Kapitel 9

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Hey,

hier ist ein neues Kapi

hoffe es gefällt euch und es kommen viele kommis ;)und votes

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9. Kapitel

„Einen wunderschönen guten Tag", lächelte Harry süffisant und verschränkte die Finger ineinander, bevor er sie auf seinem Knie ablegte.

Schon allein seine arrogante Haltung machte mich wieder wütend, doch ich beließ es dabei, mir vorzustellen, wie ich ihm an die Gurgel sprang und schenkte ihm stattdessen meinerseits ein ironisches Lächeln. Er sah heute wieder blendend aus, von Kopf bis Fuß perfekt gestylt und ohne jegliche Makel, doch sein äußeres Erscheinungsbild konnte mich schon jetzt nicht mehr täuschen.

„Was soll ich hier?'", kam ich sogleich zur Sache, da ich einfach nur noch so schnell wie möglich wieder nach Hause und vor allem raus aus diesem Keller wollte.

Außerhalb dieses einen Zimmers stank es immer noch unangenehm nach Moder und es würde mich nicht wundern, wenn hier unten Ratten herumlaufen würden. Als wäre es nicht schon unangenehm genug sich mit Harry zu treffen, aber nein, er musste natürlich wieder die absolut beste Örtlichkeit dafür wählen. Etwas mehr Stil hätte ich ihm und seinem Bruder schon zugetraut, aber man muss wohl nehmen, was man bekommen kann und ich musste mich wohl mit dem zufrieden geben, was Zayn auswählte.

„Du bekommst hier Unterricht", erklärte Harry und wirkte dabei immer noch vollkommen erhaben.

„Ich bekomme WAS?", stieß ich aus.

War es nicht genug, dass ich mich den ganzen Vormittag durch die unzähligen Fächer quälen und die Vorträge der Lehrer über mich ergehen lassen musste? Noch dazu war dieser Keller nicht wirklich geeignet für Unterricht irgendeiner Art und ich wüsste auch nicht, welcher Lehrer hier freiwillig unterrichten würde und vor allem welches Fach. Das alles machte meiner Meinung nach absolut keinen Sinn, aber ich wurde ja gar nicht nach meiner Meinung gefragt, denn so wie Harry das gesagt hatte, handelte es sich dabei mehr um einen Befehl, als um ein Angebot.

„Unterricht", wiederholte er geduldig. „Aber nicht alleine. Niall ist auch noch nicht fertig und er wird mit dir lernen."

Zwar war ich froh, nicht alleine hier runter kommen zu müssen, um was auch immer beigebracht zu bekommen, aber dennoch hätte ich mir eine bessere Begleitung als Niall vorstellen können. Der Junge war meiner Meinung nach irgendwie seltsam und ich verübelte es ihm noch immer, dass er mich gestern aufgehalten und somit Harry ermöglicht hatte, mich abzupassen. Allerdings konnte er selbst mit großer Wahrscheinlichkeit nicht einmal was dafür, sondern stand genau wie ich unter dem Kommando der Stiefbrüder und hatte einfach zu große Angst davor, sich ihren Befehlen zu widersetzten. Irgendwie war es schon erbärmlich, dass zwei solch schmächtige Jungs praktisch das Sagen über die gesamte Schule hatten und niemand sich traute, ihnen die Meinung zu sagen. Ich selbst war ja weder sehr groß, noch sehr stark, doch es gab genug andere Leute die beides waren und eigentlich nur noch den Mut aufbringen müssten, sich den Brüdern in den Weg zu stellen.

„Und welche Art von... Unterricht... hast du dir da so vorgestellt?", forschte ich wenig begeistert nach, jedoch immer darauf bedacht, ihn nicht wütend zu machen.

„Keine Sorge, es wird dir gefallen", versprach er und hüpfte von seinem Sessel, um in einem der Regale zu kramen, die nur notdürftig aus ein paar Brettern zusammen geschraubt worden waren.

In meiner Fantasie sprang plötzlich eine der rostigen Schrauben aus dem Holz, sodass es in sich zusammen stürzte und Harry unter sich begrub, der den Vorfall zu meinem tiefsten Bedauern nicht überlebte, doch leider sah es in der Realität ganz anders aus und er kehrte unversehrt, dafür aber mit einem Haufen Stoff in den Armen zurück.

„Spann das schon mal auf. Wir warten noch auf Niall", befahl er und drückte ihn Liam in die Hand, der kurz nickte und dann aus dem Raum verschwand.

Wieder einmal war ich mit Harry alleine und ich konnte nicht leugnen, dass mir das unglaublich unangenehm war und das wurde auch dadurch nicht besser, dass er mich mal wieder von oben bis unten musterte. Ich hatte das Gefühl, er könne direkt in mich hineinsehen und meine Gedanken lesen und das behagte mir überhaupt nicht. Für mich war er ein einziges Mysterium und da wollte ich nicht, dass er allzu viel von mir wusste und das womöglich gegen mich verwenden würde. Ich nahm mir fest vor, auf keinen Fall mehr von mir Preis zu geben, als es nötig war, aber dafür zu versuchen, etwas über die Stiefbrüder heraus zu finden. Vielleicht war es möglich, sie durch einen Aufstand oder etwas Ähnliches zu stürzten, sodass ich wieder frei kam. Dieser Liam diente doch offenbar auch nur als Handlanger und ich könnte wetten, dass er damit auch nicht allzu zu frieden war, sodass ich ihn vielleicht auf meine Seite ziehen könnte. Allerdings wollte ich auch über ihn erst mal mehr herausfinden, um nicht Gefahr zu laufen, dass Harry und Zayn von meinem Plan Wind bekamen.

„Ah Niall, schön dass du es noch einrichten konntest", rief Harry plötzlich aus und erst jetzt bemerkte ich, dass noch jemand zu uns in den Raum gekommen war.

Ich seufzte lautlos vor Erleichterung und war dennoch gespannt, was jetzt folgen würde, da der Braunhaarige mir noch immer nicht eröffnet hatte, um welche Art von Unterricht es sich eigentlich handelte und wer unterrichten würde. Allerdings schwieg er noch eine Weile beharrlich und wir verließen zunächst wie Liam vorhin den Raum und betraten eines der anderen Zimmer. Es stand so gut wie leer, nur an einer Wand waren mehrere weiße Laken befestigt, die teilweise allerdings schon fleckig waren oder Löcher besaßen. Auch hier war zum Glück nichts mehr, was von dem abartigen Geruch zeugte, der einem draußen auf dem Gang entgegenschlug.

„Niall, du sprühst das Zeichen heute dreifarbig und verzerrt", befahl Harry, bevor er sich mir zuwandte: „Und dir zeig ich jetzt erst mal, wie das alles funktioniert."

Wir sollten lernen Graffitis zu sprühen und Harry war unser Lehrer?! Die Vorstellung war absurd und doch machte sie mir irgendwie Angst, da ich so wohl oder übel mehr Zeit mit ihm verbringen musste, als mir lieb war. Allerdings musste ich zugeben, dass es mich durchaus reizte, mehr über diese Technik zu erfahren und sie ausprobieren zu dürfen und wenn es nur an dreckigen Bettlaken war.

Es war seltsam von Harry Anweisungen zu erhalten und diese dann auszuführen, während er einem immerzu über die Schulter blickte und kontrollierte, ob man auch alles richtig machte. Auch Niall schien das nicht zu gefallen, doch er schwieg genau wie ich und tat sein Bestes, was Harry jedoch nicht zu reichen schien, denn er unterbrach den Blonden mitten in seiner Arbeit und ließ ihn noch mal von vorne anfangen. Bei ihm musste alles perfekt sein und da Niall offenbar schon länger bei ihm lernte, stellte er an diesen auch höhere Ansprüche.

Mein Graffiti war nämlich bei weitem nicht so gut gewesen und er ließ mich trotzdem weiter machen und lobte mich sogar ab und zu. Allmählich machte es mir richtig Spaß und das, obwohl ich mich ziemlich anstrengen musste und deswegen schon anfing auf meiner Lippe herum zu kauen, wie ich es immer tat, wenn ich mich konzentrierte. Was mich allerdings störte, waren meine Haare da diese mir immer und immer wieder ins Gesicht fielen, sodass ich sie zurück streichen musste und das konnte auf Dauer ziemlich nervtötend sein. Trotzdem ließ ich mich nicht beirren und machte einfach weiter, bis es auf einmal klopfte und ein junges Mädchen herein trat.

„Was willst du?", blaffte Harry sie an und ließ uns zum ersten Mal aus den Augen, um sie anzusehen.

„Zayn ist nicht in seinem Büro und Louis hat gemeint ich soll es dann einfach dir melden, dass Josh heute nicht gekommen ist", erklärte sie und wirkte dabei ziemlich selbstbewusst, was ich von mir zurzeit nicht gerade behaupten konnte.

Erst jetzt bemerkte sie uns und musterte mich ziemlich argwöhnisch, als wäre ich Ungeziefer, das am Boden herumkriecht.

„Die Neue?", fragte sie.

Harry nickte. „Ja. Kellya, sag Liam doch bitte, er soll Josh aufspüren und ihm dann seine gerechte Strafe verpassen, ja? Nur weil Zayn heute nicht da ist, heißt das noch lange nicht, dass er machen kann, was er will."

„Mit Vergnügen", lächelte sie und verließ schließlich den Raum.

Der Unterricht ging weiter und erst als Niall fertig war und ich noch zwei weitere Laken verziert hatte, wurden wir entlassen.

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Heiratsanträge/Morddrohungen/Kommis/Votes ???

HE (Zayn Malik FF)[wird Überarbeitet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt