erneut bestätigte, dass meine Nerven wie Drahtseile gespannt waren, denn so schreckhaft war ich normalerweise nicht.
Zu meiner Enttäuschung richtete sich der Skateboardlehrer tatsächlich auf und ließ zwischen Kellya und mir eine Lücke, sodass uns Beiden augenblicklich wieder kalt wurde. Allerdings konnte ich verstehen, dass Alex momentan wohl besser daran tat, seine Aufträge unverzüglich, ohne zu murren und vor allem zufrieden stellend auszuführen.
„Ähm… es gibt da ein Problem“, druckste er herum. „Also weißt du,… das Foto… das Foto, was du mir gegeben hast… ich hatte es echt immer dabei… aber irgendwie… ich weiß auch nicht warum… aber es ist weg und…“
Gedanklich verpasste ich mir gerade eine kräftige Ohrfeige, da er wegen mir jetzt wohl noch tiefer in der Patsche saß. Ich wusste ja, wo das Foto war und wer es genommen hatte, genau wie Zayn, der das ganze zu meiner Erleichterung wohl mit Humor nahm und mich nur tadelnd ansah, bevor er Alex ein Stück von uns wegzog und ich nicht mehr verstehen konnte, was die Beiden mit einander beredeten. Allerdings sah der Skateboardlehrer nicht mal mehr ansatzweise so beunruhigt aus, verabschiedete sich nur mit einem knappen Gruß und war kurz darauf auch schon verschwunden, um seinen Auftrag zu erledigen, was auch immer das war.
Am liebsten hätte ich da jetzt ein bisschen nachgeforscht, doch das war mir leider nicht möglich, da Zayn wieder zurückkam und den leeren Platz einnahm. Zwar war es jetzt nicht mehr so kalt, aber dafür war meine Pause jetzt gelaufen, da ich nicht mehr frei reden konnte. Vielleicht würde ich Alex selbst fragen, was das für ein Auftrag war und ihm erzählen, wer das Foto gefunden hatte, wenn ich das nächste Mal Unterricht bei ihm hatte. Wahrscheinlich würde er mir freiwillig sowieso nichts verraten, aber man konnte da ja eventuell ein bisschen nachhelfen. Immerhin wusste ich Sachen über ihn, die die Brüder besser nicht erfahren sollten, auch wenn ich eigentlich nicht auf solche Methoden zurückgreifen wollte.
„Du weißt, warum du das alles hier machst?“, fragte Zayn in diesem Moment und ich blickte irritiert auf.
Hatte er tatsächlich mich gemeint oder redete er über meinen Kopf hinweg mit Lou, der noch immer einen Arm um mich geschlungen hatte? Scheinbar sprach er wirklich mit mir, denn er sah mir direkt in die Augen und wartete offenbar auf eine Antwort.
„Warum ich was mache?“, forschte ich nach.
Zayn griff in seine Tasche und kramte nach kurzer Zeit eine Schachtel Zigaretten hervor. Seelenruhig zündete er sich eine am Lagerfeuer an und lehnte sich dann wieder zurück, wobei er sich mit einer Hand nach hinten abstützte. Von seiner Gereiztheit war nichts mehr übrig und er wirkte ziemlich entspannt und beherrscht.
„Na das alles hier. Warum du dir das antust und den ganzen Druck auf dich nimmst. Warum du später antreten wirst“, erklärte er und nahm einen tiefen Zug.
Nachdenklich beobachtete ich, wie er den Rauch wieder ausstieß und starrte dann ins Feuer. Gute Frage eigentlich. Warum nahm ich das alles auf mich, wenn ich doch wusste, dass alles auf Lira zurückfallen würde, sollte ich versagen? Eigentlich hatte er mich ja praktisch dazu gezwungen, denn ein ‚nein’ akzeptierte Zayn Malik nun mal grundsätzlich nicht. Auch das wäre meiner besten Freundin nicht gut bekommen. Also war sie eigentlich der Grund, warum ich hier mitmachte und mir die letzten Nächte teilweise um die Ohren geschlagen hatte.
„Ja, weiß ich“, bestätigte ich.
Zayn rauchte seine Kippe auf und schnipste den übrig gebliebenen Filter in den Sand, wo er weiter vor sich hin glühte.
„Und warum?“
Am liebsten hätte ich ihn jetzt angebrüllt und ihm gesagt, dass er das doch sowieso schon wusste, dass das alles seine Schuld war oder einfach dass ihn das nichts anging, aber gerade heute sollte man ihn wohl besser nicht reizen.
„Wegen Lira“, antwortete ich deswegen nur knapp.
„Nur wegen Lira?“ Ich nickte. „Sicher?“
Was sollte denn das jetzt? Hatte er auf eine bestimmte Antwort gehofft die ich ihm nicht gegeben hatte? Hatte er gehofft, ich würde mitmachen, um seine Ehre zu verteidigen? Hatte er gehofft, ich würde für ihn mitmachen?
„Ja, sicher“, schnaubte ich und musterte wieder die tanzenden Flammen vor mir.
Eine ganze Weile saßen wir einfach schweigend so da und allmählich taten mir vom Sitzen die Knochen weh. So dicht beieinander war es ziemlich unbequem und nahezu unmöglich sich auch nur ein bisschen zu bewegen, was das ganze nicht gerade besser machte. Ohne es zu merken wurde ich immer müder, meine Augen fielen zu und mein Kopf kippte langsam auf Lous Schulter, den das jedoch nicht zu stören schien. Jemand anderen dafür umso mehr.
„Wenn du gewinnst, musst du nie wieder zu Harry in den Unterricht“, sagte Zayn plötzlich ganz dicht an meinem Ohr, sodass ich seinen Atem ganz deutlich auf meiner Haut spüren konnte.
Ich wollte zur Seite rutschen, da es mir unangenehm war, doch da machte mir Lou leider einen Strich durch die Rechnung, der schlicht und ergreifend im Weg war und so presste ich mich einfach noch dichter an ihn.
„Zayn, du hast sie geweckt“, warf er dem Anführer vor, der daraufhin tatsächlich ein Stück zurück wich, wofür ich unendlich dankbar war.
„Es geht sowieso gleich weiter. Außerdem ist das wichtig“, behauptete er, ohne eine Spur von Reue.
„Ich muss nicht mehr in den Unterricht?“, mischte ich mich nun auch mit ein und richtete mich auf, um ihn besser ansehen zu können.
Zayn grinste zufrieden, da er mein Interesse geweckt hatte.
„Jep, vorausgesetzt du gewinnst und das ist noch nicht mal alles. Abgesehen davon, dass ich deine kleine Freundin verschonen werde, hast du dann einen Wunsch frei, was sagst du dazu?“
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Das wars für heute meine lieben ;)
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HE (Zayn Malik FF)[wird Überarbeitet]
Fiksi PenggemarEine Schule. Ein Geheimnis. Und ein Mädchen das dies herausfinden wird. Wenn dieses Geheimnis eine Gang ist in dem Er, Zayn Malik das sagen hat. Was pasiert wenn sie in die Gang von IHM gerät ? Wenn sie sich dort verliebt? Doch in wen? Textausschn...