Kapitel 55

9.2K 454 53
                                    

Oh, ich sehe schon: Die Lager sind gespalten. War ja im Grunde genommen auch nicht anders zu erwarten. ;)

An alle Zayn-Anhänger: Lasst euch gesagt sein, es ist noch nichts entschieden... Viel Spaß!

___________________________________

55. Kapitel

Lou hatte mir angeboten, mich noch bis nach Hause zu begleiten, doch ich hatte dankend abgelehnt. Es waren so viele Dinge geschehen, über die ich in Ruhe nachdenken musste und Zuhause war das dank Nick leider nicht möglich. Ich bildete mir ein, dass es heute ausnahmsweise mal etwas wärmer war und beschloss zurück zu laufen, konnte mir jedoch nur allzu gut vorstellen, dass er darauf keine Lust hatte. Auf der anderen Seite wusste ich, dass ich total überdreht sein würde, würde er mich Nachhause bringen und auf diese Peinlichkeit konnte ich getrost verzichten. Manchmal war es einfach besser, sich gegen seine Wünsche zu stellen.

Ein kalter Wind blies mir direkt ins Gesicht und ich zog die Jacke etwas höher, um mich zu schützen; vielleicht hatte ich die Temperaturen doch etwas unterschätzt. Meine Hände vergrub ich sofort wieder in den Hosentaschen, wo sie meinem Hausschlüssel und dem Kleingeld Gesellschaft leisteten. Während dem Eislaufen war mir richtig warm geworden und jetzt fühlte ich mich wie ein Eiszapfen. Wahrscheinlich würde ich später doch den Bus nehmen müssen, wenn ich nicht noch erfrieren wollte, bevor ich Zuhause ankam. Am besten ich nahm den Weg über die Sternbrücke und suchte dann nach einer Haltestelle. Soweit ich wusste war Lou genau in die entgegengesetzte Richtung gelaufen, was bedeutete, dass vermutlich kein Bus in unsere Richtung fahren würde, aber im Notfall konnte ich immer noch bis zum Hasselbachplatz laufen.

Obwohl ich nicht in dieser Gegend wohnte, kannte ich mich glücklicherweise ein bisschen aus, da hier viele von Zayns Übergaben stattfanden. Im Gegensatz zu Niall war ich zwar kein Kurier, doch ein paar Botengänge hatte auch ich in letzter Zeit übernehmen müssen. Zayns Vertrauen in mich schien stetig zu wachsen. Ob das nun positive oder negative Auswirkungen haben würde, konnte ich allerdings nicht sagen.

Auf der einen Seite konnte mehr Vertrauen auch mehr Verantwortung, mehr Aufträge bedeuten und somit die erhöhte Gefahr eines Misserfolges.

Andererseits hielt ich immer noch an meinem Plan fest, irgendetwas

herauszufinden, womit ich die Stiefbrüder in der Hand haben würde – und das obwohl ich mir mittlerweile sicher war, nicht die einzige und auch nicht die erfolgreichste Person zu sein, die das tat. Mit Sicherheit würde beispielsweise Jay versuchen, den beiden eins auszuwischen und seine Leute würden ihm dabei helfen, sofern sie ihn nicht nach dem Versagen beim Wettkampf gestürzt hatten. Die Brüder hatten genug Feinde, die nichts lieber wollten, als die beiden endlich kontrollieren zu können, sie aus dem Weg zu schaffen.

Unwillkürlich tauchte das Bild von Leon in meinem Kopf auf. Hatte er es vielleicht schon geschafft? Kontrollierte er die Brüder? Mein Verdacht erschien mir als gar nicht mal so unbegründet, denn warum sonst sollte Zayn sich nicht noch einmal mit ihm anlegen wollen?

Möglicherweise hatte er so auf das Bild in meinen Händen reagiert, weil er glaubte, ich könnte etwas herausfinden, was mir ebenfalls Kontrolle über ihn verschaffte. Mein Herz begann vor Aufregung ein bisschen schneller zu schlagen und ich hatte das Gefühl, in meinem Vorhaben endlich voranzukommen.

Mittlerweile war ich durch den gesamten Park gelaufen und hatte die Sternbrücke erreicht, was mich erleichtert ausatmen lies. Auch wenn dieser kleine Spaziergang gut getan hatte, war es vermutlich nicht die beste Idee nachts allein durch den Park zu schlendern. Zum Glück hatte ich Lou nicht gesagt, welchen Weg ich nehmen würde, denn der hätte mich sonst garantiert nicht alleine gehen lassen. Beim Gedanken an ihn musste ich seufzen. Dass wir jetzt tatsächlich zusammen waren, konnte ich immer noch nicht so wirklich fassen und es würde wohl auch noch eine ganze Weile dauern, bis ich das endlich begriffen hatte. Die Reaktionen meiner beiden Freunde wollte ich mir gar nicht erst ausmalen.

Obwohl er sich beste Mühe gab, es zu verbergen, hegte Niall immer noch eine große Abneigung gegen meinen Freund. Seiner Meinung nach konnte man ihm nicht trauen und sollte sich am besten genauso von ihm fernhalten wie von den Brüdern, doch er kannte ihn nicht.

An beiden Seiten des Brückengeländers lehnten Jugendliche, die meisten älter als ich und einige kannte ich vom Sehen her, da sie die Oberstufe der Highschool meines Highschool, besuchten. An sich war das noch nichts ungewöhnliches, da sich gegen Abend viele hier trafen, um gemeinsam abzuhängen oder um später gemeinsam irgendwo anders hinzugehen. Die meisten von ihnen waren Punker oder Skater, die ihre Bretter eher gelangweilt vor sich hin und herrollen ließen und scheinbar auf den Rest ihrer Truppe warteten.

Als ich sie so beobachtete, fiel mir auf, dass sie immer wieder flüchtige Blicke zum anderen Ende der Brücke warfen. Ich konnte nicht erkennen was da war, so sehr ich mich auch anstrengte. Die Blicke mehrten sich und immer mehr Leute schienen etwas zu bemerken. Sie reichten von neugierig über ehrfürchtig bis hin zu respektvoll, ja sogar ängstlich.

Ich registrierte, wie ich unwillkürlich ein bisschen schneller wurde. Die Neugierde trieb mich an und ich hatte das Gefühl, das mich dort etwas wichtiges erwartete. Der Gedanke war absolut irrsinnig und wahrscheinlich interpretierte ich zu viel in die Sache hinein. Vielleicht befürchteten die Jugendlichen einfach nur, dass die Polizei vorbeikommen und die Jüngeren unter ihnen mit einer Flasche Bier in der Hand erwischen könnte.

Endlich konnte ich etwas erkennen. Am anderen Ende der Brücke wirbelte – man konnte es kaum anders bezeichnen – jemand durch die Luft. Es sah aus als wären seine Füße fest mit dem Skateboard verankert und würden sich nur für die waghalsigen Sprünge davon lösen. Die Ehrfurcht der anderen Skater ließ sich nun eindeutig erklären und auch ich konnte meine Augen nicht mehr von dem Jungen lösen, der dort ein Kunststück nach dem anderen vollführte.

Es war mittlerweile richtig dunkel geworden, eine der Straßenlampen funktionierte nicht richtig und er war vollkommen in schwarz gekleidet, sodass ich sein Gesicht nicht erkennen konnte, doch ich war mir sicher, dass er mit Leidenschaft bei der Sache war. Der Stil des Jungen kam mir irgendwie bekannt vor und ich begann ihn in Gedanken mit Alex’ zu vergleichen, doch ich musste zu dem Schluss kommen, dass dieser nicht mal annähernd so anmutig wirkte. Natürlich war auch er ein begnadeter Skater und gerade mir stand es nicht zu, darüber zu urteilen, doch bei ihm sah das alles irgendwie angestrengter aus, nicht so fließend.

Wieder legte ich einen Zahn zu. Ich wollte mir das ganze gerne mal aus der Nähe anschauen und je näher ich ihm kam, desto mehr hatte ich das Gefühl, ihn zu kennen. Ganz deutlich spürte ich die Blicke der anderen in meinem Rücken, die mir interessiert folgten. Auch er hatte mich mittlerweile bemerkt, warf mir immer und immer wieder kurze Blicke zu, ohne auch nur einen Augenblick seine fliegende Choreographie zu beenden. Das war genau das richtige Wort und wieder spürte ich, wie sich in meinem Unterbewusstsein etwas regte.

Es machte Klick. Zu spät.

Mein Puls beschleunigte sich automatisch und mein Herz pumpte mindestens doppelt so schnell wie vorher. Während ich gerade noch fasziniert von dem jungen Mann gewesen war, verspürte ich jetzt nur noch den Drang davon zu laufen. Meine Ahnung, dass dort etwas auf mich wartete, dass er dort auf mich wartete, schien plötzlich gar nicht mehr so unwahrscheinlich zu sein und ich betete, dass ich mich irrte.

Wieder beschleunigte ich meinen Schritt ein bisschen, um dann einfach an ihm vorbeilaufen zu können. Vielleicht hatte er mich nicht erkannt. Ich wusste nur zu genau, dass die Chancen hierfür gleich null waren. Die Blicke, die er mir immer wieder zuwarf, bezeugten das Gegenteil und auch wenn er nicht auf mich gewartet hatte, so hatte er jetzt nicht vor, mich einfach vorbeizulassen. Ich spürte ein seltsames Kratzen in der Kehle, als ich registrierte, wie ihm sein Board scheinbar aus der Hand glitt und langsam auf mich zurollte. Vor meinen Füßen kam es zum stehen.

„Was für ein Zufall“, er grinste und sein Blick sagte mir, dass es sich definitiv nicht um einen Zufall handelte.

„Hi Harry“, brachte ich heiser heraus.

-------------------------------------

Badabummm :)

und ja wers überlesen hat :) sie ist mit Louis zusammen ^-^ nur so als Info ...

xoxo Feeklee

P.s. Ich hoffe ihr schaut mal in meine neue FF rein Féerique (One Direction/Zerrie FF) das würde mich echt sooooo glücklich machen, bitti? *Hundeblick*

Und bei 10Kommis geht's heute vielleicht schon weiter mal sehen

HE (Zayn Malik FF)[wird Überarbeitet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt