Kapitel 13

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Nachdem ich mir ein neues Kleid gesucht hatte lief ich damit auf dem Arm durch den Wald und kam nur wenige Zeit später am Lager an. Ich fühlte mich nicht schlecht diese Menschen zu bestehlen, sie hatten genug, es würde ihnen nicht das Genick brechen. Doch ich fühlte mich schlecht unsere Mission zu vernachlässigen. Aber ich konnte mich nicht entreißen, so sehr ich es auch wollte. Ich kam an unserem Lager an und sah Mak-Moon und Dog-Bird die in ein tiefes Gespräch vertieft waren. Doch als sie mich hörten hielten sie inne und schmunzelten.

"Ein neues Kleid?"

Ich schmiss es auf den Boden und sah Mak-Moon wissend an.

"Eine dumme Idee, ich weiß."
"Nein, weshalb?"

Er kam auf mich zu und hob das Kleid vom dreckigen Boden auf.

"Ich versprach dir deine Schwester zu finden, stattdessen verabredete ich mich für den heutigen Abend."
"Das ist perfekt."

Dog-Bird kam hinter einem Baum hervor und hielt einen Beutel in der Hand der verdächtig nach Essen roch.

"Weshalb?"
"Du mischst dich unter die Jungendlichen. Vielleicht ist sie dort dabei."

Ich senkte meinen Blick und grübelte über seine Worte. Etwas Wahrheit lag darin die ich verdrängen wollte.

"Hey."

Mak-Moon legte seinen Finger unter mein Kinn und drückte meinen Blick zu sich auf.

"Gehe hin."
"Mein Versprechen-"
"Anna."

Ich verstummte und schaute zu ihm auf.

"Wir finden meine Schwester. Eigentlich haben wir sie ja schon gefunden, nur haben wir sie wieder verloren."

Lachend schnürte ich den Waffengürtel von meiner Taille und legte ihn zusammen mit dem Schwert neben den Baum.

"Was hast du zu Essen geholt?"
"Reis."

Ich sah Dog-Bird ungläubig an und ließ mich neben ihm nieder.

"Tatsächlich freue ich mich endlich wieder Reis zu essen."

Lachend hielt er mir eine hölzerne Schüssel entgegen. Doch das schlechte Gewissen holte mich tatsächlich ein.

"Wir müssen damit aufhören."

Die beiden Jungs schauten mit vollen Mündern zu mir auf.

"Wir können die Leute nicht weiter bestellen."
"Ich achte darauf nur von den reichen Menschen zu stehlen."
"Das macht es nicht besser."

Ich senkte meinen Blick und rührte durch den noch lauwarmen Reis.

"Ach, nur weil du nun ein Auge auf einen der True Bones geworfen hast, entwickelst du ein schlechtes Gewissen ihnen gegenüber."

Ruckartig schaute ich zu Dog-Bird auf.

"Das ist nicht dein Ernst?"
"Nein, ist es nicht."

Er tätschelte meine Wange.

"Aber trotzdem sehe ich dir an das du ihn magst."

Ich zog eine Augenbraue an.

"Du hast dieses seltsame Funkeln in einen Augen wenn du von ihm sprichst."
"Ihr seit vollkommen verrückt."
"Natürlich."

Die beiden Jungs kicherten wie kleine Schulmädchen. Ich drehte ihnen den Rücken zu und aß weiter meinen Reis während ich ihre Blicke in meinem Nacken spürte. Doch ich dachte über ihre Worte nach. Hatte seine Wirkung bei Frauen nun auch schon mich befallen, oder war es einfach nur der Gedanke daran normal zu sein, der mich lockte. Für wenige Stunden konnte ich normal sein, keine Ausgeschlossene. Eine im goldenen Käfig, nicht überzogen mit Dreck. Für wenige Stunden war ich eine von ihnen und konnte vergessen das ich all die Jahre ein Leben im Wald geführt hatte. Das ich nichts mädchenhaftes an mir hatte außer die hüftlangen, blonden Haare. Doch auch diese waren für Süd Korea unnatürlich. Wie der Junge aus dem Club sagte. Hässlich.

King || Soo Ho Rang FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt