Als ich meine Augen öffnete spürte ich den dumpfen Schmerz in meinem Kopf und der Rausch in meinem gesamten Körper. Benommen blinzelte ich gegen die Helligkeit die diesen Raum umgab. Erneut schaute ich auf die hölzerne Decke des Himmelbettes. Erneut lag ich in diesem Zimmer.
"Du bist wach."
Neben meinem Bett saß Sooho, der mich erleichtert anschaute als ich meinen Kopf in seine Richtung drehte. Doch ruckartig setzte ich mich auf und spürte wie ein starker Schmerz meinen Körper quälte und mich lähmte. Sofort drückte er mich wieder mit dem Rücken auf die weichen Kissen.
"Das würde ich dir nicht noch einmal raten."
"Wo bin ich?"
"In meinem Zimmer."Ich sah ihn mit zusammen gekniffenen Augen an.
"Wie bin ich hier her gekommen?"
Soohos Kiefer zuckte.
"Banryu brachte dich hier her. Er sagte er habe dich auf der Straße gefunden. Du hättest meinen Namen geflüstert bevor du zusammen gebrochen bist."
Nur wage erinnerte ich mich an die Situation bevor ich gehofft hatte zu sterben.
"Wo sind sie?"
"Wer?"
"Meine Freunde."Sooho zuckte mit seinen Schultern und doch sah ich wie sich sein Blick trübte. Scheinbar hatte auch er die Bilder nicht vergessen.
"Ich weiß es nicht."
Ich richtete mich ruckartig auf und schwing mich aus dem Bett. Alles ging rasend schnell. Meine Beine gaben unter den Schmerzen nach und ich fiel auf meine Knie. Sooho kniete sich vor mich und nahm mein Gesicht in seine Hände.
"Du solltest dich erholen."
"Ich sollte mich so weit wie möglich von dir entfernen."Ich stieß ihn von mir woraufhin er mit seinem Rücken gegen das Regal stieß auf dem eine Vase Lotusblumen stand. Ich wusste das er sie hasste und doch hatte er sie aufgestellt, wegen mir.
"Du hättest sie mitnehmen müssen."
"Du warst die Einzige die noch lebte, soweit ich das beurteilen konnte."
"Lügner."Doch er hatte Recht. Mein Kopf wusste das. Mein Herz jedoch wusste das es einen anderen Grund hatte weshalb es Sooho als Lügner beschimpfte. Er hatte mich belogen, seit seinem ersten Wort an mich. Ich stützte meine Hände auf den Boden und versuchte meine Schmerzen zu kontrollieren. Doch dann fiel mir das Schwerterregal an der Wand rechts neben mir auf. Ich musterte die Klingen und sah den Moment vor mir als meine besten Freunde starben. Ich drückte mir beide Hände gegen den Kopf und spürte wie Tränen meine Wangen hinab liefen. Ich biss mir so lange auf die Lippe um die Bilder zu verdrängen bis warmes Blut an meinem Kinn hinab lief.
"Anna..."
Sooho legte seine Hand an meine Wange als ich ruckartig aufsprang, nach einem Schwert griff und herum fuhr. Ich spürte wie meine Klinge Fleisch traf. Als ich aufschaute sah ich wie eine feine Schnittwunde seine Wange zierte. Doch er wich keinen Zentimeter zurück, stattdessen kam er einen Schritt auf mich zu und meine Schwertspitze bohrte sich in den Stoff der seine Brust schützte. Tränen liefen meine Wangen hinab und ich sah wie das Schwert zitterte während ich versuchte mich auf den Beinen zu halten.
"Keinen Schritt weiter."
Doch Sooho lief einen Schritt weiter und das Schwert bohrte sich durch den Stoff bis es auf Haut traf, er wich nicht zurück. Ruckartig ließ ich das Messer fallen und schaute ihn fassungslos an. Kurz bevor ich ihn zur Seite stieß und durch die Tür eilte. Der Schmerz war noch immer schrecklich, doch dieses Mal würde ich nicht so leicht aufgeben. Ich eilte den Gang entlang und lief direkt auf die Tür zu. Ich stieß sie auf und torkelte die Stufen hinab bevor ich das Gras unter meinen Füßen spürte. Das Tor fest im Blick stolperte ich über den Garten und versuchte zu verdrängen das mich die Übelkeit umzuhausen versuchte.
"Anna."
Ich blieb stehen. Warum wusste ich nicht. Ich hätte einfach weiterlaufen können. Doch ich blieb stehen. Ich drehte mich nicht um, starrte stur auf das Tor. Doch ich blieb stehen.
"Gehe nicht."
"Ich hatte eine Mission."Sooho verstummte und Stille legte sich über den Garten.
"Ich wollte jemanden finden. Wir wollten jemanden finden. Ich versprach es. Es war das Versprechen meines Lebens. Ich versprach sie zu finden. Ich versprach sie ihm zurück zu bringen."
Tränen liefen meine Wangen hinab während ich Mak-Moons Kette umklammerte, als wäre sie der letzte Halt der mich vor dem Sturm rettete.
"Ich versprach das sie sich eines Tages wieder in den Armen liegen würden."
Die Tränen machten es schwer zu sprechen als ich mich ruckartig zu Sooho umdrehte. Seine Augen trübten sich als er meine Tränen sah.
"Ich werde mein Versprechen einhalten. Ich werde sie finden. Auch wenn sie sich nie wieder in den Armen liegen können. Ich muss sie finden und ihr von ihm erzählen."
"Ich helfe dir."Ich schüttelte meinen Kopf.
"Mich hat es nie gegeben."
Er sah mich flehend an als ich rückwärts auf das Tor zustolperte.
"Einem Frauenheld wie dir wird es leicht fallen mich zu vergessen."
Ich drehte mich um und rannte durch das Tor, ich rannte durch die Straßen. Der Schmerz ließ mich für einige Momente mein brechendes Herz vergessen. Tränen liefen meine Wangen hinab während ich gegen den Wind rannte, so lange bis meine Beine nachgaben und ich mich gegen ein Haus lehnte. Ich legte meine Hand auf die pochende Wunde und atmete tief durch. Ich hatte einen Plan. Eine neuen Plan. Zuerst musste ich wissen was mit meinen besten Freunden geschehen war. Ich musste sie finden. Musste sie sehen um zu glauben das sie wirklich für immer fort waren. Doch innerlich wusste ich die Antwort bereits. Der nächste Schritt war es Sooho aus meinen Gedanken zu verbannen. Für immer. Ich wusste nicht was er mit mir angestellt hatte. Doch die Vorstellung ihn nie wiederzusehen verursachte einen brennenden Schmerz in meinem sowieso schon zersprungenen Herzen. Er wäre der einzige Grund, weshalb ich hier geblieben wäre. Ich erinnerte mich an die Gedanken zurück als ich mir ein Leben hier, innerhalb der Mauern, an seiner Seite vorstellte. Doch genau diese Gedanken hatten mich schwach gemacht. Diese Gedanken hatten mich davon abgelenkt weshalb wir hier waren. Diese Gedanken verschwendeten die Zeit in der wir sie hätten suchen müssen. In dieser Zeit unterschrieben meine besten Freunde jeden Tag mit einem weiteren Buchstaben ihre Todesurkunde.
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King || Soo Ho Rang Fanfiction
FanfictionMein Leben bestand aus meinen beiden besten Freunden und der Fähigkeit einer Kriegerin. An mein früheres Leben konnte ich mich nicht erinnern. Mein Leben ziehte sich durch die Armut. Doch eine einzige Mission legte sich wie ein Flügel über mein Lebe...