Kennt ihr das Sprichwort: Sag niemals nie? Nein? Ich auch nicht.
Trotzdem erlebte ich eben dieses gerade am eigenen Leib. Nachdem Liv mich dazu gebracht hatte mein verbliebenes Rührei in Rekordzeit zu verschlingen, waren wir zurück in mein Zimmer gegangen. Dort schauten wir zuerst den versprochenen Film, ehe sich andere Dinge in unsere Köpfe – also in Olivias – schlichen.
Von 15 Uhr bis in den späten Nachmittag hinein plante sie den heutigen Abend durch. Angefangen hatten wir jedoch bei dem traditionellen Hintergrund, denn dieses Lagerfeuer wurde nicht bloß zum Vergnügen der Jugend abgehalten. Es ging dabei um die Weitergabe und das Erzählen von alten Legenden und Sagen der Quileute. Auf diesen Teil freute ich mich sogar ein bisschen, da mich alte Geschichten schon immer interessiert hatten.
Darauf folgte anschließend ein gemütliches Essen, was im Kreise der geladenen Familien und deren Freunden abgehalten wurde. Ich persönlich zählte kurzerhand als Olivias Gast und erhielt somit eine Eintrittskarte.
Natürlich fühlte ich mich als Außenstehende schon ein wenig seltsam bei dem Gedanken zwischen all diesen miteinander vertrauten Menschen zu hocken, aber das eigentliche Problem sollte erst danach auf mich zukommen. Während die Eltern und Alten zurückblieben, zogen die Jugendlichen weiter an den Strand von La Push, an welchem die eigentliche Party stieg.
Sobald ich nun alle Informationen darüber in meinem Gehirn abgespeichert hatte, fuhr Olivia mit der Auswahl meines Outfits fort. Ganz im Gegenteil zu ihr tendierte ich mehr zu einer schlichten Jeans und einem dicken Pulli. Als sie sah, was für Sachen ich da ausgewählt hatte, bekam sie beinahe einen Herzinfarkt. Kurzerhand wanderten meine Klamotten zurück in den Kleiderschrank und wurden durch ein grünes Kleid ersetzt, welches seit unseres Umzuges ungeachtet in einer Ecke vergammelt war.
"Auf gar keinen Fall", wehrte ich jedoch auf der Stelle ab und so landeten nach und nach der Inhalt meines Kleiderschrankes zerknittert auf dem Boden. Immer deutlicher wurde der Unterschied unserer Geschmäcker, sodass ich daran zweifelte überhaupt jemals aus diesem Raum heraus zu kommen.
Gerade, als ich die Hoffnung aufgeben wollte, quiekte meine Freundin neben mir: „Ich hab's!"
Damit begann sie in dem Kleiderhaufen herum zu wühlen, bloß um kurze Zeit später mit zwei Teilen wieder aufzutauchen.
"Spitze!", nickte ich begeistert und machte mich sofort daran mich umzuziehen.
Seite an Seite und flankiert von Olivias Eltern und ihren großem Bruder betraten wir eine Stunde später eine große Wiese vor einem Haus. Schon von weiten hatte ich den Rauch des Feuers gesehen, aber nun erkannte ich auch die hellroten Flammen. Das Farbenspiel war wunderschön und zog mich magisch in seinen Bann und dennoch verspürte ich ein gewisses Unbehagen. Sicherlich hatte dieser Fakt etwas mit meinem Fluch zu tun, denn schließlich fürchteten sich Wölfe vor Feuer.
Immerhin verbarg das Make-up, welches Liv mir geschickt aufgetragen hatte meine Angst perfekt. Der dunkle Lidschatten, der sich von einem Tannengrün zu einem dunklen Schwarz entwickelte, verlieh meinen Augen einen geheimnisvollen, fast überlegenen Touch. Zudem passte er perfekt zu der grünen Lederjacke, die ich über meinem schwarzen Spitzentop trug.
"Dann lass uns denen Mal zeigen, wer Valerie Moore ist", flüsterte mir Olivia zu und grinste mich an.
Ich erwiderte ihr Lächeln ohne die Augen wirklich von dem Feuer abzulösen. Wir waren nun beinahe angekommen und ich erkannte bereits schemenhafte Gesichter.
"Tom, Mädels, schaut mal hier ist noch genug Platz für uns", machte uns Mrs. Brown auf einen freien Baumstamm aufmerksam, welcher als Sitzplatz diente. Erleichtert pflanzte ich meinen Allerwertesten neben den von meiner Freundin und atmete tief durch. Ein Part war schon einmal geschafft, fehlten nur noch drei weitere.
In der Zeit, die wir auf den Ältesten warteten, blickte ich mich in der Runde um. Mein Atem stockte. Ich zählte insgesamt 27 Gesichter – mich eingeschlossen und...
"Warum hast du mir nicht erzählt, dass Liam Uley auch hier ist", zischte ich Liv zu, die meinen Blick unschuldig erwiderte, ehe sie mit den Schultern zuckte.
Das war's? Mehr wollte sie dazu nicht sagen? Sie hatte mich zu einer Veranstaltung geschleppt an der auch mein selbsternannter neuer Erzfeind mitsamt seinen Leuten Teilnahm und hatte es nicht für nötig empfunden mir davon zu erzählen?! „Nach dieser Nacht bist du Tod, Liv."
Erneut wanderten meine Augen zu dem Uley Jungen. Im selben Moment, indem ich ihn wieder fand, entdeckte er auch mich. Das Lachen auf seinen Lippen erstarb und wich einer schmalen Linie.
~
Hey Leute, ich hab es Mal wieder geschafft - drei Kapitel an einem Tag. Ich bin so gut drauf! Hätte ich morgen nicht Schule würde ich sogar noch weiter schreiben.
Hinterlasst doch einen Kommentar, um mir zu zeigen, dass es sich lohnt so motiviert zu sein.- eure Zoey^^
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Mondgeheul
Про оборотнейValerie Moore hat schon vieles in ihrem Leben durchgemacht. Als ihre Eltern jedoch auf Grund der Versetzung ihres Vaters nach La Push ziehen, bricht für sie eine Welt zusammen, denn sie muss ihr bisheriges Leben hinter sich lassen. In La Push erwart...