Kapitel 43.

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Hier noch das Lied von Eskimo Callboy- Baby. Ich liebe es ^^

Viel Spaß beim Lesen!

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Levins POV

Es machte so unglaublich viel spaß, Nic zu quälen. Er biss sich auf die Lippe, um sein Stöhnen zu unterdrücken. Erst, als im Film laute Explosionen zu hören waren, japste er wimmernd nach Luft. Seine Finger krallten sich in meinem Haar fest und forderten mich gierig auf, weiter zu machen. Leise lachend wand ich mich ihm wieder komplett zu und beobachtete seine Reaktionen. Als seine Beine zu zittern begannen, wusste ich, dass er kurz vor dem Orgasmus war und ich noch einmal alles geben musste. „L-Lev!" Seine Stimme war nur noch ein hohes quieken und ließ mich schmunzeln. Langsam glitt meine feuchte Zunge über seinen Schaft, der erregt zuckte. Ich umkreiste ihn und saugte mich sanft an ihm fest. Das brachte das Fass deutlich zum Überlaufen, denn er spritzte laut stöhnend in mein Gesicht. Seine Stimme hallte durch den ganzen Saal und die Köpfe drehten sich abrupt zu uns nach hinten. Während die Leute zu tuscheln begannen, rutschte Nicolai tiefer in den Sitz und versuchte zu Atem zu kommen. Während er also beschämt vor mir saß und am liebsten im Erdboden versunken wäre, leckte ich mir keck seine Wichse von den Lippen und sah mich verwundert um, als das Licht anging. War der Film etwa schon vorbei? Ich rappelte mich vom Boden auf und starrte zur Leinwand. Scheinbar war der Film in zwei Hälften geteilt und nun die erste Pause. Lachend stupste mich jemand von hinten an und ich drehte mich verwundert um. „War ja klar, dass du was damit zutun hast!" lachte Damian laut auf und machte eine allumfassende Bewegung. Nic hatte sich bereits wieder vollständig bekleidet und war so rot, wie die Sitze im Saal. „Was meinst du?" fragte ich ihn so, als wenn nichts passiert wäre. Er schüttelte sich vor Lachen und lehnte sich an einem der vorderen Sitze an. „Alter, du hast Wichse im Gesicht. Außerdem hat euch wohl jeder hier gehört." Ich wischte mir noch mehrfach übers Gesicht, um auch wirklich alle Reste zu beseitigen. „Und wenn schon.." Ich zuckte nur gelangweilt mit den Schultern und wartete auf Nics Einwände, doch es kam nichts. Wahrscheinlich war er grade dabei vor Scham zu sterben. „Was machst du hier eigentlich?" fragte ich nun den Typen, der wohl zu den wenigen Menschen in meinem Leben gehörte, den ich nicht total scheiße fand. Wobei Damian schon ein ziemlicher Idiot war. Kein Wunder, dass er sich gut mit Alec verstand. Er fuhr sich lässig durch die braun gelockten Haare, ehe er zu den Sitzen in der Mitte zeigte. „Ich bin mit Yano hier." Besagter Yano winkte uns kurz von seinem Sitz aus zu und ich nickte höflich. Wie gesagt, ich fand die beiden nicht so scheiße, wie die meisten Leute. Da konnte selbst ich nett sein. Ich glaubte schon Nic aus mir sprechen zu hören.

„Wer war das eben eigentlich?" Damian sah mich sichtlich verwundert an und ich drehte mich zu Nicolai. Er war weg. Der Platz war leer. Wann-?! Ich sah mich im ganzen Saal um, doch er war einfach weg. „ Das nächste Mal.." murmelte ich und drängte mich an ihm vorbei. Ich hatte nicht bemerkt, dass er gegangen war. Fuck. War ja klar, dass das zu viel für sein zartes Gemüt war. Ich suchte das Komplette Kino nach ihm ab, doch er war einfach verschwunden. Weder in den Toiletten, beim Popcorn-Verkauf, noch vor dem Kino konnte ich ihn entdecken. Sag bloß, er war einfach nach Hause gefahren? Das würde er nicht machen. Oder? Da er momentan einen Mietwagen hatte, wäre es natürlich durchaus machbar, aber das würde er nicht machen.

Ich suchte eine ganze Weile in der Stadt, ohne Erfolg. Ich lief am Parkplatz vorbei und sah den Wagen. Er war also noch hier. Wo zum Teufel konnte er also sein?! Als mir dann eine riesige Lichterkette fast das Augenlicht nahm, ergab alles einen Sinn. Natürlich. Weihnachtsmarkt. Es gab wohl niemanden, der Weihnachten mehr liebte, als Nicolai. Wenn er hier nicht war, dann würde ich nen Besen fressen. Die Stände wurden grad erst aufgebaut, aber scheinbar verkauften kleinere Süßwarenhändler schon etwas. Als dann noch von der einen Seite Last Christmas und von der anderen Jingle Bells in meine Ohren drang, wäre ich nicht nur fast erblindet sondern nun auch beinahe taub geworden. Ich musste ihn so schnell wie möglich finden, sonst würde ich hier krepieren. Wie ein Vampir das Sonnenlicht mied, so umging ich normalerweise solche Plätze. Ich mein, was sollte der Scheiß denn? Es war gefühlt schon kurz vor Mitternacht und trotzdem war der Platz gefüllt mit Menschen. Hatten die denn nichts Besseres zu tun? Wie wäre es mit schlafen? Morgens wieder zur Arbeit zu gehen? Zeug, was normale Leute eben tun?! Gereizt stapfte ich an den Leute vorbei, darauf bedacht, niemanden zu berühren und bloß nicht erkannt zu werden.

Ich war allmählich am Verzweifeln. Irgendwie hatte ich es überlebt, durch diese Weihnachts-triefende Masse zu gehen und war nun am Ende des Marktes angekommen. Wo konnte er nur sein?! Ich starrte auf mein Handy. Er hatte sein neues zwar noch nicht eingerichtet, aber vielleicht trug er mein anderes noch mit sich rum. Ein Versuch war es Wert. Mit dem Handy am Ohr lief ich durch die einzelnen Seitenstraßen und durchsuchte wirklich jeden einzelnen Winkel der Innenstadt, als ich von weitem ein Klingeln hörte. Dieser Ton. Das war definitiv mein Handy. Bevor der Klang von Eskimo Callboys Baby endgültig erlosch und ich ihn erneut anrufen musste, lief ich los und bog um eine Ecke. Ich hatte dieses unangenehme Déjà-Vu Gefühl. Es war, so wie bei unserer ersten Begegnung. Kalt, dunkel und in einer heruntergekommenen Gasse. Sorge breitete sich in mir aus, die zum Glück sofort zunichte gemacht wurde, als ich Nic wohlauf auf dem Boden hocken sah. „Hier bist du also.." sagte ich etwas außer Atem, da ich die letzten Meter gehechtet war, als wenn es um mein Leben ginge. Erst nachdem ich mich ein wenig beruhigt hatte, entdeckte ich den Karton, der vor ihm auf den Boden stand. „Nic?" Er wirkte betrübt und wenige Sekunden später erkannte ich auch wieso. Traurig betrachteten wir die leblosen Körper der Kätzchen und schwiegen vor uns hin. „Lass uns nach Hause gehen. Es ist schon spät." Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, ein wenig sauer auf ihn zu sein, da ich wegen ihm diesen Scheiß Weihnachtsmarkt besichtigen musste. Ihn aber so zu sehen, ließ mich meinen ganzen ärger vergessen. Ich wandte mich zum Gehen und rief ihn noch einmal, als er plötzlich aufsprang und nach mir brüllte. „Lev, Sieh mal!" aufgeregt rannte er zu mir und hielt einen schwarzen wollknäul in den Händen. „Es lebt noch." Erst als ich genauer hinsah, entdeckte ich, dass sein Brustkorb sich leicht auf und ab bewegte. „Wir müssen zu einem Tierarzt." Flüsterte er besorgt und versuchte das kleine Wesen irgendwie zu wärmen. Ich wusste, dass es eine blöde Idee war. Wahrscheinlich würde das kleine Kerlchen nicht mal mehr die Nacht überleben, aber Nic so zu sehen, stimmte mich traurig. Ich hielt ihm seinen Schal entgegen, den er mir vorhin geliehen hatte. „Lass uns schnell nach Hause und morgen direkt zum Tierarzt gehen." Schlug ich ihm vor und auf seinem Gesicht bildete sich ein sanftes Lächeln.

Als wir dann endlich in seiner Wohnung waren, bereitete Nic sofort eine Wärmeflasche und zwei kleine Handtücher vor. Er wies mich an, in den 24-Stunden Laden zu gehen und nach Tierfutter zu fragen. Es war eine neue Seite, die ich da an ihm entdeckte. Ich wusste zwar, dass er ein Tierliebhaber war, aber so aufgewühlt hatte ich ihn noch nicht gesehen. Merkwürdigerweise gab es in dem kleinen Shop echt eine Tierabteilung, in der sie Standard Katzen und Hundefutter anboten. Besser als nichts. Als ich fertig mit dem Einkauf war und seine Wohnungstür aufschloss, hielt ich kurz inne. Hatte ich ihm vorhin ernsthaft gesagt, dass wir Nachhause gehen sollen? Es war irgendwie ungewohnt, aber dennoch ein schönes Gefühl, Nachhause zu kommen. Ich schob die Tür mit dem Fuß auf und schmiss meine Schuhe achtlos zu Boden. Ich lief durchs Wohnzimmer, um das Tierfutter in der Küche zu lagern, als ich einen schlafenden Nicolai auf der Couch liegen sah. Neben ihm, ein Nest aus Tüchern, Wärmeflaschen und einem dunklen Wollknäuel, dass ebenfalls zufrieden schlief. Ich wollte ihn nicht extra wecken, nur um ihn ins Schlafzimmer zu scheuchen, weswegen ich einfach die Decke aus dem Nebenzimmer holte und mich zu ihm kuschelte.

See You Again (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt