Kapitel 9

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Ich stand noch immer am Rand des Spielfeldes und suchte die Ränge nach einem Mädchen ab das ich nicht kannte. Doch die Ketter um ihren Hals würde mir das richtige Zeichen geben. Die Kette die schon immer Mak-Moons Nacken zierte. Die Beiden hatte ich schon seit einer Weile aus den Augen verloren. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als plötzlich einige Mädchen laut zu quietschen begannen. Ein nerviger und lauter Ton. Doch scheinbar etwas das hier als normal galt, wenn ein hübscher Junge vorbei lief. Seufzend senkte ich meinen Blick.

"Du hast mir immer noch nicht deinen Namen verraten."

Ich fuhr erschrocken herum und sah in Soohos dunkle Augen. Ich spürte die vernichtenden Blick der Mädchen förmlich in meinem Nacken knistern und doch versuchte ich sie zu ignorieren.

"Wir machen einen Deal."

Ich schaute ihn fragend an als die Herausforderung in seine Augen aufflammte.

"Wenn ich gewinne, treffen wir uns heute Abend am Teeladen und du verrätst mir deinen Namen."
"Und wenn du verlierst?"

Er grinste.

"Ich werde nicht verlieren."
"Du bist sehr selbstsicher."
"Ich bekomme immer das was ich will."

Lachend legte ich meinen Kopf schief. Doch scheinbar war es genau das was die Jugendlichen in dieser Stadt erlebten, sie bekamen alles und wussten dabei nicht wie es war nichts zu haben.

"Man kann nicht alles haben im Leben."
"Ist das ein Deal?"

Ich nickte als er schmunzelnd auf dem Feld verschwand kurz bevor es begann. Ich verstand nicht wirklich was die Jungs da taten und es hatte keine wirkliche Struktur. Doch nun hatte ich eine andere Mission, von der ich mich nicht ablenken lassen durfte. Ich musste Mak-Moons Schwester finden. Das Einzig wichtige. Das einzige weshalb ich hier war und ich wusste genau, sollten wir sie gefunden haben, würden Dog-Bird und ich diesen Ort so schnell wie möglich wieder verlassen. Die gesamte Zeit über stand ich alleine am Rand und musterte jeden einzelnen Zuschauer. Nicht auffällig, aber so, das ich jeden unter Kontrolle hatte. So lange bis mich das Spiel dann doch einnahm. Ich erwischte mich dabei wie ich Sooho musterte. Jede einzelne Bewegung und jeder Schritt lag unter meinen Blicken. Er war schnell, flink und beweglich. Er wäre ein guter Krieger, das sah ich ihm an. Doch zu viel Gold und Reichtum hing an ihm. Immer wieder schaute er schmunzelnd in meine Richtung und ich spürte die wütenden Blicke der Mädchen auf mir. Doch es war mir egal. Das Ansehen dieser Menschen war nichts weiter wert als das Blut das bald auf meiner Klinge kleben würde. Sie alle hatten es verdient zu erleben was es hieß nichts zu sein und nichts zu haben.

"Das ist seine übliche Masche."

Ich schaute auf und sah ein wunderschönes Mädchen das sich neben mir an das hüfthohe Gitter lehnte. Sie steckte ihre langen, schwarzen Haare mit, zu ihrem Hanbok farblich passenden, Blüten am Hinterkopf zusammen. Sie hatte wunderschöne helle grüne Augen, die so anders waren als von allen anderen. Alle anderen hatten braune, dunkle Augen, nur sie war anders und auch ihr Blick war es. Sie sah mich nicht an wie ein Außenseiter, nicht wie das ungeschminkte, hässliche Mädchen. Sie sah mich an wie ein Freund. Sie lächelte und folgte den Jungs auf dem Spielfeld mit ihren Blicken.

"Für einen Job war es meine Aufgabe gewesen diese Jungs zu studieren. Die so wunderschönen True Bone Jungs. Sooho ist die Art von Junge der jedes Mädchen abbekommt, wann er es will und wie er es will. Sie liegen ihm zu Füßen, reihenweiße."
"Er ist nicht wirklich mein Typ."

Sie kicherte.

"Das habe ich gesehen."

Ich hörte ihr zu, auch wenn ich nicht wusste weshalb. Doch ich tat es. Sie hatte eine beruhigende Wirkung auf mich, als wäre sie mein Gegenstück in dieser so wirren Welt. Als wäre sie der einzige Mensch in diesem goldenen Käfig, der normal wirkte.

King || Soo Ho Rang FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt