Kapitel 67

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Nachdem ich am nächsten Morgen wach geworden war hatten mich die Mitarbeiter des Schlosses sofort fertig gemacht. Was bedeutete das ich geschminkt, frisiert und in einen edlen Hanbok gesteckt wurde. Nun saß ich auf dem Bett in meinem Zimmer und wartete auf Hansung. Die Königin wollte ihn sprechen und ihm den Auftrag für den heutigen Tag erklären. Ich fuhr mit meinen Fingerspitzen über das Armband und versuchte nach einer Erinnerung daran zu greifen, doch sie blieb im Schatten gelegt. Seufzend blickte ich aus den Fenstern und sah wie die Regentropfen am hölzernen Rahmen entlang liefen. Das Wetter war schon seit einigen Tagen so schlecht. Etwa seit meinem Sturz und scheinbar passte sich das Königreich meiner Verwirrung an. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als sich die Tür öffnete und Hansung im Türrahmen stand. Seine Augen leuchteten für einige Sekunden als er mein Lächeln sah. Doch viel zu schnell schien ihn etwas heimzusuchen. Er senkte seinen Blick und trat einen Schritt zurück.



"Wir werden heute im Hwarang-Haus erwartet."
"Ist das nicht die Aufgabe der Königin?"

Hansung nickte als ich mich langsam aufrichtete.

"Die Königin fühlt sich nicht besonders gut. Deswegen sollst du ihren Platz als königliche Beaufsichtigung der Hwarangs einnehmen."
"Ich glaube nicht-"
"Du schaffst das."

Er drehte sich um und lief den breiten Flur entlang. Doch ich hörte ihn deutlich murmeln.

"Du hast es schon einmal geschafft."

Verwirrt hielt ich inne und starrte einige Momente auf seinen Rücken bevor ich ihm den Gang hinterher eilte.

"Hat die Königin noch etwas gesagt?"

Hansung schwieg als ich mein Kleid anhob und ihm schneller hinterher rannte. Ruckartig packte ich seinen Arm und brachte ihn zum Stehen.

"Was hat sie dir gesagt?"

Hansung wich meinen Blicken aus und suchte sichtlich nach einer Ausrede. Doch ich spürte das sie ihm mehr gesagt hatte und ich spürte das er es mir nicht sagen wollte. Eindeutig nicht.

"Sie sprach über unsere Hochzeit."

Eine bekannte Stimme drang zu mir durch als ich mich ruckartig umdrehte. Vor mir stand der König und sah mit traurigen Augen auf mich herab.

Ich stolperte erschrocken einige Schritte zurück und verbeugte mich hastig

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Ich stolperte erschrocken einige Schritte zurück und verbeugte mich hastig. Der Kiefer des Königs zuckte als er für einige Sekunden die Luft anhielt, als wollte er etwas sagen und schluckte die Worte doch hinab.

"Unsere Hochzeit?"

Verwundert suchte ich mein Gedächtnis nach einer Erinnerung ab. Doch nichts geschah. Ich erinnerte mich an nichts und einen Ring trug ich auch nicht. Der König schien das zu ändern als er einen rosa Beutel aus seinem Hanbok zog.

"Du hast ihn verloren bei... dem Sturz."

Ich sah ihm mit großen Augen dabei zu wie er den goldenen Ring mit dem gewaltigen Diamanten aus dem Beutel nahm und mir ansteckte. Die morgendliche Sonne spiegelte sich in dem edlen Stein und doch stolperte ich sofort einige Schritte zurück.

"Ich erinnere mich nicht-"
"Die Königin sprach über die Hochzeitsvorbereitung. Sie möchte das du morgen das Kleid anprobierst."
"Aber-"

Der Blick des Königs wurde sanfter als er eine seiner beiden identischen Ketten abnahm und mir anlegte. Die Kette bestehend aus einem silbernen Mond legte sich sanft auf mein Schlüsselbein und für einen kurzen Moment durchzog mich eine Erinnerung. Sie schoss an mir vorbei ohne eine Chance sie zu ergreifen.

"Das-"
"Vielleicht wirst du die Bedeutung irgendwann wieder verstehen."

Mit diesen Worten drehte er sich um und lief den Flur entlang. Nun stand ich hier wie vor den Kopf gestoßen und legte meine Fingerspitzen auf die beiden Ketten an meinem Schlüsselbein. Ketten zu dessen Bedeutung ich keine Erinnerung hatte. Die Verwirrung in mir stieg immer weiter und ich spürte das sich etwas in mir gegen diese Hochzeit wehrte. Irgendetwas in mir rebellierte.

"Anna..."

Ich spürte wie Tränen meine Wangen hinab liefen als Hansung seine Hand auf meine Schulter legte. Die Nähe meines einzigen Freundes brach mir den Boden unter den Füßen davon. Ich sank auf meine Knie und sah wie sich der gewaltige Stoff um mich herum ausbreitete. Ein Meer aus edlem Stoff das von salzigen Tränen geziert wurde. Hansung kniete sich vor mich und nahm mein Gesicht in seine Hände.

"Ich will meine Erinnerungen zurück."

Sein Blick trübte sich als er mir die Tränen von den Wangen wischte.

"Es fühlt sich alles so schrecklich falsch an."

Für einige Sekunden schien er zu überlegen bevor er wieder in sich zusammen sackte.

"Das ist es nicht. Du warst immer eine glückliche Prinzessin, du hast deine Stadt und dein Volk geliebt und du hast dich auf die Hochzeit gefreut."

Ungläubig schüttelte ich meinen Kopf.

"Ich liebe den König nicht."

Mein Blick wanderte hinab zu dem Armband an meinem Handgelenk. Es war nur halb so strahlend wie der Ring des Königs, doch ich bevorzugte es.

"Etwas in mir sagt mir, das mehr hinter diesem Armband steckt. Das ich zu dem Menschen gehöre, der mir dieses Armband gab."

Mit nassen Augen sah ich zu Hansung auf.

"Bitte sage mir wer mir dieses Armband geschenkt hat."

Sein Kiefer zuckte als er seine Augen schloss und den Kopf senkte.

"Ich weiß es nicht."
"Du musst es wissen. Du scheinst mich zu kennen."
"Es tut mir leid."

Ich spürte wie sich mein gesamter Körper gegen diese Einsicht wehrte. Doch scheinbar musste ich mein Leben akzeptieren wie es war. Vielleicht musste ich mich nur wieder daran gewöhnen, denn scheinbar war ich eine lange Zeit glücklich gewesen. Doch jedes Mal wenn ich auf das Armband schaute wusste ich das die Wahrheit irgendwo auf mich wartete.

King || Soo Ho Rang FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt