Kapitel 27

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Ich lief unruhig in meinem Zimmer auf und ab und wartete auf ein Zeichen. Ich warte auf ein Zeichen das die Zeremonie beendet und die Hwarang Jungs auf dem Weg waren. Ein Zeichen das es keine Illusion war. Ich wollte mir sichergehen das es Dog-Bird war. Ich wollte die Wahrheit. Als laute Stimmen, Schreie und gepolter durch den Gang hallten schaute ich auf und starrte an die Tür. Die Jungs kamen scheinbar von ihrer ersten Lektion. Meine Chance, endlich herauszufinden ob die Hälfte meiner Welt vollkommen war. Ruckartig riss ich die Schiebetür auf und eilte durch den breiten Gang. Die Jungen stritten sich, worüber auch immer. Doch es schien um seltsame, bunte Holzblöcke zu gehen. Aber zwischen keinem von ihnen war Dog-Bird. Ich stieß die Haupttür auf und eilte die Treppenstufen hinab. Auf dem großen Garten sah ich die Jungs die sich prügelten, doch es war mir für den Moment egal. Ich wollte ihn zuerst finden. Meine Blicke eilten über die torkelnden und nach Alkohol stinkenden Jungen. Doch dann sah ich Sooho der sich mit Banryu stritt, sie schlugen und schrien aufeinander ein. Ich fuhr fluchend mit meinen Fingerspitzen über meine Lippen bevor ich mein Kleid anhob und auf die Beiden zurannte. Sooho verpasste Banryu einen gezielten Schlag auf den Kiefer als ich mich zwischen die Beiden drängte und meine Hand auf Soohos Brust legte.

"Hört auf!"

Als sich unsere Blicke trafen hielt Sooho inne.

"Du bist..."

Er schwankte.

"Es also wirklich?"

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"Es also wirklich?"

Soohos Blicke irrten durch mein Gesicht. Er war stark betrunken das merkte und roch ich eindeutig. Wer auch immer auf die Idee gekommen war ihnen so starken Alkohol zu geben war wirklich nicht sonderlich gut in seiner Arbeit und sollte seine Stellung noch einmal überdenken. Sooho versuchte immer wieder meine Wangen zu packen und griff doch jedes Mal daneben. So lange bis ich seine Handgelenke zu fassen bekam.

"Ich dachte..."

Er knickte ein als ich ihn packte und aufrecht hielt. Der Druch auf meiner Wunde war nicht besonders Heilungshilfreich und verursachte ein starkes Pochen.

"Du wärst tot."

Sofort schoss Dog-Bird durch meine Gedanken. Doch ich wurde abgelenkt als Banryu seine Hand auf meine Schulter legte. Ruckartig fuhr Sooho herum und verpasste ihm einen Schlag auf die Schulter.

"Fass sie nicht an!"

Die Beiden lieferten sich einen torkelnden Kampf.

"Sie gehört mir."

Ich rollte mit den Augen als sie sich gegenseitig zu Boden rangten und über das frisch geschnittene Gras rollten.

"Du nervende Ratte."

Banryus lallende Stimme hallte über den Platz als ich seufzend auf die Beiden hinab sah.

"Brauchst du Hilfe?"

Als ich mich umdrehte sah ich einen Hwarang Jungen vor mir stehen. Doch im Gegensatz zu all den anderen war er nicht betrunken, auch wenn er nach Alkohol roch. Als die Beiden erneut aufeinander einschlugen nickte ich genervt. Der Junge übernahm Banryu, warf ihn sich über die Schulter und lief auf das Haus zu. Banryu hob immer wieder seine Fäuste bevor er einschlief und sie im Haus verschwanden. Ruhe legte sich über den Garten und auch die anderen Jungen schafften es irgendwie in das Haus und in ihre jeweiligen Zimmer. Die Nacht wurde ruhig als ich mich neben Sooho kniete und strafend auf ihn herab schaute wie er schwer atmend auf dem Boden lag.

"Wieso trinkt man so viel Alkohol wenn er so stark ist?"
"Er hat... mein schmerzendes Herz... b-beruhigt..."

Ich senkte meinen Blick und legte meine Hand auf seine Brust. Sein schnell schlagendes Herz sauste durch meine Adern bis es bei meinem angekommen war. Sofort nahm es seinen Herzschlag an.

"Ich sollte dich in dein Zimmer bringen."

Ich nahm ihm den grauen Holzblock ab bevor ich ihm half sich aufzurichten. Er lehnte seinen Arm über meine Schulter bevor wir in Richtung Haus torkelten. Sein gesamtes Gewicht lag auf mir als er schwankend über das Gras stolperte.

"Ich dachte ich..."
"Bitte, schweige."

Ich zog ihn irgendwie die Treppe hinauf, schleppte ihn in den nun leeren und ruhigen Gang und schloss die Eingangstür.

"Du warst... so voller Blut..."
"Sei endlich still."
"Und du-"

Ruckartig drückte ich ihn mit dem Rücken gegen die Wand und presste meine Lippen auf seine. Der Alkoholgeschmack entging mir nicht. Doch ich konzentrierte mich einzig und alleine auf die Nähe von der ich solange geträumt hatte. Ich genoss das Kribbeln das er in meinem Körper auslöste. Ich genoss die Bewegungen seiner Lippen. Ich genoss seine Nähe und die Wärme die er durch meinen Körper fließen ließ. Ich genoss die Liebe. Und ich gestand es mir ein. Ich liebte ihn. Das wusste ich. Ich spürte es in jeder meiner Zellen. Doch als ich realisierte was ich gerade tat löste ich mich ruckartig von ihm. Mit großen, trüben Augen sah er mich an. Ich legte mir seinen Arm um die Schulter und gemeinsam liefen wir zu dem grauen Zimmer. Nun wusste ich auch wofür die farbigen Holzblöcke waren und warum sie sich darum stritten. Ich öffnete die Schiebetür auf der linken Seite des Ganges und betrat das Zimmer. Banryu lehnte gegen dem hölzernen Rahmen des Hochbettes und schlief. Ein weiterer Junge lag auf der oberen Matratze und vergrub sein Gesicht in einem Kissen. Der Junge aus dem Garten lag auf dem Hochbett und schaute auf zwei Jungs hinab die sich nur halb so sehr lallend unterhielten. Einer stand mit dem Rücken zu mir. Der Andere war eingekleidet in eine weiße Robe. Ich legte Sooho auf das untere Bett und drehte mich schnell um. Doch als ich auf den Jungen schaute der gerade eben noch mit dem Rücken zu mir stand stolperte ich einige Schritte rückwärts und knallte mit dem Rücken gegen die Wand. Vor mir stand Dog-Bird. Er stand vor mir. Er war hier, direkt hier und er wirkte vollkommen nüchtern.Doch seine aufgerissenen Augen lagen auf mir als alles um uns herum verschwand. Mit langsamen Schritten lief er auf mich zu wobei jeder Schritt wie ein Donnerschlag auf mich niederhallte. Er zögerte langsam, als hätte er Angst ich könnte wieder verschwinden, bevor er zitternd seine Hand an meine Wange legte. Sofort durchdrang mich ein warmer Schauer. Er löste sich nicht in feinem Nebel auf, er blieb genau hier. Bei mir.

"Sei keine Halluzination."

Seine Stimme ließ den Tränen freien Lauf als ich sein Handgelenk umklammerte. Mit der anderen Hand griff ich langsam nach den beiden Ketten die um meinen Nacken lagen. Sein Blick wanderte über Mak-Moons Kette zu meiner. Er hielt inne und blinzelte die Tränen davon die sich in seinen dichten Wimpern versammelten. Ruckartig packte er mich und riss mich aus dem Raum. Als die Tür zufiel und wir auf dem leeren Gang standen zog er mich ruckartig in seinen Arm. Sein Herz schlug, das spürte ich deutlich. Es schlug wild gegen meine Wange als ich mich kräftig in seine Robe krallte. Er atmete und ich konnte das Blut in seinen Adern rauschen hören. Er schling seine starken Arme kräftiger um mich als jemals zuvor als er seine Lippen liebevoll auf meinen Kopf drückte. Ich spürte wie Tränen meine Wangen hinab liefen als ich meine Augen schloss und jede Sekunde in seinen Armen genoss. Denn keiner von uns konnte wissen wie viel Zeit wir noch hatten. Doch immer wieder schoss Mak-Moon durch meine Gedanken. Er schien nicht hier zu sein und der Gedanke das er es auch nie sein würde, begleitete jeden meiner Atemzüge. Dog-Bird strich liebevoll über meine Haare als er langsam mein Gesicht in seine warmen Hände nahm.

"Ich habe sie gefunden."




King || Soo Ho Rang FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt