Kapitel 8

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"Hey."

Eine warme, vertraute Stimme drang durch die Dunkelheit und riss mich in die Realität.

"Anna..."

Als ich meine Augen öffnete schaute ich in die Baumkronen, durch die eine leichte und sanfte Sonne schien. Ich lag in einem Wald, wie üblich. Ein Traum. Die Stadt, die Mauer, Sooho, seine Schwester. Alles war ein Traum gewesen, dieser Wald hier, er wirkte so normal. So bestaubt und dreckig. Anders als innerhalb der Mauern.

"Ich habe es nur geträumt, oder?"

Mak-Moon lachte als er sich über mich beugte. Seine Haare kitzelten auf meiner Wange als er mich schmunzelnd ansah.

"Es war kein Traum."

Ich setzte mich ruckartig auf und sah Dog-Bird der sich lachend gegen einen Baum lehnte.


"Und du bist endlich wach."

Ich nickte. Scheinbar war ich gestern irgendwann wieder eingeschlafen, auch wenn mich der Traum noch lange Zeit verfolgt hatte. Doch die Müdigkeit hatte scheinbar gewonnen und ließ mich schlafen. Schlaf den ich dringend nötig hatte. Doch noch immer fühlte ich mich schrecklich erschöpft, als würde etwas an mir zerren.

"Möchtest du etwas essen?"

Mak-Moon half mir mich aufzusetzte und gemeinsam lehnten wir uns an den dicken Baum. Alles wirkte wieder so schrecklich normal, abgesehen davon das wir uns im goldenen Käfig befanden, der jeden Moment unseren Tod bedeuten könnte. Ich musterte Dog-Bird wie er einige Gebäcke in der Hand hielt und mir eines davon entgegen streckte.

"Will ich es überhaupt wissen?"
"Ich habe sie legal bekommen."

Ich lachte und sofort sah ich wie Dog-Birds Augen leuchteten. Er mochte es wenn ich lachte, er sagte es würde ihm zeigen das es noch immer etwas zum Leben lohnte. Mak-Moon hatte seine Familie für die er leben wollte. Dog-Bird hatte mich. Er hielt mir eine der Teigtaschen entgegen, die ich dankbar annahm. Ich hatte es nicht mitbekommen, doch mein Magen schrie nach Nahrung. Alles was ihn füllte war dieser Rosentee. Ich rupfte den Teig auseinander während mein Blick auf den dreckigen Stoff meines Kleides fiel. Der Saum hatte sich mit dem Staub und Dreck des Bodens zusammen gesaugt. Vereinzelt sah ich Blutspuren an den Stellen wo Mak-Moons Kopf zuvor gelegen hatte. Ein so edeles Kleid, so schrecklich verdreckt.

"Du brauchst ein Frisches."

Ich schaute zu Mak-Moon auf, der sich leicht schwankend aufrichtete.

"Was-"

Doch noch bevor ich mit ihm diskutieren konnte sah ich das breite Lächeln auf seinen Lippen das mich ablenkte. Er verschwand kurz hinter einem der vielen Bäume.

"So wie dieses."

Er hob einen großen Leinenkorb an und die Unmengen an Stoff darin ließ mich auf ein Kleid schließen.

"Woher-"
"Das ist mein Geheimnis, okay?"

Sprachlos sah ich ihn einfach an, doch nickte.

"Ziehe dich um, wir haben einen Plan."

Ich blickte Dog-Bird fragend an, doch dieser grinste nur. Geheimnisvoll und doch wusste ich das ein gut durchdachter Plan hinter diesem Lächeln steckte. Er strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und musterte mein Gesicht.

"Das Kleid wird dir gefallen."

Ich rollte mit den Augen, schnappte mir den Korb und verschwand hinter einigen dichten Bäumen. Zwar hatte ich mich schon oft vor den Jungs umgezogen und doch wollte ich für einige Minuten alleine sein. Schnell tauschte ich in ein anderes Kleid, das ebenfalls edel und traditionell war. Der breite Rock bestand aus viel, sanftem blauem und weißem Stoff. Der rote Gürtel war nur halb so breit wie der andere und das hellpinke Oberteil wurde von einer großen Schleife auf der rechten Brust geziert. Die langen Ärmel schmiegten sich um meine Arme während der Kragen von einem weißen Stoff und schöner Spitze geziert wurde.

King || Soo Ho Rang FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt