Kapitel 14

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Ich saß an einem Baum gelehnt und nahm das Kleid aus dem Beutel als etwas schweres in die Blätter neben mir fiel. Verwunderte hob ich es auf und schaute auf das schimmernde Armband. Die rosa Steine funkelten in der untergehenden Sonne noch viel mehr und raubten mir jegliche Sinne. Dieser Idiot. Das Kleid und das Armband mussten ein Vermögen gekostet haben. Mindestens so viel wie eines unserer besten Häuser im Dorf und doch schenkte er es mir ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Ich atmete tief durch und schlüpfte in das atemberaubende Kleid. Die weiße Bluse wurde an den Ärmeln von feinster, weißer Spitze geziert und von einer mintblauen Schleife auf der rechten Brust. Dieses traditionelle Kleid hatte keinen Gürtel dafür einen bodenlangen, mintfarbenen Rock der aus einer Menge an Stoff bestand.

 Dieses traditionelle Kleid hatte keinen Gürtel dafür einen bodenlangen, mintfarbenen Rock der aus einer Menge an Stoff bestand

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Der schwere Rock fiel locker zu Boden und hüllte mich in seinen weichen Stoff. Dazu trug ich neue, weiße Schuhe, die ich mir am Morgen besorgt hatte. Die rosa Steine an meinem Handgelenk bildeten den perfekten Kontrast.

"Darf ich?"

Ich drehte mich erschrocken um und sah Mak-Moon der mit einem Strauß Blumen vor mir stand. Er knipste eine der rosa Blumenköpfe ab und nahm einen dünnen Teil meiner Haare die er zu meinem Hinterkopf flocht um dort die Blume anzubringen.

"Danke."
"Bedanke dich nicht bei mir für etwas das selbstverständlich ist."

Schmunzelnd strich er über meine Wange.

"Pass auf dich auf."

Dog-Bird kam hinter einem Baum hervor und schaute mich unsicher an. Doch ich sah ihn sicher an.

"Das werde ich."

Ich wuschelte durch Mak-Moons Haare bevor ich durch den Wald stapfte. Sie hatten mich nicht gefragt woher ich die Sachen hatte. Vielleicht konnten sie es sich denken oder wollten einfach nicht nachfragen. Ich hob den schweren Rock hoch und bemerkte sofort um wie viel edler dieses Kleid war. Der Stoff war weicher, geschmeidiger und um einiges schwerer. Die Verziehrungen waren dezenter und schöner gestickt. Doch als ich auf den Weg trat und mich das Licht des Mondes traf schaute ich hinab auf das Armband. Womöglich würde ich nie wieder in meinem Leben etwas derart teures besitzen. Damit hätte ich in meinem Dorf zwei Häuser kaufen können und ein Pferd. Ich lenkte mich von diesen Gedanken ab und lief die Straßen entlang. Jeder Mensch der meinen Weg kreuzte wurde untersucht. Doch seine Schwester lief mir nicht über den Weg. Nach einigen Minuten kam ich schließlich am Teeladen an und wie vermutet wartete Sooho bereits auf mich. Er trug einen mintblauen Hanbok. Eine Farbe die ihm wirklich schmeichelte. Er schien mich kommen zu hören als er ruckartig aufschaute.

"Ein neues Kleid?"

Ich nickte.

"Es ist schön."

Ich verbeugte mich gespielt.

"Vielen Dank."

Er schmunzelte.

"Wollen wir?"

Mit einer Kopfbewegung nickte er zum Laden. Doch während er sprach lag mein Blick auf dem uns gegenüberliegenden Park. Noch nie war er mir aufgefallen, zumindest nicht im Licht des Mondes. Die pink blühenden Bäume hüllten die unter sich stehende Bank in ihren Schein. Der Fluss floss um die Bank herum und mündete in einem kleinen Teich aus dem hin und wieder ein Fisch sprang. Ein Ort der schien als wäre er aus einem Buch entsprungen. Doch plötzlich holte mich seine Stimme ein.

"Ich habe eine Idee. Warte hier."

Ich nickte als Sooho im Teeladen verschwand. Es dauerte nicht lage und dieser Park zog mich magisch an. Ich hob mein Kleid an und tapste über die kleine hölzerne Brücke die über den schmalen Fluss führte. Blumen wuchsen ordentlich um die Bäume herum und am Rand des von kleinen Steinen gelegten Weges. Alles wirkte struckturiert und systematisch angepflanzt und doch war es wunderschön. Ich lief auf die kleine Bank zu die aus wunderschönem, geschnörkelten dunklen Holz bestand und ließ mich darauf nieder. Mein Kleid puschte sich auf und hüllte sich um mich als wollte es mich vor der Schönheit dieser Welt beschützen. Doch mein Blick lag auf den wunderschönen, hellrosa Blüten die an den Ästen der Bäume hingen. Nur vereinzelt schimmerte ein Stern durch die Baumkrone und hüllte mich in seinen Schein. Sie brachten das Armband an meinem Handgelenk zum Schimmern und ich verlor mich in den endlos wirkenden Edelsteinen.

"Du hast es nicht mit Abmachungen, oder?"

Ich schaute auf und sah Sooho vor mir stehen. Zwei hölzerne Becher Tee in der Hand.

"Ich bin hier. Trotz meines Preises."

Er nickte und setzte sich neben mich.

"Ich hoffe du magst Lotusblüte."

Eine Frage die ich nicht beantworten konnte. Dort wo ich herkam gab es keinen Lotusblütentee. Sie war eine Blume der Reichen. Ich senkte meinen Blick und nippte an dem dampfenden, süßlich, schmeckenden Tee.

"Mein Vater liebt Lotusblütentee. Als Kind musste ich ihn immer wieder kochen, mittlerweile kann ich ihn nicht mehr sehen."

Kichernd schaute er hinab auf seine eigene Tasse in der eindeutig einige grüne Kräuter schwammen und keine schimmernde Lotusblüte.

"Warum hast du ihn dann bestellt?"
"Du siehst aus als würdest du Lotusblumen mögen."

Lachend schaute ich zu ihm auf.

"Ich habe in meinem Leben nicht viele Lotusblumen gesehen."
"Ist das überhaupt möglich?"
"Ja, das ist es."

Sooho nippte an seinem Tee.

"Woher kommst du?"
"Eine weitere Frage auf deren Antwort du warten wirst."

Er schmunzelte und lehnte sich zurück.

"Es interessiert mich, du warst plötzlich da, trats einen Jungen zu Boden und-"
"Er hatte es verdient."
"Dieser Junge, am Boden und der andere mit dem Reishut, sie sind deine Freunde?"

Ich nickte.

"Mehr als das, sie sind alles für mich."
"Das klingt nach einer sehr engen Freundschaft."

Ich nippte schmunzelnd an meinem Tee und spürte wie mir das Aroma alle Sinne vernebelte.

"Hat er dir das Kämpfen beigebracht? Der Junge am Boden?"

Ich schüttelte meinen Kopf.

"Er brachte mir bei was es heißt ein Mensch zu sein. Er lehrte mir das die Welt aus mehr Farben besteht, als die, die wir sehen können."

Sooho lauschte mir wortlos, schien wie gefesselt zu sein an meine Worte.

"Er lehrte mich darin, hinter die Fassade zu schauen. Er lehrte mich darin, auf mein Herz zu hören. Die Stärken und Schwächen der Menschen herauszufinden und das nur mit einem einzigen Blick."
"Und der Junge mit dem Reishut?"

Schmunzelnd schaute ich hinab auf die Tasse in meinen Händen und sah die vielen Momente vor mir in denen Dog-Bird versuchte mit das Kämpfen beizubringen. Es dauerte alleine einige Tage bis ich das Schwert richtig hielt. Doch nun hatten wir uns alle entwickelt, zu starken Kriegern.

"Er lehrte mir das Kämpfen. Er lehrte mir was es heißt alleine überleben zu müssen. Er machte mich zu dem was ich heute bin. Er lehrte mich darin, auf meinen Verstand zu hören. Gefühle und das Herz auszublenden, in Situationen in denen mich meine Gefühle das Leben kosten könnte. Er lehrte mich die Kunst des Kampfes und was es bedeutete eine Kriegerin zu sein."

King || Soo Ho Rang FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt