Ich betrat den bereits gefüllten Lehrraum und sah wie jeder der Hwarang Jungs an einem einzelnen Tisch saß auf dem die nötigen Schreibutensilien lagen. Eine unheimliche Stille lag über diesem Raum während ich die Treppe hinauf lief.
"Die Aufgabe ist einfach, jedenfalls wenn ihr verstanden habt was ich euch in den letzten Lektionen erklären wollte."
Ich schaute schmunzelnd durch die Runde. Einige von ihnen wirkten sicher, andere hingegen nicht. Ich konnte nicht jedem beibringen hinter die Fassade zu blicken, aber ich hatte es versucht. Aber dennoch hatte ich Hoffnung in jeden einzelnen.
"Ihr müsst nichts weiter als erklären ob Liebe im Kampf eine Schwäche oder eine Stärke ist. Eine Frage die sich schon viele gestellt haben. Eine Frage an der viele gescheitert sind. Aber ihr seid bereit diese Frage zu beantworten."
Die Jungs nickten selbstsicher und mit einem Mal wusste ich das sie es schaffen würden. Mit einem Mal war ich stolz mich ihre Lehrerin zu nennen, mit einem Mal wusste ich das alles gut werden würde. Doch darin hatte ich mich schrecklich getäuscht.
"Ihr dürft-"
Ich verstummte durch ein grauenvoll lautes Poltern das durch das Gebäude hallte, kurz bevor die Türen aufgerissen wurden. Der Soldat, den ich am Abend unseres Ausfluges zu Aro, hintergangen hatte, kam ruckartig auf mich zu. Hass lag in seinem Blick. Er hatte mir vertraut und ich hatte ihn belogen um über die Mauern zu kommen. Doch er war nicht alleine, er wurde gefolgt von einigen seiner Wachen. Sein Gesicht verhieß nichts Gutes. Er richtete seine Klinge direkt auf mich als ich ruckartig nach dem Schwert vom hölzernen Tisch hinter mir griff und seinen Angriff abblockte. Unsere Klingen prallten laut aufeinander als ich sah wie die Hwrangs unschlüssige Blicke austauschten. Jeder von ihnen hatte seine Hand am Knauf des Schwertes das an ihren Hüften hing. Sie würden kämpfen, für mich. Für ein Nichts. Ich fuhr herum und schnitt mit meiner Klinge in seine Wange und sah wie das Blut darauf folgte. Er ließ seinen Nacken knacken bevor er auf mich zukam um mit seinem Schwert nach mir schlug. Ich schaffte es gekommt auszuweichen, so wie ich es immer getan hatte. Doch eine der weiteren Wachen packte meinen Arm und zog mir den Knauf seines Schwertes über den Kopf. Ächzend landete ich auf meinen Knien. Ich sah wie mich Sooho panisch ansah und auch Dog-Bird, Hansung, Yeo Wool und Banryu konnten sich nur schwer zurück halten. In Ji Dwis Blick sah ich etwas anderes, eine Panik die mir vorkam als wüsste er genau was folgen würde. Als wüsste er über alles bescheid, über alles und noch mehr. Doch ich blickte meine Freunde flehend an als mich der die Wache an den Haaren packte und der Soldat vor mich trat. Noch immer hatte er diesen Hass in seinen Augen, er würde es wohl nie vergessen, das ich ihn belogen und ausgenutzt hatte. Eine Stärke der Wachen, sie vergaßen nicht. Er packte mein Gesicht und hielt es fest, sodass ich gezwungen war in seine Augen zu schauen.
"Die Königin verlangt nach dir."
"Ach und das kann man nicht normal sagen?"Ich fuhr mit meinem Kopf nach vorne und traf mit meiner Stirn direkt seine Nase. Er unterdrückte einen kleinen Schrei bevor er rückwärts stolperte und die Treppe hinab fiel. Ich trat mit meinem Fuß nach hinten aus und spürte wie mein Schuh die sensibelste Region der Wache hinter mir traf. Ächzend ging er zu Boden und ich schaute schmunzelnd in die Reihen der Jungs, sie wirkten stolz und ließen langsam von den Schwertern ab, als hatten sie nur eine Bestätigung gebraucht das ich es alleine schaffen würde. Ich richtete mich langsam auf, lief die Treppenstufen hinab und eilte durch ihre Reihen. Die Wachen auf dem Podest sahen mich ungläubig an und waren wie gelähmt in ihren Bewegungen. Doch ruckartig sprang Sooho auf, packte meine Hand und stellte sich vor mich. Sofort waren die Wachen wieder in die reale Welt gezogen und hoben ihre Schwerter.
"Was tust du?"
"Nach was sieht es denn aus?"Eine Wache schoss auf uns zu und Sooho verstrickte sich in einen Kampf. Er duckte sich unter ihnen hindurch und traf sie einige Male mit seiner Klinge. Aber eine Chance hatte er nicht, es waren vier gegen einen. Als ich eingreifen wollte, was eigentlich sinnlos war ohne Schwert, packte mich eine der neu angekommenen Wachen und drückte mich mit dem Oberkörper auf Dog-Birds Tisch. Die Tinte seines kleinen Fasses verteilte sich auf meinem Hals und dem Kragen meines Hanboks bevor sie langsam meine Haare einfärbte. Ich sah ihn flehend an und tatsächlich hielt er inne. Doch sein Kiefer zuckte während er mich panisch ansah. Ich schaute über meine Schulter zurück und sah wie eine der Wachen Sooho einen Schnitt auf der Wange verpasste bevor er zu Boden ging. Tränen liefen meine Wangen hinab als ich meine Zähne zusammen biss und der Wache die mich festhielt mit meinen Füßen die Beine weg zog. Er verlor das Gleichgewicht und knallte mit seinem Kopf gegen den hinter uns stehenden Tisch von Yeo Wool bevor er bewusstlos zu Boden ging. Ich griff nach Dog-Birds Pinsel und rannte auf die Wachen zu. Die Hunde der Königin hatten mir schon einmal alles genommen, das würde ich nicht noch einmal zulassen. Ihre Schwerter schnitten in den Stoff meines Hanboks und ich spürte wie ich, je weniger Stoff sich um mich herum befand, mehr Bewegungsfreiheit bekam. Ich versenkte den Pinsel im Nacken meines Gegners der daraufhin reglos zu Boden ging. Ich sprang auf einen der Tische und traf den letzten Gegner im Kiefer bevor er gegen die Wand fiel und zu Boden rutschte. Hansung sprang von seinem Tisch auf und verriegelte die Tür als ich mich zu Sooho stürzte. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und sah wie ihm das Blut aus dem Mund lief.
"Hey..."
Nur schwach öffnete er seine Augen.
"Versteck dich."
Ich schüttelte meinen Kopf.
"Ich gehe nicht ohne dich."
Ein gequältes Lächeln lag auf seinen Lippen als er seine Hand um mein Handgelenk legte.
"Egal was passiert... vergesse niemals das ich dich liebe, ja?"
Tränen liefen meine Wangen hinab als die Tür mit einem lauten Knall aufgebrochen wurde. Ich kniete mich schützend vor Sooho als niemand geringeres als die Königin den Raum betrat. Mein Herz setzte für einen kurzen Moment aus. Doch ich starrte sie direkt an, mit einem Blick der töten könnte. Sie riss das Schwert aus der Halterung ihres begleitenden Soldaten und kam mit der Spitze auf mich zu. Als sich Dog-Bird aufrichtete, zog ihn Yeo Wool sofort zurück. Ich sah ihn dankend an bevor ich eine kalte Spitze unter meinem Kinn spürte.
"Denkst du wirklich ich hätte es nie bemerkt."
Ich schwieg.
"Du bist noch genauso wie früher."
Fragend rückte ich näher zu Sooho und hielt die Spitze des Pinsels in meiner verkrampften, blutbeschmierten Hand.
"Denkst du wirklich ich würde meine eigene Nichte nicht wieder erkennen?"
Für einen Moment stand die Welt still. Jegliche Farbe fiel aus meinem Gesicht als ich sie ungläubig ansah. Auch die Jungs um mich herum wirkten wie versteinert, als hätten ihre Worte alles in Stillstand gelegt. Doch es musste ein Missverständnis sein, ein grauenvolles Missverständnis.
"Denkst du wirklich ich hätte dich am Leben gelassen wenn du einfach nur irgendwer wärst? Ich weiß genau wer du bist. Du bist die Prinzessin dieses Landes."
Ich schüttelte meinen Kopf als einige Wachen auf mich und Sooho zukamen. Noch bevor ich mich wehren konnte hatten sie mich gepackt. Sooho richtete sich schmerzend auf als die Wache ihren Fuß auf seine Brust stellte und ihn wieder zu Boden drückte. Doch rang ich die Wachen zu Boden und sah die Wache über Sooho mit feurigen Augen an.
"Lass. Ihn. Gehen."
Jedes Wort wurde zwischen meinen Lippen hervor gepresst bevor meine Welt plötzlich schwarz wurde.
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King || Soo Ho Rang Fanfiction
FanfictionMein Leben bestand aus meinen beiden besten Freunden und der Fähigkeit einer Kriegerin. An mein früheres Leben konnte ich mich nicht erinnern. Mein Leben ziehte sich durch die Armut. Doch eine einzige Mission legte sich wie ein Flügel über mein Lebe...