Ich stand in der Mitte des Weges als der Soldat direkt auf meine besten Freunde zustürmte, sein Schwert noch immer weit erhoben. Dog-Bird kam langsam zu sich und schaute über seine Schulter zurück als der Soldat mit seiner Klinge ausholte. In genau diesem Moment stieß Dog-Bird Mak-Moon von sich, woraufhin dieser einige Schritte zur Seite stolperte. Nur wenige Sekunden später sah ich wie sich die Klinge in Dog-Birds Oberkörper bohrte. Meine Welt erstarrte, kurz bevor sie in tausend Teile explodierte. Mak-Moon und ich schrien gleichzeitig auf, als Dog-Bird langsam zu Boden fiel. Mak-Moons Schreie würde ich wohl nie wieder vergessen, sie durchdrangen mich wie ein Pfeil und bohrte sich wie eine Krankheit in meine Gedanken. Alles ging viel zu schnell als das ich überhaupt hätte atmen oder blinzeln können. Doch in genau diesem Moment holte der Soldat erneut aus.
"Nein!"
Ich rannte los, schneller als jemals zuvor. Bildete mir ein etwas unternehmen zu können. Doch es war zuspät. Der Soldat versenkte seine Klinge in Mak-Moons Bauch. Meine Beine erstarrten und meine Welt stoppte. Für einen Bruchteil der Sekunde wurde alles schwarz weiß. Alle Farben verschwanden bis ich nur noch das rote Blut aus der schwarz-weißen Welt heraussah. Wie versteinert stand ich da und spürte wie das Leben aus meinem Herzen gezogen wurde. Nur verschwommen nahm ich wahr wie der Soldat direkt auf mich zu kam, mit einer unendlichen Geschwindigkeit, wie ein Pfeil schoss er auf mich zu. Mak-Moon hielt sich den Bauch als er langsam von seinem nun blutgetränkten Oberteil aufschaute. Unsere Blicke trafen sich als der Soldat seine Klinge anhob. Mak-Moon schrie meinen Namen, doch ich wollte mich nicht mehr bewegen. Ich wollte das selbe Schicksal erleiden wie meine besten Freunde. So wie es immer vorbestimmt war. Wir könnten nur gemeinsam überleben, denn uns gab es nur zu dritt. Sie waren mein Leben und noch so vieles mehr. Wir hatten alles gemeinsam begonnen und wir würden es gemeinsam beenden. Nur wenige Sekunden später schoss ein scharfer Schmerz durch meinen Bauch und ich schmeckte das eiserne Schwert auf meiner Zunge. Doch alles war wie eingefroren. Alles außer mir und meinen Freunden. Mak-Moon stand noch immer auf seinen wackeligen Beinen während das Blut über seine Handrücken lief. Er flüsterte meinen Namen bevor er langsam zu Boden fiel. Tränen liefen meine Wangen hinab als ich wie erstarrt auf der Stelle stand. In der Entfernung hörte ich die Hufen des Pferdes die uns das Unglück gebracht hatten. Sie verschwanden, als hätte es sie nie gegeben. Doch die Ausmaße waren vorhanden. Sie lagen vor mir. Das Plakat in meiner Hand rutschte durch meine zitternden Finger von deren Spitzen das dunkle Blut tropfte. Mein Blick lag auf meinen beiden besten Freunden die reglos am Boden lagen. Ich schwankte so schnell ich konnte in ihre Richtungen, doch meine Beine waren weich, als hätte ich keine Kontrolle mehr. Als würden sie von einer höheren Macht gesteuert werden über die ich keine Befugnis hatte. Ich spürte wie meine Welt langsam verschwamm. Doch meine Schritte wurden schneller bis ich in schrecklichen Schmerzen rannte, schneller als jemals zuvor und doch durchfuhr mich der Schmerz bei jedem gequälten Schritt. Ein Schmerz der so schrecklich war das er mich zu zerreißen drohte, doch er war nichts im Vergleich zu den Schmerzen in meinem Herzen. Ruckartig schmiss ich mich neben ihnen zu Boden. Dog-Bird lehnte seinen Kopf gegen meinen Oberschenkel und schaute müde zu mir auf. Ein Blick den ich noch nie bei ihm gesehen hatte. Er war noch hier das sah ich, doch seine Blicke waren bereits an einem Ort zu dem ich ihm nicht folgen konnte. Beide waren dem Tode nahe. Ich legte Mak-Moons Kopf auf meinen Schoss und fuhr durch Dog-Birds Haare während ich in seine Augen schaute schaute. Blut tropfte aus Mak Moons Mund und tränkte den Stoff meines einst so edlen Kleides. Er schaute mit schweren Lidern zu mir auf als er sich die Kette vom Hals riss und sie mir zittrig anlegte.
"Nein... nein..."
Ich sah es ihm an wie ihn jede Bewegung quälte, doch er stoppte nicht eine Sekunde lang. Schmunzelnd legte er seine blutige Hand an meine Wange und sah mir liebevoll in die Augen.
"Verrate ihm deinen Namen."
Tränen liefen meine Wangen hinab als seine Hand schwerer wurde. Er sah mich an und musterte jeden Zentimeter meines Gesichts. Als wollte er sich jede Kontur, jeden Makel und alles von mir einprägen. Seine Hand hielt mein Gesicht fest. So lange bis sie ihre Kraft verlor und zu Boden fiel. Mak-Moon schaute mich schmunzelnd an, bis sein Blick starr wurde. Ich spürte wie mein Herz aussetzte und auch Dog-Bird stützte sich gequält auf seinen Ellenbogen.
"Mak-Moon."
Meine Stimme war nur ein gequältes Hauchen.
"Hey."
Ich schüttelte seine Schulter und sah ihn panisch an. Auch Dog-Bird klopfte ihm auf die Wange.
"Hey!"
Seine Stimme hallte durch den Wald.
"Mak-Moon!"
Mein Verstand begriff es schneller als mein Herz. Dog-Bird begann laut zu schreien als ich Mak-Moons schweren, leblosen Körper zu mir hoch hob und ihn fest in meine Arme schloss. Ich spürte sein nicht schlagendes Herz. Als würde etwas in seiner Brust fehlen. Tränen liefen meine Wangen hinab als ich ihn fest an mich drückte. Meine gesamte Welt verlor ihren Sinn. Meine gesamte Welt zerfloss zwischen meinen Fingern. Alles war zuende. Hier und jetzt endete der Kreis unseres Lebens. Das hier war unser viel zu frühes Ende. Dog-Bird saß mit gesenktem Blick neben mir während er seine Hände zu Fäusten ballte. Seine Fingerknöchel stachen weiß heraus und bildeten einen Kontrast zu seinen blutbeschmierten Armen. Doch während wir versuchten unsere Gedanken zu ordnen begann er langsam zu schwanken.
"Dog-Bird?"
Keine Reaktion. Sanft legte ich Mak-Moons Kopf wieder auf meinen Schoß und wandte mich an Dog-Bird.
"Hey."
Ich legte meine Hand um sein Gesicht und drückte seinen Kopf zu mir auf. Seine Augen waren tränenüberströmt und doch so schrecklich schwach. Als wäre jedes Leben aus ihm gewichen. Er sah mich mit einem Blick an den ich nicht deuten konnte.
"Du bist alles für mich, Anna."
Ich spürte wie Tränen meine Wangen hinab liefen als er liebevoll meine Stirn küsste. Doch er sackte schwach in sich zusammen als ich ihn versuchte aufrecht zu halten. Doch er verschwamm immer weiter, in eine andere Welt.
"Bitte, du nicht auch noch. Lass mich nicht alleine."
"Es tut mir leid."Er striff meine Wange mit seinen Fingerspitzen bevor er, wie in Zeitlupe, neben mir zu Boden fiel. Ich begann laut zu schreien als ich die gesamten Ausmaße der letzten Minuten spürte. Ich packte den Stoff seines Hanboks und zerrte an ihm als könnte ich ihn zurück ins Leben reißen. Immer wieder schlug ich ihm auf die Brust und hörte wie meine Schreie immer lauter durch den Wald hallten. Ich schaute an mir herab und sah wie sich mein Kleid immer tiefer rot tränkte. Mak-Moon sah mich mit starrem Blick an während Dog-Bird neben mir am Boden lag. Meine gesamte Welt war vorbei, nun da alles endete. Ich strich mit meine Fingerspitzen durch Dog-Birds Haare und spürte wie meine eigenen Wunden ihren Preis forderte. Meine Welt verschwamm. Alles um mich herum wurde dunkel. Ich bekam das gleiche Schicksal wie meine besten Freunde. Meine Welt schwankte und ich spürte wie Tränen meine Wangen hinab liefen. Ich wusste das es nur noch eine Zeit von Sekunden war bevor auch ich meinen besten Freunden folgte. Wohin auch immer, solange sie bei mir waren, war jeder Ort für mich in Ordnung. Selbst das Land außerhalb der Mauern. Selbst in Staub und Dreck war alles perfekt mit den Beiden an meiner Seite. Ich spürte bereits wie der Blutverlust die Farbe aus meiner Haut sog und sich mein Körper schwarz-weiß färbte. Dog-Birds Haare verloren sich zwischen meinen Fingern als mein Kopf immer schwerer wurde. Ich senkte meinen Blick und sah wie das Blut aus meinem Mund, hinab auf mein Kleid tropfte. Ich wusste das nun alles vorbei war. Meine gesamtes Leben war vorbei. Hier und jetzt. Es endete, alles. Unsere Mission war gescheitert. Mein Atem wurde schwächer, das Blut in meinen Adern langsamer. Ich schloss meine Augen und spürte wie der Tod an mir riss. Doch plötzlich spürte ich Wärme die durch meine Wange schoss, kurz bevor mich eine laute Stimme durch die Dunkelheit riss. Sie zog mich zurück ins Licht. Schwach öffnete ich meine Augen und spürte wie die Tränen meine Wangen hinab liefen und sich mit dem Blut mischten das sich auf meinem Gesicht verteilte. Ich schaute in das verschwommene Gesicht von Sooho. Seine Augen waren aufgerissen und huschten immer wieder über meine blutüberströmten besten Freunde bis zu der Wunde die mein Leben kosten würde. Ich sah ihn an und dachte an nichts weiter als Mak-Moons letzte Worte. Ich atmete all die Luft ein die meine zerstörten Lungen noch bekommen konnten und blickte in Soohos tränenüberströmte Augen.
"Anna."
Meine Stimme war nur ein leises, schwaches Hauchen. Doch er hatte mich verstanden und nahm verwirrt mein Gesicht in seine großen, warmen Hände.
"Was?"
"Mein Name... Ich heiße Anna."Er sah mich wortlos an, doch ich wollte Mak-Moons letzten Wunsch an mich erfüllen, kurz bevor auch meine Welt zuende ging.
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King || Soo Ho Rang Fanfiction
FanficMein Leben bestand aus meinen beiden besten Freunden und der Fähigkeit einer Kriegerin. An mein früheres Leben konnte ich mich nicht erinnern. Mein Leben ziehte sich durch die Armut. Doch eine einzige Mission legte sich wie ein Flügel über mein Lebe...