Kapitel 37

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Am Abend lief ich unruhig in meinem Zimmer auf und ab. Die Sonne war mittlerweile untergegangen und die meisten Menschen auf diesem Gelände schliefen oder hielten sich in ihren Zimmern auf. Die Gänge, die Brücken und Gärten waren leer. Abgesehen von den Wachen. Sie waren noch immer unterwegs und bildeten die einzige Schwierigkeit. Ich wollte nicht mal daran denken was geschehen würde sollten sie uns erwischen. Es wäre alles und noch viel mehr, einfach vorbei. Obwohl gerade alles gut zu werden schien. Deswegen nahm ich ein kleines Messer aus meinem Schwerterregal und steckte es in den hinteren Bund meines Gürtels. Nur für den Notfall. Als meine Tür leise aufging drehte ich mich erschrocken um. Dog-Bird grinste mir freudig entgegen, doch auch er war ein wenig nervös. Das sah ich ihm an. Doch genau das hier war es was wir am besten konnten. Umher schleichen und Schwierigkeiten machen.

"Bereit?"

Ich nickte und folgte ihm hinaus auf den leeren Gang. Wir schlichen uns nach draußen und eilten an der Hauswand entlang. Das Adrenalin schoss durch unsere Adern und teleportierte uns zurück in die Nacht als wir diese Mauern erklimmen. Doch als wir um die Ecke bogen stieß ich mit jemandem zusammen. Noch bevor ich erschrocken schreien konnte drückte mir dieser jemand die Hand auf den Mund. Ich riss meine Augen auf und blickte in Soohos überraschtes Gesicht. Hinter ihm standen Hansung, Yeo Wool, Ji Dwi und Banryu. Jeder von ihnen sah mich mit aufgerissenen Augen an, als hätten sie nicht erwartet mich hier draußen zu sehen. Ich schlug Sooho auf die Brust als er sich ächzend von mir löste. Doch plötzlich hörten wir Schritte hinter der verzierten Holzwand die den Garten abgrenzte. Hinter dieser Holzwand befand sich ein breiter Weg und die Wand über die wir verschwinden konnten.

"Ihr seid sowas von tot."

Ich fauchte sie wütend an bevor ich mich hinter die Holzwand kniete und durch die ausgesägten Verziehrungen durchschaute. Yeo Wool tat es mir gleich. Gemeinsam hielten wir Ausschau. Doch dann lief eine muskulöse Wache an der Wand vorbei. Ruckartig gingen wir in Deckung und lehnten uns mit dem Rücken gegen die Wand.

 Ruckartig gingen wir in Deckung und lehnten uns mit dem Rücken gegen die Wand

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"Was sollen wir tun?"

Yeo Wools leise Stimme drang zu mir durch als eine Idee durch meinen Kopf schoss.

"Seine Schwächen ausnutzen."

Er sah mich fragend an als ich ihm zuzwinkerte und meinen ordentlichen, halben Dutt öffente. Meine Locken ergossen sich über mich wie ein Wasserfall als er zu verstehen schien.

"Ihr müsst schnell sein wenn ich euch das Zeichen gebe, okay?"
"Okay."

Ich richtete mich auf und lief durch den Torbogen. Ich strich mein Kleid glatt und blickte über meine Schulter zurück. Die Jungs versammelten sich hinter der Holzwand und spähten durch die ausgesägten Verziehrungen hindurch. Die Wache kam wieder auf mich zu als ich tief durchatmete. Wachen waren einsam, das nutzte ich aus.

"Anna, was machst du hier draußen?"

Ich blickte hinauf in die Baumkronen und musterte etwas das nicht da war.

"Ich weiß es nicht."

Die Wache blieb direkt neben mir stehen und sofort fiel mir der schwere Waffengürtel auf. Eine einzige Bewegung meiner Seite und er wäre tot. Doch das wäre vermutlich keine gute Idee, eine weitere Wache der Königin umzubringen. Genug Blut derer hatte ich an meinen Händen.

"Du solltest wieder nach drinnen gehen."

Ich spielte mit einer meiner Haarsträhnen und ließ sie immer wieder um meinen Finger kreisen.

"Dieses Zimmer ist einsam, musst du wissen. Ich bin alleine mit meinen Gedanken und sie machen mich wahnsinnig."

Er schluckte und ich spürte wie sein Blick auf mir lag. Ich kam meinem Ziel immer näher.

"Meine Anweisungen lauten-"
"Gehe mit mir spazieren."

Ich legte meine Hände auf seine Brust und zog ihn enger an mich. Ich hörte ein polterndes Geräusch hinter der Holzwand, gefolgt von einem erstickten Brummen. Sooho. Doch die Jungs würden ihn unter Kontrolle haben.

"Was war-"
"Nur für ein paar Minuten."

Ich schaute mit flehenden Augen zu ihm auf.

"Wir könnten einen Tee trinken und ein wenig über das Gelände laufen."
"Meine Schicht-"
"Du würdest deine Runden laufen."

Ich stellte mich auf meine Zehnspitzen damit ich ihm ins Ohr flüstern konnte.

"Nur mit Begleitung."

Sein Körper spannte sich an als ich mich wieder vor ihn stellte.

"Ich habe noch nicht alles von diesem Gelände gesehen, du könntest es mir zeigen."
"Okay."

Ich hakte mich bei seinem muskulösen Arm unter bevor wir den breiten Weg entlang liefen. Als ich unauffällig über meine Schulter zurück blickte sah ich wie die Jungs über die Mauer kletterten. Doch Sooho sah mich durchdringend an bevor er von Dog-Bird über den Rand gezogen wurde. Nun musste nur ich es noch irgendwie über die Mauer schaffen. Doch ein Plan schoss durch meine Gedanken. Ein Plan der so einfach war, das er nur schief gehen konnte. Ich wurde langsamer bis ich ruckartig stehen, eine Hand auf meine Brust drückte und hustete.

"Geht es dir gut?"

Ich nickte und ließ mich gegen die Mauer fallen.

"Es geht schon."
"Soll ich jemanden holen? Einen Mediziner."

Ich schüttelte meinen Kopf.

"Ein Glas Wasser wäre schon genug."
"Bleibe hier, ich bin gleich wieder da."
"Danke."

Er eilte den Weg entlang bis er aus meinem Sichtfeld verschwand. Eine weitere Schwachstelle der Wachen, sie waren zu leicht gläubig. Doch so hatte ich problemlos mein Ziel erreicht. Sofort hob ich mein Kleid an und stieg auf die Kisten die hier gestapelt wurden. Ich griff die Ziegel der Mauer und zog mich daran hoch. Nachdem ich auch den gesamten Stoff auf das Dach der Mauer gezogen hatte sprang ich auf die andere Seite und landete sicher auf meinen Füßen. Ich wischte mir die Haare aus dem Gesicht bevor ich mich suchend umsah. Doch plötzlich hörte ich erneut Schritte hinter der Mauer und die Stimme der Wache die meinen Namen rief. Leise fluchend rannte ich auf die beiden Häuser zu die hier am Wegrand standen und versteckte mich dazwischen. Nur wenige Augenblicke später hörte ich das Knarzen der Holzkisten bevor die Wache über die Mauer spähte. Mein Herz raste als ich mich gegen die Hauswand drückte. Nachdem ich erneut das Knirschen des Holzes hörte spähte ich aus meiner Deckung hervor und sah das die Wache verschwunden war. Ich atmete erleichtert aus und lief den Weg an der Mauer entlang, mit der Hoffnung auf die Jungs zu treffen.Es war vielleicht riskant, die Wache könnte jeden Moment heraus kommen und den Weg ablaufen, doch hier würde ich sie finden. Das wusste ich. Dog-Bird würde dafür sorgen, das sie einigen Abstand zum Hwaranggelände hatten. Meine Schritte wurde schneller bis ich die Mauern der Hwarangs weit hinter mir ließ. Ich befand mich bereits wieder auf den Straßen voller Ständen. Doch so lange ich auch herum lief, ich fand sie nicht. Dog-Bird, Sooho, Hansung und die anderen blieben verschwunden. Sie waren fort. Die Angst das sie von einer Wache erwischt wurden stieg ins Unermessliche. Die leichte Beleuchtung der Häuser spendete nur wenig Licht und doch konnte ich alles einigermaßen gut erkennen. Ich hob mein Kleid an und lief weiter den Weg entlang. Meine Schritte verloren sich in der Nacht die sich über diese so edle Stadt gelegt hat und wurde gefüllt vom Knirschen der Steine unter meinen Füßen. Doch während ich mich suchend umschaute wurde ich plötzlich an meinem Arm gepackt und eine Hand auf meinen Mund gedrückt. Nur wenige Sekunden später wurde ich an die Hauswand zwischen zwei Häusern gedrückt.

King || Soo Ho Rang FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt