Kapitel 36

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Am frühen Mittag saß ich noch immer auf der Klippe und las mich durch die Blätter der Jungs. Doch eine bestimmte Antwort ließ mich noch immer grübeln. Bereits hunderte Male hatte ich mir dieses Papier durchgelesen, doch ich verstand die Worte nicht. Als wären sie eine fremde Sprache.

Ich sehe nur sie. Jeden Tag geistert sie durch meine Gedanken und hält mich wach. Ihre Augen verfolgen mich, halten mich wach. Diese grünen Augen. Wie ein Fluch der auf mir lastet. Ich will sie beschützen, ich will sie an meiner Seite haben und ihr die Welt zeigen. Wie gerne würde ich ihr sagen das sie das wichtigeste in meinem Leben ist. Meine einzige Schwäche. Doch ich kann nicht. Ich würde sie nur in Gefahr bringen. Als König.

Immer wieder las ich die Zeilen. Doch ich konnte sie noch immer nicht glauben. Als wäre es eine Lüge auf Papier, die in der nächsten Sekunde in der unendlichen Tiefe dieser Klippe verschwand. Unter meinen Lehrlingen befand sich der König. Der König wegen dessen Gesicht Mak-Moon starb. Doch ich spürte das er eine gute Seite hatte. Eine Seite die mich daran zweifeln ließ, was die Wut in mir ausmachte. Ich spürte das er sie liebte. Ich nahm die Feuersteine aus dem Korb neben mir und zündete das Papier an bevor ich es die Klippe hinab schweben ließ. Niemand würde jemals davon erfahren. Niemand. Doch ich fragte mich weshalb er mir vertraut hatte. Ausgerechnet mir, wo er doch nichts über mich wusste. Aber in einem war ich mir sicher. Ich würde Aro beschützen, sie hatte sein Gesicht gesehen, das stand fest. Würden diese Zeilen an die Öffentlichkeit kommen, würde sie sterben, so wie ihr Bruder. Liebe war ein Segen und ein Fluch zugleich. Langsam nahm ich Soohos Papier an mich und schaute hinab auf seine Schrift. Tränen tropften auf die Tinte und ließen sie langsam verschwimmen.

"Du und er..."

Ich schaute erschrocken über meine Schulter zurück und sah Dog-Bird der hinab auf das Papier in meinen Händen bedeutete.

"Etwas ist zwischen euch. Das bemerkte ich schon als ich euch das erste Mal zusammen gesehen habe."

Ich schaute wieder auf die Stadt hinab, auch wenn ich wusste das ich ihm vertrauen konnte. Dog-Bird war mein bester Freund. Er wusste alles von mir, er war meine zweite Hälfte. Nichts, konnte ich ihm verschweigen. Und doch blieb die Angst darüber ein falsches Wort zu sagen und ihn zu verlieren. Er setzte sich langsam neben mich, ließ seine Füße in der Luft baumeln und legte seine Hand auf meinen Arm.

"Du liebst ihn."

Ich nickte.

"Und so wie er sich verhält liebt er dich."

Ich schaute fragend zu Dog-Bird auf.

"Im Unterricht, schaut er dich mit diesem Blick an, der alles verrät. Er sieht dich an und es wirkt als würde die Welt um ihn herum verschwimmen. Als wärst du alles was es gibt."

Ich schloss meine Augen und versuchte mich in diesen Moment zu denken.

"Wenn jemand etwas über dich sagt, hört er immer besonders gut zu. Und was passiert wenn jemand etwas falsches über dich sagt hast du ja gesehen."

Dog-Bird kicherte leise und ich konnte es förmlich spüren wie er in der Aussicht der Stadt verloren ging.

"Er liebt dich wirklich sehr."
"Ich weiß..."
"Du ihn nicht?"

Ich schaute langsam zu Dog-Bird auf und suchte seinen Blick.

"Doch und genau das ist das Problem."
"Weshalb?"
"Du weißt wer ich bin und du weißt wer er ist."

Dog-Bird nickte.

"Er ist ein treuer Gefolge der Königin."
"Und ich bin das Mädchen das sie umbringen will."
"Er würde sich für dich entscheiden."

King || Soo Ho Rang FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt