Kapitel 13.

1.7K 101 1
                                    

Nicolais POV

„Alter, siehst du Scheiße aus!" fluchte Austin, als er die Cafeteria betrat und sich zu mir setzte. Ich stocherte emotionslos in meinem Essen herum und ignorierte meine Umgebung. „Lass mich raten, es hat mit diesem Levin zu tun!" er achtete nicht auf meine schlechte Laune und aß munter seine Lasagne. Es waren nun zwei Tage vergangen, seit Levin aus meiner Wohnung verschwunden war. Wir hatten seitdem kein einziges Mal miteinander Kommuniziert. Ich wusste immer noch nicht, was genau vorgefallen war, doch ich hatte in den letzten Tagen ein paar sehr komische Träume gehabt, die mich wach hielten. „Habt ihr euch gestritten?" fragte Austin mich nach kurzer Zeit dann doch, da er sich wohl um mich sorgte. Ich hätte ihm ja gerne geantwortet, konnte aber nicht, da ich es selbst nicht wusste, weswegen ich nur mit den Schultern zuckte und weiterhin in meine matschige Lasagne starrte, als wenn sie die Antwort auf alles hätte. „Was soll das denn heißen? Seid ihr nicht zusammen?" Nur für einen kurzen Augenblick sah ich ihn verwundert an, wand mich dann aber wieder meinem Essen zu. „Wie kommst du darauf?" Ich sah wahrscheinlich wie ein Häufchen Elend aus, denn Austin seufzte laut auf und nahm mir meinen Teller weg. „Jetzt lass die Lasagne doch mal, sie hat dir nichts getan. Und jetzt sag mir mal wo das Problem liegt?! In den letzten Wochen habt ihr zwei so oft rumgehangen, dass du mich und die Jungs schon total vergessen hast!" maulte er plötzlich gereizt und zerrte mich aus der Cafeteria. „T-Tut mir leid." Er verdrehte nur die Augen und wir setzten uns draußen auf unsere übliche Sitzbank. „Nein tut es nicht, aber das ist okay. Es ist ja schon irgendwie schön, zu sehen wie verknallt du bist. Wir sind jetzt Quitt. Du weißt doch, wegen der Sache mit Lauren." Ja ich erinnerte mich. Lauren war ein hübsches Mädchen, welches in demselben Seminar war, wie ich. Austin war für eine ganze Weile auf rosa Wolken. Er hatte jedoch Angst, dass ich sie ihm wegnehmen würde, weswegen er mich in der Abstellkammer des Hausmeisters einschloss. Er hatte mich dort wohl vergessen, weswegen ich eine ganze Nacht in der Uni verbringen musste. Im Endeffekt hatten die beiden jedoch nur ein einziges Date, in dem er tragischer Weise feststellen musste, dass sie Lesbisch war.

Wir saßen ein Weilchen auf der Bank und ich erzählte ihm alles, an was ich mich erinnern konnte. Ich berichtete ihm sogar von dem merkwürdigen Traum, in dem Levin mich beim Flaschendrehen geküsst und ich ihn daraufhin angekotzt hatte. Als ich fertig war grinste er mich verschwörerisch an. „Das nenn ich mal nen Hangover. Seit wann bist du zu nem Säufer geworden?!" dann lachte er und ich bereute es sogleich, ihm davon erzählt zu haben. „Vergiss es.." Ich stand auf und wollte zum nächsten Seminar gehen, doch er lief mir hinterher. „Sorry. Es ist nur so .. unglaubwürdig. Du trinkst sonst nie mehr, als ein paar Bierchen." Das stimmte und ich fragte mich augenblicklich, wovon ich so betrunken werden konnte? Ich konnte mich nur an ein Bier erinnern, danach war das meiste weg. Austin klopfte mir begeistert auf die Schulter. „Ich weiß was! Lass uns heute Abend mit den anderen was trinken gehen, vielleicht erinnerst du dich!" Skeptisch sah ich ihn an. Ich hatte echt gar keine Lust auf einen weiteren Kater, außerdem war es mitten in der Woche und wir mussten morgen wieder zur Uni. Wie wenn er meine Gedanken gehört hätte, meinte er auf einmal „Wir müssen uns ja nicht voll laufen lassen, sondern nur ein wenig Trinken und quatschen. Das kann helfen." Na gut, da Austin ständig besoffen war, wusste er wohl am besten Bescheid. Schlimmer konnte es ja eh nicht werden. Somit vereinbarten wir, gemeinsam mit Sean und Matt, nach dem Unterricht zu Mike's Pub zu gehen. Scheinbar hingen die Jungs öfters dort ab, zumindest wenn sie Geld übrig hatten.

„Hey Mike!" begrüßten die drei den Mann hinter der Bar, der uns lächelnd zunickte. „Dasselbe wie sonst?" witzelte er und Austin nickte. „Klar! Ach ja, das hier ist übrigends Nic." Er zeigte auf mich und dieser Mike begrüßte mich freundlich. Das Gebäude war klein, aber gemütlich. Wir setzten uns in die hinterste Ecke und sprachen über alles Mögliche, tranken unser Bier und lauschten der Musik, die im Hintergrund trällerte. Matt bestellte sich Pommes und es endete damit, dass Austin und Sean sie aufaßen, bevor er selbst etwas davon abhaben konnte. „Ihr seid solche Bastarde.." brummte er und holte sich erneut welche, wusste sie jedoch diesmal zu verteidigen. „Nur noch eine.." bettelte Austin und Ich konnte nicht anders, als zu lachen. Nur noch eine? Einmal? hmm? Ich bekam das Gefühl eines Déjà-Vus, konnte es aber zu nichts zuordnen.

See You Again (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt