Achtung! Diese Geschichte ist auf dem Originalstand von 2016 und somit nicht Fehlerfrei. Die Storyline wurde nach dem 2.Teil noch nicht fortgesetzt. Dies ist meine aller erste Story überhaupt und somit ein emotionales Projekt welches ich wohl nie vergessen werde.
Viel Spaß beim Lesen!***
Es war ein eisiger Tag in Moskau.
Die Sonne war schon untergegangen und ich beeilte mich, nach Hause zu kommen. Ich lebte mit neununddreißig anderen Kindern in einem Waisenhaus, was nicht immer einfach war, dennoch gab sich unsere Pflegemama jeden Tag sehr viel Mühe, damit wir es gut hatten.
Ich lief mit einem Laib Brot unter dem Arm durch eine abgeschiedene Gasse, welche ich oft als Abkürzung zum Waisenhaus nahm. Ich musste mich sehr beeilen, da alle auf das Essen warteten. Wir hatten nicht viel, aber im Großen und Ganzen konnte ich mich glücklich schätzen, ein Teil dieser Familie zu sein. Wir waren Dank unserer Pflegemama nicht mehr allein und hielten zusammen, so wie eine richtige Familie. Meine echten Eltern hatte ich nie kennengelernt, da sie sehr früh gestorben waren.
Das war nun schon sehr lange her und ich hatte mich an das Waisenhaus und meine neuen Geschwister gewöhnt. Ich gehörte inzwischen schon mit zu den Ältesten im Heim, da ich bald fünfzehn wurde und jeder ab seinem achzehnten Lebensjahr das Heim, leider, verlassen musste. Ich wusste schon ganz genau, was ich machen wollte, sobald ich achtzehn war. Mein allergrößter Wunsch war es, Arzt zu werden und allen Menschen zu helfen, denen es nicht gut ging. Viele aus dem Heim waren schon an Krankheiten gestorben, da wir uns die Medizin nicht leisten konnten. Sobald ich groß war, musste ich also viel Geld verdienen, um meine Familie unterstützen zu können. Ich lernte jetzt schon fleißig und arbeitete hart an mir selbst, damit mein Traum auch irgendwann Wirklichkeit wurde. Ich half in Läden aus und legte das verdiente Geld an die Seite um zu sparen. Mein Ziel war nämlich Amerika! Dort konnte ich Studieren gehen und vielen Menschen als Arzt helfen!
Es war nun nicht mehr weit bis zum Waisenhaus, als ich einen lauten Knall wahrnahm. Neugierig bog ich in die linke Seitengasse ein, aus der der Knall kam. Vorsichtig versteckte ich mich hinter zwei aufeinandergestapelten Kisten und beobachtete das Geschehen. Geschockt riss ich die Augen auf und war kurz davor loszuschreien. Vor mir spielte sich ein furchtbares Szenario ab.
Mehrere Fremde Männer, die Kisten in einen Wagen transportierten. Ein Mann, ein Mir bekannter Mann, lag auf dem Boden. Wahrscheinlich schon tot. Er lag in einer Blutlache und ich merkte, wie mir die Galle hochkam. Ich wollte nur weg von hier, so schnell es ging. Ich erwachte langsam aus meinem Schockzustand und wollte davonlaufen, als mich jemand grob von hinten packte und aus meinem Versteck zerrte.
"Hey Boss! Der Kleine hier hat euch beobachtet."
Panisch sah ich mich um, entdeckte aber nichts, was mir zur Flucht hätte verhelfen können. Mehrere Männer kamen auf mich zu und sahen mich kritisch an, so als würden sie darüber nachdenken, ob es sich lohnen würde wegen mir eine Kugel zu verschwenden.
"Ts, Ts, Ts. Was haben wir denn da?" Der, sogenannte, Boss stand nun genau vor mir und blies mir den stickigen Rauch seiner Zigarre ins Gesicht. Hustend nahm ich wahr, wie auch er mich abschätzend betrachtete, dann jedoch etwas auf einer anderen Sprache zu seinen Männern sagte und sich dann wieder wichtigeren Dingen widmete. Vorzugsweise seine Drogen weiter in den Laster zu transportieren und dann zu verschwinden.
Kurz nachdem die meisten weg waren, zogen zwei seiner Männer ein Messer und kamen damit direkt auf mich zu. Ich versuchte mich zu wehren, indem ich wild um mich schlug, trat und kratzte, doch es half alles nichts. Einer von ihnen schlug mir tief in die Magengrube und ließ mich nach Luft japsen. Ich spürte den stechenden Schmerz an meinem Arm, als die scharfe Klinge mich erwischte.
Nach weiteren harten Schlägen und schmerzenden Messerstichen bekam ich allmählich das Gefühl, mein Bewusstsein zu verlieren. Gedanken, wie "Ist dies nun mein Ende?" und " Kann mir denn niemand helfen?!" schossen mir durch den Kopf und trieben mir die Tränen in die Augen. Flehend sah ich meine Angreifer an, doch dies schien sie nur noch mehr anzustacheln. Ängstlich kniff ich die Augen zusammen und versuchte mich Mental auf die folgenden Schmerzen vorzubereiten, ...
...doch es kam nichts mehr.
Ein lautes Poltern und Schmerzerfüllte Schreie durchbrachen die Stille und ich zuckte unwillkührlich zusammen, als der Mann, welcher mich festhielt, von mir gerissen wurde. Erst, als alles wieder ruhig war traute ich mich die Augen wieder zu öffnen. Erstaunt sah ich, wie sich meine Angreifer auf dem Boden krümmten. Fluchend sahen sie zu mir, oder eher zu der Gestalt hinter mir.
Ein junger, recht gutausshender Mann schaute desinteressiert zu mir und reichte mir das Brot, dass ich bei der ganzen Aufregung fallen gelassen hatte. "D-Danke.." stotterte ich und wurde nervös. Ich konnte meinen Blick nicht von diesem Fremden abwenden. Er hatte etwas anziehendes an sich, so wie ein Magnet. Fast schon wie in Trance ging ich automatisch einen Schritt auf ihn zu. Es lag keine einzige Emotion auf seinem Gesicht, noch nicht einmal seine Augen gaben irgendetwas über ihn Preis. Erst als ich ganz dicht vor ihm stand schienen sie zu zucken."Pass das nächste Mal besser auf!" brummte er und wandte sich zum gehen.
Seine Stimme hatte etwas unglaublich sanftes, obwohl dieser eine Satz genauso Monoton, wie sein gesamtes Auftreten erschien. Ich hatte noch nie zuvor jemanden wie ihn gesehen. Er sah nicht besonders groß oder stark aus, sondern eher ... zierlich und trotzdem konnte er diese Männer mit leichtigkeit überwältigen.
Dieser Mann, dieser Fremde hatte mich gerettet, ohne etwas dafür zu verlangen, Ich konnte ihn nicht so einfach gehen lassen. Er bog um eine Ecke und ich nahm mir vor ihm zu folgen. Auf leisen Sohlen schlich ich ihm eine ganze Weile hinterher, bis wir wieder zur Hauptstraße kamen und er sich abrupt in meine Richtung drehte. "Hey Kleiner! Geh nach Hause! Deine Eltern machen sich bestimmt schon Sorgen." Ich antwortete nicht und blieb in meinem Improvisierten Versteck, einem Müllcontainer.
Seufzend wandte er sich wieder von mir ab und ging schnellen Schrittes seinen Weg, wohin auch immer dieser führte. Ich wartete einen Moment, bis ich die Verfolgung wieder aufnahm. Geschätzte Zehn Minuten Später blieb der Fremde erneut stehen und kam diesmal ziemlich angespannt zu mir. Mit Daumen und Zeigefinger hielt er sich die Schläfen und schien zu grübeln, bis er mich wieder ansah. "Wie heißt du?"
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er meinen Namen wissen wollte und wurde ein kleines bisschen nervös. "ähm... Ich... N-Nicolai" Es fiel mir schwer ihm in die Augen zu sehen, denn sein Blick, dieser emotionslose Blick, brachte mich ein wenig aus der Fassung. Er kam noch einen Schritt näher auf mich zu und zeigte auf die andere Straßenseite. "Soll ich dich nach Hause bringen?"
Gemeinsam gingen wir auf das schwarze Motorrad zu, dass lässig am Straßenrand stand. Es war unglaublich cool... Er war unglaublich cool!
Dieser Typ, der wie aus dem nichts auftauchte und mal eben so mein Leben rettete.
Dieser Typ, der komplett in schwarz gekleidet, schon fast mit der Dunkelheit verschmolz.
Dieser unglaublich coole Typ, der mich mit seinem unglaublich coolen Motorrad nach Hause fuhr und mit uns zu Abend aß, nur um sich dann zu verabschieden und dann zurück nach Amerika flog.
Dieser Tag, dieser eine Tag, der mein Leben veränderte und meinen Wunsch, nach Amerika zu gehen nur noch verstärkte, war für immer in meinem Gedächtnis eingebrannt. Dieser Tag, an dem Levin und ich uns zum ersten Mal begegnet waren, dies war der Tag an dem alles begann.
Sowohl für ihn, als auch für mich...
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See You Again (Band 1)
RomanceWährend der neunzehnjährige Nicolai fest davon überzeugt ist, dass eine Beziehung mit dem Vier Jahre älteren Levin durchaus möglich ist, hat dieser mit ganz anderen Problemen zu tun. Wie führte man überhaupt eine Beziehung? Woher wusste man, wie Li...