Wieder auf meinem Handtuch sitzend beobachtete ich die Jungs dabei, wie sie irgendeinen ungesunden Müll in sich stopften. Danach gingen die Meisten wieder zum Wasser, lediglich mein Bruder und ich blieben bei den Handtüchern liegen.
"Gott ich bin so voll gefressen." jammerte er und ich schmunzelte.
"Ja, das sieht man." beteuerte ich und schlug ihm sanft auf den Bauch. Natürlich sah man überhaupt nichts. Cameron war quasi als Sportskanone geboren.
"Das hat sie nicht gesagt!" gab er empört von sich und riss schockiert den Mund auf.
"Doch, hat sie!" ahmte ich ihn nach und lies mich lachend nach hinten fallen.
Noch immer war ich schrecklich müde. Es war ne verdammt blöde Idee, erst einen Tag vor Schulbeginn wieder nach Hause zu kommen, andererseits war ich froh, dass ich es überhaupt nach Hause geschafft hatte."Gibt es denn wirklich nichts Besonderes über Kalifornien zu erzählen?" harkte mein Bruder erneut nach, als hätte er meine Gedanken gelesen.
Er drehte sich auf die Seite und stemmte sich auf dem Ellbogen ab. Ich schüttelte den Kopf schnell und schloss die Augen in der Hoffnung, er würde nicht weiter nachbohren. Doch ich kannte meinen Bruder leider zu gut."Weißt du, ich fühle mich einfach so verunsichert. Ich weiß gar nicht mehr, was in deinem Leben überhaupt ab geht und das beunruhigt mich." erklärte er ruhig und ich spürte trotz geschlossener Augen, dass er mich anstarrte.
"Bei mir ist wirklich alles in bester Ordnung, mach dir keine Gedanken." beteuerte ich leise.
Vielleicht war das nicht die Wahrheit, doch diese zu offenbaren wäre genauso wenig eine Option gewesen.
Und abhauen konnte ich auch nicht schon wieder, vor allem nachdem ich gelernt hatte, dass mich das nicht weiter brachte. Immerhin bin ich jetzt wieder hier und Alles ist so beschissen wie davor.
Wenn nicht sogar noch komplizierter.Ich lehnte mich gegen die Hausmauer und spürte diese unerträgliche Hitze durch meinen Körper pochen. Der Alkohol wirkte ziemlich stark und ich wischte mir durchs Gesicht.
"Es ist so warm.." jammerte ich und sah zu Tori rüber, die mit verschränkten Armen vor mir stand und mich musterte.
"Du verträgst wirklich nicht viel Alkohol, hm?" fragte sie lachend und lehnte sich an die Säule, die die Überdachung der Veranda des Hauses ihres besten Freundes trug. Ich schüttelte den Kopf und die Welt verschwamm kurz vor meinen Augen.
"Bleib einfach hier stehen, okay? Ich hole dir ein Wasser." sprach sie sanft und verschwand dann wieder im Haus, um.. wieso hatte sie mich nochmal allein gelassen?
Ich zog mein Handy aus der Hosentasche und erkannte einige verpasste Anrufe von Mum und Cam. Auch Shawn hatte versucht mich zu erreichen und hatte mir Nachrichten geschickt. Genauso wie Vanessa. Das Mädchen aus der Parallelklasse, das schon die ganze Zeit hinter Shawn her war.
"Du verfluchtes Miststück!" stand in ihr. "Weißt du, wie feige du bist?" war die nächste Nachricht.
"Nur weil du nicht damit klar kommst, dass sowohl dein Bruder, als auch dein bester Freund etwas aus ihrem Leben machen und du Loser Nichts auf die Reihe bekommst, lässt du sie einfach alleine?" folgte.
"Das ist erbärmlich." die nächste Nachricht.
"Nein, DU bist erbärmlich." Das hatte gesessen.
"Bleib einfach wo du bist und komm nie wieder zurück." damit war der Nachrichtenspam zu Ende."Mehr Alkohol.." brabbelte ich vor mich hin und versuchte mich von der Wand zu stoßen, stolperte jedoch über meine eignen Füße und flog einem Kerl, der das Haus gerade verlassen hatte direkt vor die Füße.
"Wow. Es ist mir nicht neu, dass ihr mir zu Füßen liegt, aber gleich so?" fragte er lachend und griff direkt nach meiner Taille, um mich wieder auf die Beine zu ziehen.
"Danke" murmelte ich und starrte ihm in die Augen.
Es war so anders, ihn anzusehen. Er war so anders. Anders als Shawn. Und das ist was ich bracuhe. Denn Niemand würde ihn ersetzen können und das stimmte mich erneut traurig.
"Hey, nicht weinen Kätzchen. Heute ist kein Tag um traurig zu sein. Komm mit mir und ich zeige dir einen Weg glücklich zu sein, wann immer du es willst." hauchte er nah an meinem Gesicht und griff vorsichtig nach meiner Hand.
Ich hätte dort stehen bleiben sollen. Ich hätte auf Tori und das Wasser warten sollen. Ich hätte nie mit ihm mitgehen dürfen.
Ich schreckte urplötzlich auf und sah mich verwirrt um. Wo war ich? Der See, die Jungs, Shawn.. Ich atmete tief durch und zog automatisch meine Beine an meinen Körper. Die Bilder von Danny in meinem Kopf schmerzten. Sie schmerzten mental, sowie körperlich.
"Was ist los?" fragte Nash, der direkt vor mir in die Hocke ging. Ich sah ihn überfordert an. Mein Bruder tauchte ebenfalls vor meinem Gesicht auf. Ich war wohl eingeschlafen.
Verdammt, kann nicht Irgendjemand diese Bilder löschen?"Wieso weinst du?" fragte mein Bruder alarmiert und ich griff mir verwirrt an die Wange, die tatsächlich nass war.
"Alles okay." behauptete ich und sah auf den See hinaus.
Shawn's Blick traf besorgt auf meinen und ich erkannte, wie er Anstalten machte, auf mich zuzulaufen. Panik stieg in mir auf und ich wendete meinen Blick zu Cameron."Können wir vielleicht nach Hause gehen? Ich bin noch ziemlich müde.. hab's wohl unterschätzt." sprach ich schnell.
Ja, du hast so Einiges unterschätzt, hm?
Ich musste hier dringend weg, musste alleine sein, die Bilder vertreiben.
"Ich kann dich nach Hause bringen, wenn du willst." bot Nash mir an. "Ich muss sowieso noch Einiges erledigen Zuhause." sprach er weiter und ich beruhigte mich ein wenig, nickte dankend.
Wir packten unsere Sachen ein und erst als ich aufstand, um Nash zu folgen realisierte ich wie weich meine Knie waren, wie sehr meine Hände zitterten. Ich biss fest die Zähne zusammen und versuchte einen Fuß vor den Anderen zu setzen."Geht ihr schon?" hörte ich Matt's Stimme wie durch Watte, konnte ihm jedoch nicht antworten. Immerhin konzentrierte ich mich darauf weiter zu atmen und die Bilder zu verdrängen. Ich spürte nur noch, wie Nash seine Hand sanft an meinen Rücken legte, mir die Tasche aus der Hand nahm und mich zu seinem Auto führte.
Als ich meinen Kopf ein letztes Mal zum See drehte, lag Shawn's Blick noch immer auf mir.
Irgendwelche Vermutungen, was es mit Danny auf sich hat?
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S.M.|| I know what you did last Summer - Shawn Mendes FF
Fanfiction*Wird überarbeitet* Vor einem halben Jahr verschwand die 17 Jährige Kylie in einer Nacht- und Nebelaktion nach Kalifornien und ließ dabei ihre Freunde und ihren Bruder Cameron völlig im Ungewissen. Doch nun ist sie zurück in ihrer Heimat und muss s...