Ji Dwi wurde vor langer Zeit aus meinem Zimmer geholt und scheinbar in einen anderen Raum gebracht. Nun saß ich bereits seit einer gefühlten Ewigkeit auf meinem Bett und starrte auf die gegenüberliegende Wand. Ich musterte die Verziehrungen aus purem Gold, als wäre es flüssig in die Wand eingelassen worden. Mit meinen Augen fuhr ich jeden Schwung, jede Beugung und jede Linie der Verziehrung nach während ich mit meinen Fingern über die beiden Anhänger an meinem Hals strich. Aro, die meine zweite Hälfte der Rose um sich trug. Ich fragte mich was sie wohl gerade tat. Ich fragte mich was sie wohl gerade dachte, ob sie sich fragte wo ich war. Ob Dog-Bird ihr alles erzählt hatte. Ich fragte mich wie es ihr ging und doch wusste ich das meine Anwesenheit sie nur in Gefahr bringen würde. Tränen liefen meine Wangen hinab als ich meinen Blick senkte und den Mond umfasste. Ich schloss fest meine Augen und versuchte mich an etwas zu erinnern, nur eine kleine Erinnerung die mir vielleicht beweisen würde das alles hier ein Missverständnis war. Doch dann sah ich einen breiten Weg vor mir, um mich herum standen bunte Stände, wunderschöne Kirschblütenbäume zäunten das Gelände ein. Ich trug einen Leinenbeutel in meinen Händen durch den man die beiden Mondketten schimmern sehen konnte. Ich trug einen kleineren, kürzeren Hanbok. Meine Haare waren kürzer und ich sah zwei Personen die ihre Hände nach mir ausstreckten. Eine Frau die aussah wie ich, nur mit dunklen Haare und den gleichen Augen. Dann war dort dieser Mann, die dunklen Augen und blonden Haare. Die königlichen Hanboks. Meine Eltern. Ruckartig riss ich meine Augen auf und hörte wie jemand die Tür öffnete. Als ich langsam meinen Kopf hob betraten zwei Frauen mein Zimmer und schlossen die Tür leise hinter sich. Sie hielten eine runde, große Schachtel in der Hand die verdächtig nach einem gewaltigen Kleid aussah.
"Du solltest dich zuerst waschen."
Sie führten mich in das anliegende Badezimmer und ließen mir Rosenwasser ein während ich mich auszog. Sie gingen nicht fort, selbst als ich mich in die Wanne setzte. Ein Gefühl an das ich mich nur schwer gewöhnen konnte. Sie wuschen meinen Körper und meine Haare. Mit Griffen die schnell und routiniert wirkten. Doch ich starrte nur stumpf auf die Bambusverziehrungen vor den Fenstern während ich den Bildern hinterher rannte. Die ich gesehen hatte. Waren es wirkliche Erinnerungen oder nur Einbildungen die sich mein Herz gewünscht hatte. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als sie mir aus der Wanne halfen und mich in seidige Tücher wickelten. Ich betrat wieder das Schlafzimmer und wurde dort auf einen Stuhl gesetzt. Die Beiden begannen damit mich vollständig herzurichten. Etwas an das ich mich scheinbar gewöhnen musste. Mein Gesicht wurde vollständig geschminkt, meine Augen mit großen schwarzen Wimpern und einem langen, schwarzen Eyelinerstrich geziert. Meine Lippen und Wangen schimmerten rosa. Meine Haare wurden geglättet und einige Haarsträhnen mit einer rosa Blume am Hinterkopf festgesteckt. Eine der beiden Frauen zog das gewaltige Kleid aus der Schachtel und half mir hinein. Das Kleid hatte einen gewaltigen Rock der von verschiedensten Munstern aus lila, rosa, grau, weiß und schwarzen Akzenten verschönert wurde. Das lila Oberteil hatte gewaltige Ärmel die einen Umfang von der größe der Röcke hatte, die ich früher im Hwaranghaus trug.
"Ich kann mich darin nicht bewegen."
Die Frauen tauschten vielsagende Blicke aus bevor sie sich wieder an mich wandten.
"Das sollst du auch nicht. Deine Pflicht ist es darin gut auszusehen und die königliche Familie zu präsentieren. Nicht mehr und nicht weniger."
Ich wollte ihnen gerade widersprechen als es an der Tür klopfte. Es dauerte einige Sekunden bis sie von Ji Dwi geöffnet wurde. Die Wangen der Frauen färbten sich rot als sie schleunigst alles zusammen räumten und mir weiße Schuhe anzogen. Sie verbeugten sich und verschwanden tuschelnd. Ji Dwi schloss die Tür und hielt den Türgriff einige Zeit in der Hand als wollte er wieder verschwinden. Doch er drehte sich langsam zu mir um und nahm einen Leinenbeutel aus seinem Hanbok.
"Ich wollte dir etwas zeigen und dich darauf vorbereiten."
Seine Stimme machte mir Angst, eindeutig. Wortlos gab er mir den Beutel und ließ mich hinein blicken. Darin befand sich ein goldener Ring mit einem gewaltigen Edelstein. Ruckartig zog ich die Schlaufe wieder zusammen und drückte den Beutel zurück in Ji Dwis Hanbok. Zitternd trat ich einige Schritte zurück bis ich gegen den Nachttisch stieß.
"Warum zeigst du mir das?"
"Es gibt etwas, das während deiner Abwesenheit im Hwaranghaus besprochen und eingeübt wurde."Ji Dwi seufzte und setzte sich auf die Bettkante als die Panik in meinem Inneren stieg.
"Ji Dwi?"
Er lachte, kurz und voller Schmerz.
"So hast du mich damals immer genannt. Es war dein Spitzname für mich, deswegen habe ich ihn angenommen als ich mich heimlich bei den Hwarangs angemeldet habe."
"Ji Dwi."Er nickte und sah langsam zu mir auf, bis er meinen nassen Blick traf.
"Ein Fest für die widergekehrte Prinzessin wird heute Abend stattfinden."
"Und was hat das mit dem Ring zutun?"Seine Augen trübten sich.
"Ich werde dir heute Abend vor der Bevölkerung, den Ältesten und den Hwarangs einen Heiratsantrag machen. Mit Maske, natürlich, damit sie mich nicht erkennen."
"Nein."Meine Beine sackten unter mir zusammen als ich langsam auf den Boden sank, so lange bis ich vollständig im Stoff versank. Ji Dwi kniete sich vor mir auf den Boden und legte seine Hand auf meinen Kopf.
"Ich habe es versucht ihr auszureden. Doch es hat keinen Zweck."
"Sie kann es nicht ernst meinen."Er legte seine Hand auf seine Brust, genau an die Stelle wo der Leinenbeutel versteckt lag.
"Sie meint es ernst."
"Wie können wir das zulassen?"Seufzend nahm er mein Kinn sodass ich zu ihm aufschauen musste. In seinen Augen lag die selbe Verzweiflung wie in meinen und auf seinen Lippen lagen die selben Fragen.
"Indem wir Aro und Sooho beschützen. Diese Hochzeit wird sie beschützen, vor etwas das noch schlimmer ist als all das hier."
Ich schüttelte meinen Kopf und umklammerte ruckartig den Anhänger an seiner Kette. Der Anhänger, der so viele versteckte Erinnerungen in sich trug.
"Wieso bist du dir sicher das ich es wirklich bin?"
"Die Kette, die Augenfarbe, die Haarfarbe."Ich stieß ihn von mir und vergrub meine Hände in meinen Haaren.
"Wir brauchen einen Plan."
"Wir haben keinen, der nicht den Tod derer bedeutet die wir lieben."Ich schüttelte meinen Kopf.
"Du kennst mich."
"Schon dein gesamtes Leben lang."Ich nickte.
"Dann solltest du etwas über mich wissen."
"Du wirst nicht aufgeben."
"Nicht kampflos."Ji Dwi suchte nach Worten während tausende Gedanken vor seinen Augen umherflackerten.
"Du bist eine Kriegerin."
"Und ich werde einen Ausweg finden, auch wenn das bedeutet das ich dabei sterben muss."Ruckartig packte Ji Dwi mein Kinn und riss mein Gesicht direkt vor seines. So nahe das ich seinen Atem bereits auf meinen Lippen spürte.
"Das wirst du nicht."
Ich sah ihn fragend an.
"Wir sterben gemeinsam, denn ich bin an deiner Seite. Bei was auch immer, egal was du dir einfallen lässt. Ich bin dabei."
"Aber-"
"Ich bin dein Verlobter, das ich meine Pflicht."Ich stieß ihn lachend von mir und lehnte mich zurück. Ji Dwi brachte mich zum Lachen, auch wenn ich es nicht wollte. Und tief in meinem Hinterkopf sah ich ein Bild von zwei Kindern die auf einer riesigen Blumenwiese saßen und lachten, so wie wir es gerade taten. Zwei Kinder umgeben von einem goldenen Käfig. Ich wusste genau das diese Erinnerung Ji Dwi und ich waren.
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King || Soo Ho Rang Fanfiction
FanfictionMein Leben bestand aus meinen beiden besten Freunden und der Fähigkeit einer Kriegerin. An mein früheres Leben konnte ich mich nicht erinnern. Mein Leben ziehte sich durch die Armut. Doch eine einzige Mission legte sich wie ein Flügel über mein Lebe...