Kapitel 50

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte sah ich an die abgenutzte Holzdecke meines Zimmers, die von einigen Löchern geziert wurde. Manchmal nach einem starken Regen tropfte es hindurch und Dog-Bird stellte einen Eimer darunter. Doch nun schien es ein heller, trockener Tag zu sein. Müde rieb ich meine Augen und streckte mich zwischen meinen alten Leinendecken während sich der Stoff von Dog-Birds altem Leinenhemd an meine Haut schmiegte. Ein Geruch nach Erde und Kräutern drang zu mir durch. Doch während ich so hier lag und die staubige Luft auf meiner Haut spürte, so dachte ich darüber nach ob nicht alles ein Traum gewesen war. Womöglich hatte ich geträumt, so wie ich es schon oft getan hatte. Oft träumte ich von unserem Ausflug hinter die Mauern, oft träumte ich von Mak-Moons Vereinigung mit seiner Schwester. Doch konnten sich Träume so real anfühlen? Konnte die vollkommene Liebe in meinem Herzen aus einem Traum stammen? Konnte sich mein Leben so vollkommen anders anfühlen, obwohl alles nur ein Traum gewesen war? Doch plötzlich spürte ich warme Lippen die sich auf meine Schulter drückten. Ein bekanntes Gefühl schoss durch meine Adern. Es war kein Traum, das konnte kein Traum sein, meine Augen waren offen und die Gefühle vollständig da. Ich schaute an mir herab und sah Sooho der sein Gesicht an meinem Arm vergrub. Seine Locken fielen ihm unordentlich und zerzaust in die Stirn als er zu mir aufschaute.

"Du siehst ausgeruht aus."
"Das alles war kein Traum, oder?"

Er schüttelte seinen Kopf als ich mich langsam aufsetzte.

"Ich bin wirklich die verschollene Prinzessin..."
"Ja."
"Und das Königreich hat nie von mir gewusst?"
"Nur einige Ältere. Die meisten dachten ihr wärt für einige Jahre verreist und schaut euch die Welt an."

Ich vergrub meine Hände in meinen Haaren und sah auf ihn herab. Während ich ihn so ansah spürte ich die Schuldgefühle die mich einnahmen.

"Du hast alles aufgegeben, für mich."
"Und ich würde es immer wieder tun."

Sooho setzte sich ebenfalls auf und zum ersten Mal sah ich ihn vollkommen Oberkörperfrei. Ein Anblick der mir für wenige Augenblicke den Atem raubten bevor er seine Hand an meine Wange legte und liebevoll meinen Kopf in seine Richtung drehte.

"Hör auf darüber nachzudenken."
"Wie soll ich nicht darüber nachdenken?"

Er sah mich bedrückt an bevor er sanft seine Lippen auf meine drückte. Fast vorsichtig fuhr er mit seiner Zunge über meine Unterlippe. Eine Berührung die so schmerzvoll behutsam war das es mich innerlich zeriss.

"Es gibt bestimmt etwas womit ich dich ablenken kann."

Seine Stimme verlor sich im Raum als er seine Hände an seine Hüften legte und mich liebevoll auf die Kissen drückte. Ich gab mich seinen Lippen hin und schling meine Beine um seinen Oberkörper als er sich auf mich legte. Ich spürte wie mit jeder weiteren Berührung die Schuldgefühle ein wenig weiter in den Hintergrund rückten, denn hier in diesem Moment fühlte ich es deutlich das er hier sein wollte, hier bei mir. Auch ich bemerkte das Rauschen in meinen Adern das mehr wollte, viel mehr. Ich wollte seine Nähe überall spüren, ich wollte seine Berührungen auf meiner Haut und seine Liebe in meinem Herzen.

"Berühre mich."

Meine Stimme verlor sich zwischen unseren aufgeheizten Lippen als er mich für einige Sekunden reglos musterte, als würde er meine Sprache nicht verstehen. Doch als er sich gefangen hatte strichen seine Hände über den Stoff an meiner Hüfte. Ich ließ meine Lippen über seinen Kiefer und seinen Hals fahren bis ich an seinem Ohrläppchen angekommen war. Ich knabberte sanft daran als ich seine Hand nahm und sie unter meinem Nachthemd auf meinen nackten Oberschenkel legte. Sofort spürte ich wie sich sein gesamter Körper anspannte und er für einige Augenblicke innehielt. Ich löste mich von seinem Hals und traf seinen schmunzelnden Blick bevor er ruckartig seine Lippen auf meine drückte. Ein intensiver und schneller Kuss der mich auf eine vollkommen andere Ebene katapultierte. Seine große Hand strich meinen Oberschenkel hinauf bis sie über die Kurven meiner Hüfte strich und kurz vor meiner Brust innehielt. Eine unbeschreibliche Welle brachte meinen Körper zum Beben bevor ich mich in seinen Rücken krallte. Das Lächeln auf meinen Lippen brauchte auch ihn dazu leise zu kichern bevor ich meine Hände auf seinen Oberkörper legte und ihn sanft von mir rollte. Sein verschleierter Blick traf meinen als er sich auf die Seite legte und auf seinem Ellbogen abstützte. Ich sah ihn schmunzelnd an als ich mir das Leinenhemd über den Kopf zog und es neben dem Bett zu Boden fallen ließ. In den ersten Sekunden war es ein seltsames Gefühl vollkommen nackt und schutzlos vor ihm zu stehen, doch als ich das Lächeln auf seinen Lippen sah verflogen die dunklen Gedanken. Ich beugte mich zu ihm herab und küsste ihn liebevoll bevor er mich auf seinen Schoss zog. Seine Hände schwebten wie ein sanfter Wind über meinen Körper und gaben jeder einzelnen Stelle die selbe Zärtlichkeit. Meine Fingerspitzen fuhren an seinem muskulösen Bach hinab bis sie am Bund seiner Leinenhose innehielten. Ich lächelte in den Kuss hinein als er sich zögerlich von mir löste. Seine Hände umgaben meine Wangen als er mich ernst ansah.

"Bist du dir sicher?"
"Mehr als sicher. Ich habe noch nie in meinem Leben jemandem so sehr vertraut wie dir."

Ein breites Lächeln lag auf seinen Lippen als er mit seinem Daumen über meine Lippe strich.

"Ich liebe dich, Anna."

Ich küsste sanft seine Handfläche bevor ich sie wieder an meine Wange schmiegte.

"Und ich liebe dich, Soo Ho Rang."

Er packte meinen Nacken und riss mich erneut in einen leidenschaftlichen und gleichzeitig so unbeschreiblich liebevollen Kuss das ich am liebsten hier und jetzt in seinen Armen geschmolzen wäre. Ich gab mich vollkommen hin und ließ jeglichen selbstschutz fallen. Ich vertraute Sooho blind, ihm legte ich mein vollkommenes Leben in die Hände. Denn ich wusste ohne ihn würde ich nicht mehr Leben wollen. Sooho schien meine Gedanken zu bemerken als er mich auf den Rücken drehte, sich auf mich legte und in den Kuss lächelte. Er löste seine Lippen nicht von mir während er sich die Leinenhose auszog. Sie fiel neben meinem Hemd zu Boden. Sooho stützte sich links und rechts neben meinem Kopf ab und ich spürte wie der Raum in Flammen aufging. Eine gewaltige Welle an Glücksgefühlen durchdrang meinen gesamten Körper als er wieder seine Lippen auf meine presste. Ich spürte seine Nähe, zärtlicher und inniger als jemals zuvor. Ich spürte seine unendliche Liebe in jeder meiner Adern pulsieren während seine Hände über meinen Körper strichen. Ich krallte mich in seinen Rücken und biss ihm liebevoll in die Schulter als der Raum von unserer Zärtlichkeit gefüllt wurde. Ich spürte es deutlicher als jemals zuvor das ich endlich glücklich war. Ich spürte es deutlicher als jemals zuvor das Sooho schon immer mein Schicksal gewesen war.

King || Soo Ho Rang FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt